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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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prunkvolles Schlafgemach im Fürstenpalast, in dem ich residiere, sondern mein weit weniger edles Zimmer im Balmoral, in dem ich jetzt langsam wieder zu mir komme.
    Gott sei Dank. Gott sei Dank! Erleichtert lasse ich mich auf das Bett zurückfallen, dann starre ich an die Zimmerdecke und denke über diesen verrückten Traum nach. Ich und Albert! Das ist doch völlig daneben. Wie komme ich überhaupt auf diese absurde Szene? Ich gehöre doch gar nicht zu diesen hoffnungslosen Romantikern, zu deren Phantasien ein Prinzessinnendasein gehört. Echt nicht! Abgesehen davon, Albert hat doch seit einigen Jahren diese Schwimmerin, wie hieß die gleich noch? Charlene sowieso. Eben. Einfach lächerlich dieser Traum, und statt Alberts lustvollem Angriff habe ich dann auch noch die Nachttischlampe abgewehrt. Die ist hinüber, keine Frage, aber das ist wohl immer noch besser als das erlauchte Haupt des Fürsten zu zerdeppern, nicht wahr?
    Einen kurzen Moment lang verfalle ich in albernes Kichern, dann reiße ich mich wieder am Riemen und registriere, dass es draußen bereits hell ist. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es schon neun vorbei ist. Mist, ich will nicht den ganzen Tag vergeuden, schließlich wacht man nicht alle Tage in Monaco auf. Also nichts wie raus aus der Kiste und ab ins Bad!
    Als ich fünf Minuten später in der Badewanne liege, fällt mir dieser absurde Traum wieder ein. Schon seltsam. Ich und Albert, und dann noch diese Dellberts, allein die Vorstellung verursacht mir eine Gänsehaut. Ich verdränge den Gedanken schnell wieder und stelle mir stattdessen einen Palmenstrand vor, an dem mich hawaiianische Klänge umschmeicheln, während ich Piña Coladas schlürfe. Schon besser. Viel besser.
    Eine halbe Stunde später klettere ich aus der Wanne und wickle mich in ein Badetuch. Zufrieden stelle ich fest, dass mein Gesicht durch die Strapazen des gestrigen Abends keinen allzu großen Schaden genommen hat. Dieses verdammte Casino, schießt es mir durch den Kopf, da wird man ausgenommen wie eine fette Weihnachtsgans.
    Und dann erst der Beschwerdebrief!
    Die werden sich schieflachen, so viel ist schon mal sicher. Nur gut, dass ich mit Heidi Klum unterschrieben habe, vielleicht denken die jetzt wenigstens, dass die inkognito dort war, wenngleich wir uns vom Aussehen her nicht hundertprozentig ähneln, weil … egal.
    Während ich noch kritisch meinen Bauch vor dem Spiegel einziehe, meldet sich plötzlich mein Magen mit einem deutlich vernehmbaren Knurren. Alles klar. Hab schon kapiert. Ich brauche was zu futtern, Bauch hin oder her.
    Ich schnappe mir das Telefon. Sonja klingt alles andere als gesund, als sie nach dem zwanzigsten Läuten endlich abhebt.
    »Was gibt’s denn?«, kommt es nur undeutlich aus dem Hörer.
    Nach dem Casinodebakel sind wir gestern Abend noch einmal ins Café de Paris eingekehrt, um unseren Frust wegzuspülen, und ich war dann als Einzige vernünftig genug, um vor Mitternacht das Handtuch zu werfen, während meine Freundinnen munter weitertranken. Was sich jetzt rächt, wie man deutlich hören kann.
    »Hi, Sonja, ich bin’s, Heidi. Es ist schon nach zehn, also höchste Zeit für ein Frühstück«, sprudle ich voller Elan hervor.
    »Frühstück? Allein bei dem Wort kommt mir der Wein wieder hoch. Ich brauch noch ne Runde Schlaf«, bremst Sonja mich sofort.
    »Und wie steht’s mit Sepia?«
    »Die kannst du vergessen. Bewegt sich keinen Millimeter. Wüsste ich’s nicht besser, würde ich sagen, sie ist tot.«
    Schöne Freundinnen sind das. Da lotsen sie dich in dieses Paradies, und wenn es darum geht, es zu erkunden, lassen sie einen einfach im Stich.
    »Na gut, selber schuld. Ruft mich an, sobald ihr wieder fit seid, ich nehme mein Handy mit«, seufze ich und lege auf.
    Ich föne mir schnell die Haare und wähle als Garderobe leichte Jeans, eine luftige Bluse und dazu Sneakers. Ich möchte am liebsten die ganze Stadt erkunden, also muss ich beweglich sein.
    An der Rezeption hat ein anderer Concierge als gestern Dienst. Zu meiner Erleichterung spricht auch er hervorragend Deutsch.
    »Frühstück im Hotel würde ich Ihnen nicht empfehlen«, zwinkert er mir vertraulich zu, nachdem ich ihm meinen Wunsch vorgetragen habe. »Aber hundert Meter die Straße rauf gibt es eine kleine Patisserie , die haben vormittags immer frische Croissants, und der Apfelkuchen ist geradezu sensationell.«
    Das ist kein bisschen übertrieben. Die Konditorei ist zwar winzig klein und verfügt nur über drei Tische,

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