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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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zurück aufs Revier. Sie hatte schon angefangen, so dass ich mich unauffällig hinten in den Einsatzraum schlich, der um einiges voller war als sonst. Die Luft war stickig und verbraucht von der Wärme vieler Körper. Ich sah auf eine Wand aus Rücken, jenseits derer, am anderen Ende des Raums, Laura saß und über die neuesten Entwicklungen in dem Fall referierte.
    »Hier«, sagte sie, »sehen Sie Bilder der sechs Opfer, die unsere technische Abteilung dem Video entnommen hat, das wir gestern bekommen haben.«
    Bild für Bild klickte sie sich durch die PowerPoint-Präsentation. Es waren nicht die Bilder, die man Verwandten zur Identifizierung zeigen würde – Großaufnahmen von Kleidungsstücken etwa –, sondern die besten Ganzkörperaufnahmen, die Renton aus dem Videomaterial herausziehen konnte. Der Tote, der vor laufender Kamera umgebracht worden war, war am klarsten zu erkennen und auch am leichtesten anzusehen. Die anderen hatte das digitale Heranzoomen unscharf und grobkörnig werden lassen, wenngleich die Schnappschüsse ausreichten, um Details wie Kleidungsstücke, Geschlecht und, bis auf eine Ausnahme, auch die Haarfarbe erkennen zu können.
    Keiner der Kollegen im Raum musste sich das Video in voller Länge ansehen, und die Standbilder waren noch vergleichsweise zahm. Aber als ich mich umsah, entging mir nicht, wie etliche der Kollegen, die ich sehen konnte, angewidert das Gesicht verzogen und andere, die ich nur von hinten sah, unruhig auf ihren Stühlen hin und her rutschten. Der Officer vor mir löste die Arme aus der Verschränkung und rieb sich mit der Hand das Kinn.
    Erschütternd waren aber nicht nur die Verletzungen. Diese Leute hatten in den vergangenen fünf Tagen Schlimmeres und noch dazu aus größerer Nähe gesehen. Ich glaube, der Schock der Kollegen war vermutlich der gleiche, der mir noch in den Knochen steckte, seit ich das Video zum ersten Mal gesehen hatte. Die Toten befanden sich immer noch da draußen, unentdeckt, jeder einzelne Fall ungelöst. Der erste hatte dort schon Gott weiß wie lange gelegen, als die anderen nacheinander hinzukamen. Es war nicht nur unbegreiflich, wie der Kerl so etwas tun konnte, die Fotos verbreiteten auch so etwas wie Traurigkeit . Eine Leiche zu entdecken ist immer traurig, egal wie lange sie schon daliegt. Es hinterlässt ein Gefühl von Verlassenheit, ein weiteres Unrecht, und genau das war es, was diese Bilder vermittelten.
    Und inzwischen könnten es sogar noch mehr sein.
    Laura sagte: »Wir sind dabei, sie mit den Vermisstenanzeigen abzugleichen, die Sergeant Pearson zusammengetragen hat. Bei dem Toten auf dem Video – das erste Bild, das ich Ihnen gezeigt habe – handelt es sich vermutlich um Colin Benson, einen Geschäftsmann, der vor drei Tagen vermisst gemeldet wurde. Kollegen sind bereits bei der Familie. Wir hoffen, die anderen Opfer noch heute identifizieren zu können.«
    Sie klickte auf die Schaltfläche der PowerPoint-Präsentation, worauf mehrere kleinere Fotos nebeneinander auf dem Bildschirm erschienen.
    »Die Anzahl der uns bekannten Toten beläuft sich damit auf dreizehn. Jedenfalls wenn wir Kate Barrett hinzuzählen, was wir im Augenblick tun. Den Bericht von DCI Franklin haben Sie ja gehört. Er wird unsere Ermittlungen von Buxton aus unterstützen und uns die dringend benötigte Verstärkung zur Verfügung stellen. Die meisten der Kollegen werden sich darum kümmern, das Gebiet ausfindig zu machen, in dem unser Mann sein Unwesen treibt. Ich muss Ihnen sicher nicht erklären, wie wichtig es ist, dass wir die Stelle finden.«
    Laura griff die Frage von jemandem auf, der wissen wollte, ob der Killer an der Stelle denn weitermachen würde, obwohl er uns jetzt das Video geschickt hatte – aber ich war mit meinen Gedanken woanders. Ich ließ den Blick über die Anwesenden schweifen, die weiter vorn im Raum saßen. Franklins Beitrag hatte ich verpasst. Jedenfalls war er hier. Ich fragte mich, welcher Hinterkopf zu ihm gehören mochte.
    Schließlich blieb mein Blick an einem akkurat gekämmten, ergrauten Haupt haften . Schon möglich, dass er es war, sicher war ich mir nicht.
    Nach einer Weile sah ich wieder Laura an.
    »Wir wissen inzwischen, dass die Stelle, die wir gestern in der Nähe von Swaine Woods entdeckt haben, nicht der einzige Ort ist, den er nutzt. Über den Brief von gestern haben wir schon gesprochen. Es ist also gut möglich, dass er die Örtlichkeit entsprechend dem Muster, das er verfolgt, wechselt. Es ist aber auch

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