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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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aus, und ich muss mich zusammennehmen, damit ich mich nicht verschlucke.
    Anschließend plaudern wir ein bisschen, und bei der Gelegenheit erfahren wir, warum sich Heinz so ein Riesenschiff leisten kann.
    »Wisst ihr, mit der Arbeit habe ich es nicht so, und als Genie bin ich auch nicht gerade bekannt«, erklärt er mit entwaffnender Offenheit. »Mein alter Herr hat das aber rechtzeitig erkannt und in etwas investiert, das nicht einmal ich verbocken kann.«
    »Ein Unternehmen?«, fragt Sepia interessiert.
    »So was Ähnliches – allerdings mit dem Vorteil, dass man dabei gar nichts tun muss: Wasserkraftwerke«, berichtet Heinz. »Das ist das Beste, was man sich vorstellen kann. Oben rinnt Wasser rein und unten kommt Strom heraus … na ja, so ähnlich jedenfalls. Und ich kassiere dafür.«
    Wasserkraftwerke? Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass eine Privatperson ein ganzes Kraftwerk besitzen könnte.
    Warum bloß ist mein Papi nicht auf so eine Idee gekommen?
    Dann wird es richtig aufregend: Heinz lädt uns ins Rampoldi ein, das ist ein absolutes Spitzenrestaurant in der Avenue des Spélugues gleich in der Nähe des Casinos, und vermutlich haben wir es nur seiner lokalen Prominenz zu verdanken, dass wir ohne Voranmeldung sofort einen Tisch bekommen.
    Als wir dann die Speisekarten durchblättern, fallen uns fast die Augen aus dem Kopf. Nicht etwa nur wegen der vielen Leckerbissen, von denen ich die Hälfte nicht einmal kenne, sondern vor allem wegen der enormen Preise. Sepia erklärt natürlich gleich mit bemerkenswerter Taktlosigkeit, dass sie keinesfalls so dämlich sei, einen halben Monatslohn für ein paar eingeschrumpfte Wachteleier auszugeben. Das ist dann aber auch gar nicht nötig, denn Heinz erklärt die Preise für irrelevant – das sagt er wörtlich – und winkt dazu mit seiner goldenen Kreditkarte.
    So kommen wir in den Genuss von winzigen Wachteleiern mit rotem Beluga-Kaviar, Spaghetti mit weißen Alba-Trüffeln – bisher kannte ich Trüffelgeschmack bloß von der Aldi-Schokolade – und Mousse au Chocolat mit echtem Blattgold darüber – von dem man übrigens gar nichts schmeckt.
    Nachdem wir mehr als tausend Euro verfuttert haben, bin ich immer noch nicht satt, und die Blicke der anderen verraten, dass es ihnen ähnlich ergeht.
    »So, die Damen, wie wär’s denn jetzt mit einem Abstecher ins Casino?« Heinz nippt genussvoll an einem Cognac.
    Das Casino? Allein bei der Erwähnung zucke ich unwillkürlich zusammen. Ich will ehrlich gesagt nicht riskieren, der zickigen Kuh vom Empfang noch einmal zu begegnen. Wahrscheinlich haben sie den Beschwerdebrief inzwischen geöffnet und mich zum Blödi des Monats erklärt oder so, und ich will auch nicht wieder so viel Geld verspielen.
    »Nichts für mich«, winke ich daher schnell ab. »Mir reicht es noch vom letzten Mal.«
    »Was reicht dir?«, fragt Heinz.
    »Na, ich habe verspielt«, rücke ich heraus.
    »So, wie viel denn?«, erkundigt er sich.
    »Vierhundert Euro«, sage ich mit einer angemessenen Portion Empörung in der Stimme.
    »Ja, und weiter …?« Er zuckt die Achseln. Ganz offensichtlich versteht er nicht, wo das Problem liegt, doch als er unsere erstaunten Blicke sieht, fällt bei ihm der Groschen. »Ach, und das ist viel Geld für dich«, sagt er, dann legt er schnell nach: »Ich meine, das ist natürlich viel, für jeden, gar keine Frage!« Er bemüht sich um ein überzeugtes Gesicht, das ihm aber nicht so recht gelingen will.
    »Lass gut sein, Heinz«, bremse ich ihn. »Für Leute wie dich ist das natürlich ein Klacks, aber einen Normalbürger trifft es schon ziemlich, das kannst du mir glauben.«
    »Schon klar«, nickt er beflissen. »Womit verdienst du überhaupt dein Geld, wenn ich fragen darf?«
    Mir stockt der Atem vor Überraschung. Das ist genau das Thema! Heinz wäre der perfekte Kunde für mich, und dass er selbst mir jetzt das Stichwort liefert, ist das Beste, was mir passieren kann. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass auch Sonja und Sepia uns plötzlich angespannt beobachten – war es doch ursprünglich sogar ihre Idee, mich bei Heinz ins Spiel zu bringen.
    »Ich bin Persönlichkeitstrainerin«, antworte ich, und gleichzeitig ärgere ich mich über meine etwas zu hohe Stimme.
    »Ah ja? Und was genau machst du da?«, fragt er mit höflichem Interesse.
    »Nun, das kann alles Mögliche sein, je nach Bedarf des jeweiligen Kunden …«, hole ich umständlich aus, »… persönliche Typberatung, Stärkung des

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