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Kind der Prophezeiung

Kind der Prophezeiung

Titel: Kind der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Botschaft an Asharak, in der ich ihn anflehte, etwas anderes für mich zu finden, womit ich mehr Gold verdienen konnte. Als das Schiff zurückkam, war Asharak an Bord, und wir setzten uns zusammen und sprachen darüber, was ich tun konnte, um meine Reichtümer zu vermehren.«
    »Dann bist du ein zweifacher Verräter, Jarvik«, sagte Anheg fast traurig. »Du hast mich verraten und das älteste Gesetz in Cherek gebrochen. Seit den Tagen von Bärenschulter hat kein Angarakaner den Fuß auf Chereks Boden gesetzt.«
    Jarvik zuckte die Achseln. »Es hat mir damals nichts ausgemacht. Asharak hatte einen Plan, und der erschien mir gut. Wenn wir immer nur ein paar Leute durch die Stadt schleusten, könnten wir eine Armee in dem verfallenen Südflügel des Palastes verstecken. Mit Überraschung und ein wenig Glück würden wir Anheg und die anderen alornischen Könige töten, und ich könnte den Thron von Cherek und vielleicht von ganz Alorn besteigen.«
    »Und was war Asharaks Preis?« fragte Meister Wolf mit schmalen Augen. »Was wollte er dafür haben, daß er dich zum König machte?«
    »Es schien mir so unwichtig und gering, daß ich lachen mußte, als er es mir nannte. Aber er sagte, er würde mir nicht nur die Krone, sondern einen ganzen Raum voll Gold zusätzlich geben, wenn ich es ihm beschaffte.«
    »Was war es?« wiederholte Wolf.
    »Er teilte mir mit, daß ein Junge – ungefähr vierzehn – in der Gesellschaft König Fulrachs von Sendarien sei. Sobald der Junge ihm übergeben würde, bekäme ich mehr Gold, als ich zählen könnte und den Thron von Cherek dazu.«
    König Fulrach war verblüfft. »Der Junge Garion?« fragte er. »Warum sollte Asharak ihn wollen?«
    Tante Pols erstickter Aufschrei war selbst in Garions Versteck zu hören. »Durnik!« rief sie, aber Durnik war bereits auf den Beinen und lief auf die Tür zu, dicht gefolgt von Silk. Tante Pol wirbelte mit blitzenden Augen herum, die weiße Locke an ihrer Stirn schimmerte in der Schwärze ihres Haars. Der Graf von Jarvik zuckte zusammen, als ihr Blick ihn traf.
    »Wenn dem Jungen etwas zugestoßen ist, Jarvik, werden die Menschen noch in tausend Jahren bei dem Gedanken an dein Schicksal erzittern«, sagte sie.
    Es war jetzt weit genug gegangen. Garion war beschämt und auch durch Tante Pols heftige Reaktion etwas verängstigt.
    »Mir geht es gut, Tante Pol«, rief er durch den schmalen Spalt in der Wand hinunter. »Ich bin hier oben.«
    »Garion?« Sie sah hoch und suchte nach ihm. »Wo bist du?«
    »Hier oben, nahe der Decke, hinter der Wand.«
    »Wie bist du da hingekommen?«
    »Ich weiß nicht. Ein paar Männer haben mich gejagt, und ich bin fortgerannt. Plötzlich fand ich mich hier.«
    »Komm sofort da runter.«
    »Ich weiß nicht, wie, Tante Pol. Ich bin so weit gelaufen und um so viele Ecken gebogen, daß ich nicht weiß, wie ich zurückfinden soll. Ich habe mich verlaufen.«
    »Also gut«, sagte sie und gewann ihre Fassung wieder. »Bleib wo du bist. Wir werden schon einen Weg finden, dich da herunter zu holen.«
    »Ich hoffe es«, sagte er.

19
    »Nun, der Gang muß doch irgendwo ins Freie führen«, sagte König Anheg und schielte zu der Stelle hinauf, wo Garion nervös wartete. »Er muß ihm nur folgen.«
    »Und direkt in die Arme von Asharak dem Murgo laufen?« fragte Tante Pol. »Er bleibt besser, wo er ist.«
    »Asharak flieht um sein Leben«, meinte Anheg. »Er ist nirgendwo mehr im Palast.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, sollte er nicht einmal in Cherek sein«, sagte sie spitz.
    »Also gut, Pol«, sagte Meister Wolf. Er rief hinauf: »Garion, in welche Richtung führt der Gang?«
    »Er scheint auf die Rückseite des Saals zu führen, wo die, Throne stehen«, antwortete Garion. »Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob er abbiegt oder nicht. Es ist ganz schön dunkel hier oben.«
    »Wir reichen dir ein paar Fackeln hinauf«, schlug Wolf vor. »Setz eine an die Stelle, wo du jetzt bist, dann gehst du mit der anderen den Gang entlang. Solange du die erste Fackel noch sehen kannst, gehst du geradeaus.«
    »Sehr klug«, sagte Silk. »Ich wünschte, ich wäre siebentausend Jahre alt und könnte Probleme so einfach lösen.«
    Wolf antwortete nicht.
    »Ich glaube immer noch, daß es sicherer wäre, ein paar Leitern zu holen und ein Loch in die Wand zu brechen«, sagte Barak.
    König Anheg schien davon nicht sehr angetan zu sein. »Könnten wir es nicht zuerst mit Belgaraths Vorschlag versuchen?« fragte er.
    Barak zuckte die Achseln. »Du

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