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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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erst einmal an das Tempo zu gewöhnen.
    Dann plötzlich, ohne jede Vorwarnung, taucht er vor meinen Augen auf: Der Spanner vom Segelboot! Er hockt immer noch in seinem lächerlichen Kajak – oder schon wieder, denn so lange kann er doch unmöglich herumgepaddelt sein. Er befindet sich etwa hundert Meter vor mir und steuert geradewegs auf den Hafen zu.
    Was mich ganz spontan auf eine Idee bringt.
    Mit dem Helm und der Sonnenbrille kann er mein Gesicht nicht erkennen, und falls doch – ist es mir eigentlich auch völlig schnuppe, weil ich finde, dass er eine kleine Strafe verdient hat für seine widerwärtige Zudringlichkeit. Also gebe ich wieder mehr Gas. Der Jetski reagiert sofort darauf, indem er vorne hochsteigt und in wildem Galopp über die Wellen zu fliegen beginnt, und mit rasender Geschwindigkeit schieße ich auf den Mann zu.
    Der registriert erst jetzt, dass ich geradewegs auf ihn zuhalte, und ich glaube zu erkennen, dass seine Augen unter der Krempe des Käppis riesengroß werden. In geradezu lächerlicher Hilflosigkeit reißt er sein Paddel in die Höhe und beginnt wie wild damit herumzufuchteln, um mich auf ihn aufmerksam zu machen.
    Was ich natürlich ignoriere, und erst im allerletzten Moment ziehe ich den Jetski nach links. Dabei unterschätze ich mein Tempo ein bisschen, weshalb ich noch knapper an ihm vorbeiziehe als ursprünglich geplant. Und dennoch: Das Ergebnis ist allererste Sahne. Ich knalle so dicht an ihm vorbei, dass ich ihm mühelos sein doofes Käppi vom Kopf ziehen könnte, und als ich mich nach ihm umdrehe, vollführt er eine perfekte Eskimorolle. Aber auch das hilft ihm nicht lange, denn schon in der nächsten Sekunde donnert auch Sepia, die mir natürlich in rennmäßigem Ehrgeiz gefolgt ist und ihn erst im allerletzten Moment gesehen hat, in Zentimeterabstand an ihm vorbei, und in seiner Panik geht er gleich noch einmal auf Tauchstation. Als er erneut hochkommt, hat er sein Käppi verloren und schüttelt sich wie ein nasser Hund.
    Ich grinse bis über beide Ohren. Das hat gesessen. Der Widerling hat gekriegt, was er verdient hat.
    Sepia fährt näher an mich heran, als ich meine Fahrt verlangsame, und dann auch Sonja, die vorhin etwas zurückgefallen war. Beide schütteln fassungslos die Köpfe.
    »Heidi, bist du verrückt geworden?! Hast du den Mann gar nicht gesehen?«, ruft Sepia.
    »Keine Bange, der hatte das verdient!«, gebe ich zurück.
    »Willst du etwa sagen, das war Absicht? «
    »Ja, aber das erkläre ich euch später! Und jetzt seht doch mal zu, ob ihr mir nachkommt!«, rufe ich übermütig, dann gebe ich wieder Gas.
    Mein Jetski schießt sofort wieder los, und ich ducke mich tief über den Lenker und schieße mit Höllentempo über das Wasser. Dann, als ich gerade den Geschwindigkeitsrausch genieße und mir gleichzeitig Gedanken darüber mache, wie weit Korsika eigentlich von der französischen Küste entfernt ist, weil ich dort nicht aus Versehen an Land krachen will, zieht plötzlich ein halb nackter schmaler Hintern an mir vorbei.
    Sepia!
    Was erlaubt die sich eigentlich? Die überholt doch glatt ihren Leader!
    Hätte ich jetzt Sprechfunk, würde ich sie natürlich sofort zurückpfeifen: »Leader an Little Butt! Leader an Little Butt! Gehen sie sofort wieder zurück in die Formation, Little Butt!« Aber diese Möglichkeit habe ich ja nicht, also bleibt mir nichts anderes übrig, als ihr anderweitig Respekt beizubringen – indem ich ihr zum Beispiel zeige, wer der wahre Meister ist.
    Ich habe ja noch Reserven, also gebe ich Vollgas. Jetzt erst zeigt mein Jetski, was wirklich in ihm steckt. Ich habe keine Ahnung, womit Bertrand das Ding aufgetankt hat, aber es muss eine Mischung aus Raketentreibstoff und Nitroglyzerin gewesen sein. Der Jetski berührt die Wasseroberfläche kaum noch, nur dann und wann knallt er mit harten Schlägen und aufheulendem Motor auf die Wellenkämme, und mit zusammengebissenen Zähnen rausche ich wild entschlossen an Sepia vorbei. Gleichzeitig drehe ich den Kopf nach ihr und jauchze übermütig auf, doch keine Sekunde später mache ich die Erfahrung, dass man eben das nicht machen sollte, wenn man gerade mit Überschallgeschwindigkeit übers Wasser rast.
    Ich muss eine größere Welle übersehen haben oder etwas Ähnliches, denn plötzlich fühle ich, wie ich in die Luft katapultiert werde, und als ich wieder nach vorne blicke, sehe ich mich schon im Sturzflug auf die Wasseroberfläche zurasen. Dann schlage ich ein wie ein Kugelblitz und

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