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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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die Jahre zuvor gewesen sei. Wenn ich es überhaupt gewesen war.
    Davor hatte ich mich all die Jahre gefürchtet. Darauf war ich gefasst, als Franklin in die Ermittlungen eintrat. Und es war nicht passiert. Jetzt verspürte ich fast Erleichterung, wobei das Wort nicht stark genug war. Euphorie traf es besser. Ich hatte immer noch weiche Knie, war aber von einer unbändigen Energie durchflutet. Es fühlte sich an, als könnte ich alles gleichzeitig anpacken.
    Schnapp diesen Scheißkerl.
    Ja, das war es, was geblieben war. Schnapp ihn. Setz der Sache ein Ende. Genau das würden wir tun. Als der Aufzug im Erdgeschoss ankam, lächelte ich vor mich hin und nippte unüberlegt an meinem Kaffee. Ich verbrannte mir die Oberlippe, nahm das aber kaum zur Kenntnis.
    Ping.
    Ich trat hinaus und stürmte durch das Foyer, am Empfang vorbei zu den Schiebeglastüren, die nach außen führten. Es war ein sonniger Tag. Nicht eine dunkle Wolke am Himmel; selbst die Wolken in meinem Kopf lösten sich auf. Frei, frei, frei. Am Empfangsschalter stand eine Frau. In meiner Abwesenheit bekam ich aber kaum mit, was sie sagte, als ich vorbeiging.
    »Mein Mann.« Sie war offensichtlich entrüstet, da sie wiederholen musste, was sie dem Diensthabenden schon erklärt hatte. Die Türen glitten vor mir auf, als sie sagte: »Gregor Lewtschenko.«
    Einen kurzen Augenblick später, während ich noch wie versteinert dastand, schoben sich die Glastüren vor mir wieder zu.
    Dann drehte ich mich langsam um.
    43
    E s wird Zeit, denkt der General, es zu Ende zu bringen.
    In seine Uniform gekleidet, steht er in seinem Büro, den Rücken dem bedrohlichen Ding in der Ecke zugewandt, und blickt gebannt auf den Monitor vor ihm. Er sieht sich die Videos an, eines nach dem anderen, und bewegt sich nur, um die CDs zu wechseln, wenn ein Film zu Ende ist. Eine CD nach der anderen legt er auf den anwachsenden Stapel auf dem Schreibtisch.
    Der Mord an Vicki Gibson: planlos und handgeführt, die Kamera so nah dran gehalten, dass das Blut gegen die Linse spritzt. Da hat er noch geübt.
    Derek Evans. In derselben Nacht ermordet, aber um einiges umsichtiger. Die Kamera auf einer Mauer sorgfältig ausgerichtet, bevor der Obdachlose angegangen und erschlagen wird.
    Sandra Peacock, John Kramer und Marion Collins. Alle sterben auf ganz ähnliche Weise. Die Filme unterscheiden sich einzig dadurch, dass dem sterbenden Opfer erst eine Leiche, dann zwei Leichname hinzugefügt werden.
    Kate Barrett. Das lief etwas überhastet ab – ein Fehler. Ihr Mann ist im Hintergrund zu hören, verzweifelt schreiend. Dann endet das Video ruckelnd mit Szenen von einer verwackelten Straße, während er rennt.
    Paul Thatcher. Das Video beginnt damit, dass er schon auf dem Waldboden liegt, nach Luft schnappt und eine Hälfte des Kopfes von hellrotem Blut überströmt ist. Trotz der Unterbrechung zwischendrin zieht sich die gezeigte Folterung lange hin, und Thatcher braucht eine Ewigkeit, um zu sterben. Auch hier übt er noch.
    Marie Wilkinson. Das Video beginnt mit der schwangeren Frau, die bereits wehrlos ist. Dieses Mal auf dem Fußboden ihrer Küche. Ihr wird ein paarmal ins Gesicht geschlagen. Von außerhalb des Bildes sind unverständliche Worte zu hören. Die Kamera bleibt auf die sterbende Frau am Boden gerichtet, als der eintretende alte Mann außerhalb des Bildes erschlagen wird.
    Weitere sieben Opfer werden an derselben Stelle im Wald umgebracht, auf ähnlich abstoßende Weise. Keiner von ihnen wurde bisher von den Medien identifiziert, deshalb kennt auch er ihre Namen nicht. Das stört ihn aber nicht.
    Sechzehn Morde, den alten Mann eingeschlossen, und noch immer ist der Code nicht geknackt.
    Es reicht. Also wird es Zeit, der Sache ein Ende zu setzen.
    Der General geht ins Bad und betrachtet sich prüfend im Spiegel, wie er die Armee-Uniform seines Vaters trägt. Zu einer eigenen hat er es nie gebracht, sosehr er sich auch bemühte, aber er hat immer sein Bestes getan, um das Andenken seines Vaters zu ehren und ihn stolz zu machen. Der Mann zu werden, den er sich als Sohn gewünscht hätte. Er erinnert sich an die Versuche, die er als Kind immer machte und die der alte Mann alle nicht gelten ließ. Ehre, die ihm gebührte – und versagt wurde.
    Während er sich betrachtet, steigt eine andere Erinnerung an seinen Vater auf. Nicht das Erzählen von Geschichten am Esstisch, sondern später: der Mann hoffnungslos betrunken, verloren, seine Frau – die Mutter des Generals – schon lange

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