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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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auch einen Namen?«
    »Fünfzig.«
    »Das ist ein seltsamer Name. Also manche Eltern sind echt schräg, meinen Sie nicht auch?«
    »Ich meinte …«
    »Ich weiß, was Sie meinten.«
    Ich sah mich um. Das Feuer gleich hinter dem Eingang knisterte lauter. Wieder hatte ich das Gefühl, als ob hier etwas im Verborgenen lauerte. Der Druck schien angestiegen zu sein. Ich wollte raus: Meine Stirn war plötzlich ganz feucht. Aber stattdessen griff ich in meine Hosentasche, zog das Portemonnaie heraus und versuchte mir ein Lächeln abzuringen.
    »Bekomm ich eine Quittung?«
    10
    D erek Evans«, sagte ich.
    Laura blickte hoch, als ich triumphierend ins Büro zurückkam. Wie lange sie schon von den Obduktionen zurück war, wusste ich nicht, aber sie sah immer noch etwas blass um die Nase aus. Ihr Sarkasmus hatte allerdings nicht gelitten.
    »Sie sind hier im falschen Büro. Hier ist das Büro von Laura Fellowes und einem Typen namens Hicks.«
    »Der war schlapp.« Ich schloss die Tür hinter mir. »So heißt unser Unbekannter. Derek Evans.«
    »Gut.«
    Sie fing an zu tippen. Während sie in den Akten blätterte, erzählte ich ihr, was ich im unwirtlichen Osten herausgefunden hatte.
    Der Typ, mit dem ich gesprochen hatte, hatte mir verraten, dass Evans etwa fünfzig und früher mal ein einfacher Soldat gewesen war. Nachdem er den Dienst bei der Armee quittiert hatte, hatte er sich herumgetrieben und war nie wieder richtig auf die Füße gekommen. Schleppte eine ziemlich bewegte Vergangenheit mit sich herum und fand schließlich Erlösung bei irgendeinem Gott. Ein kräftiger Kerl war er, mit dem sich niemand so schnell anlegte.
    »In den Akten ist nichts über ihn zu finden.«
    »Jedenfalls keine Strafsachen«, sagte ich. Es gab ein Dutzend anderer Datenbanken, die wir überprüfen konnten. Evans musste irgendwo auftauchen, zumal er gedient hatte. Trotz des unguten Gefühls, das mich bei meinem Gesprächspartner im Untergrund beschlichen hatte, stimmten alle Informationen. »Man hatte ihn dort unten schon ein paar Tage nicht mehr gesehen, was wiederum nicht ungewöhnlich ist. Evans war gern an der frischen Luft, jedenfalls schlief er gern draußen, wenn das Wetter es zuließ. Das scheint also zu passen.«
    Laura nickte.
    »Und was sagt uns das jetzt?«
    »Wir werden prüfen müssen, ob es eine Verbindung zu Vicki Gibson gibt. Ich halte das zwar für ziemlich unwahrscheinlich, aber man kann ja nie wissen. Was haben die Obduktionen ergeben? Du bist noch ein wenig grün im Gesicht, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    »Hm. Ich glaube, dein Job war der angenehmere.«
    »Schön zu hören.«
    Sie machte mich mit den Ergebnissen der Autopsien vertraut. Vieles beruhte allerdings weiterhin auf Vermutungen, und weitere Tests und Untersuchungen waren noch durchzuführen. Dale jedenfalls war zu dem Schluss gekommen, dass beide Verbrechen mit einer Waffe, zumindest aber mit derselben Art von Waffe ausgeübt worden waren.
    »Er tippt auf einen Hammer.«
    »Das würde passen.«
    »Der Zeitpunkt des Todes stimmt ebenfalls mit unseren Vermutungen überein. Irgendwann zwischen zwei und drei Uhr morgens, aber ganz sicher ist er nicht. Er kann nicht sagen, in welcher Reihenfolge sie umgebracht wurden. Jedenfalls nicht auf der Basis dessen, was wir haben.«
    Ich runzelte die Stirn. »Was wir haben? Lass hören.«
    »Es gibt zwei Auffälligkeiten. Erstens die Gewalt, mit der bei den Angriffen vorgegangen worden ist. Gewissheit haben wir noch nicht, aber Evans scheint viel grausamere Verletzungen erlitten zu haben. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass der Mörder nach Gibson noch nicht …«, sie verzog das Gesicht, »restlos erschöpft war.«
    »Sehr nett formuliert.«
    »Das sind Dales Worte.«
    »Dale sollte dringend einen Psychiater aufsuchen«, sagte ich. Für mich klang das Ganze nicht völlig plausibel, jedenfalls nicht notwendigerweise. »Und zweitens?«
    »Zweitens haben wir es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit mit ein und demselben Täter zu tun. Dale hat an beiden Leichen Spuren von Polyäthylen gefunden.«
    » Polyäthylen?«
    » Ja, Spuren davon«, sagte sie. »Genauer gesagt, in den Verletzungen. Und an Evans Schädel deutlich mehr als bei Gibson.«
    Sie ließ es einen Augenblick sacken.
    »Eine Einkaufstüte?«, fragte ich.
    Laura nickte. »Dale vermutet das, muss den Verdacht aber noch bestätigen lassen. Der Hammer war vermutlich in einer Tüte, als der Täter auf die Opfer einschlug. Und die muss leicht beschädigt worden

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