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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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verliere augenblicklich die Orientierung. Schlagartig wird es unwirklich leise um mich herum. Ich vernehme bloß noch ein leises Blubbern, vermischt mit dem entfernten Geräusch von Motoren. Als ich die Augen wieder öffne, schwebe ich auf einer Wolke, die mich höher und höher trägt, dann sehe ich ein Licht, das auf mich zuzukommen scheint. Es wird immer heller, und die Berichte von Leuten mit Nahtoderfahrungen zucken durch mein Gehirn: Wie sie dem ewigen Licht entgegenschwebten, und wie angenehm das für sie war, und wie befreiend. So ist es jetzt auch bei mir, dieses Licht ist im Moment alles, wonach ich mich sehne, und es kommt näher und näher. Ich strecke meine Hand aus, will danach greifen, und dann – tauche ich aus dem Wasser auf und schnappe gierig nach Luft.
    Ich sehe, dass sich mein Jetski inzwischen wieder aufgerichtet hat und herrenlos auf dem Wasser treibt. Auch Sepia und Sonja sind da, und sie schauen sorgenvoll auf mich herunter.
    »Mensch, Heidi, hast du dich verletzt?«, ruft Sonja.
    Ich treibe auf der Wasseroberfläche wie ein harpunierter Fisch und muss mich erst einmal sammeln.
    »Alles in Ordnung bei dir, Heidi?«, fragt auch Sepia sorgenvoll, als ich nicht gleich antworte.
    Ich versuche, meine Beine zu bewegen, und dann meine Arme, und alles scheint unversehrt zu sein.
    »Ich bin okay, macht euch keine Sorgen«, sage ich so lässig wie möglich.
    »Bist du dir sicher?«, fragt Sonja. »Dein Sturz sah wirklich böse aus.«
    »Ach, das war doch eine Kleinigkeit, so etwas kann passieren«, beruhige ich sie und ärgere mich gleichzeitig über meine wackelige Stimme. »Und kaputtgegangen ist auch nichts.«
    »Na ja, jedenfalls fast nichts«, bemerkt Sepia plötzlich.
    »Was meinst du damit?«
    Sepia sieht an meinem Körper entlang ins Wasser hinunter.
    »Deine Bikinihose …«, sagt sie dann.
    »Meine Bikinihose? Was ist damit?« Ich greife hastig nach unten – und erstarre. Da ist nichts – jedenfalls keine Bikinihose –, und ich taste weiter in der Hoffnung, dass sie vielleicht nur etwas tiefer gerutscht ist, aber auch an meinen Beinen kann ich sie nicht finden.
    »Verdammt, wo ist die denn hin?«, rufe ich aus und blicke mich suchend um. »Seht ihr sie von da oben?«
    Auch Sonja und Sepia beginnen die Wasseroberfläche abzusuchen.
    »Ich kann sie nirgendwo sehen«, schüttelt Sonja den Kopf.
    »Ich auch nicht«, bekennt Sepia.
    »Das gibt’s doch nicht, die kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!« Mit zunehmender Verzweiflung suche ich weiter. Langsam wird es mir unheimlich, hier so weit von der Küste entfernt im Wasser zu treiben. Die Unterwasserausstellung fällt mir wieder ein, mit den Haien und Muränen und Skorpionfischen und den riesigen Quallen. Eine unkontrollierbare Panik erfasst mich. Das Wasser unter mir ist tiefschwarz. Wer weiß, was sich da unten schon alles zusammengerottet hat, möglicherweise stehe ich ja bereits auf dem Speiseplan eines gefräßigen Tiefseemonsters …
    Verdammt. Ich muss zusehen, dass ich aus diesem Wasser herauskomme, und zwar schnell!
    Gerade will ich das meinen Freundinnen mitteilen, als Sonja plötzlich ihren Arm hochreißt und auf irgendetwas hinter mir deutet.
    »Auweia! Seht mal, was da kommt!«, ruft sie aus.
    Ich drehe mich hastig um, und dann sehe ich es auch.
    Es kommt geradewegs auf uns zu, groß, bedrohlich und unaufhaltsam. Ich kenne es, ich habe es heute schon gesehen, und ich weiß, welche Gefahr von ihm ausgeht. Es ist das schrecklichste aller Monster!
    Es ist die Neptun , und bei dem Kurs, den sie steuert, wird sie direkt an mir vorbeifahren, den Bauch voll gieriger Touristen samt ihren verdammten Kameras. Ich kann mir schon ausmalen, wie sie durcheinanderschnattern und sich an die Scheiben pressen, wie sie es vorhin bei den Nackten getan haben, die ins Wasser gesprungen waren.
    Nur, diesmal bin ich die Nackte!
    Mist, verdammter! Ich muss schleunigst raus hier, und genauso schleunigst brauche ich etwas zum Überziehen, denn auf der Neptun gibt es auch Fenster an Deck, wie ich nur zu gut weiß.
    »Gebt mir was zum Anziehen, schnell!«, schreie ich.
    »Was denn? Wir haben doch selber nichts an außer unseren Bikinis«, sagt Sonja hilflos.
    »Zieh doch einfach deine Schwimmweste aus und unten rum an«, schlägt Sepia vor.
    »Keine Chance, das schaffe ich nicht hier im Wasser«, rufe ich in zunehmender Verzweiflung, weil die Neptun immer näher kommt. Täusche ich mich, oder hat der Kapitän jetzt extra beschleunigt, um seinen

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