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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nicht an sich hatten.
    Berggeister, dachte er ungläubig, dann schob er den Gedanken weg.
    »Du bist tot, Michael«, sagte er. »Sei so vernünftig, das auch zu bleiben.«
    Der Schimmer um Michael verstärkte sich, dann war er verschwunden. Vielleicht war das alles, was es brauchte, dachte er. Man sagte ihnen einfach, sie sollten weggehen, und dann taten sie es. Er lächelte trotz des Schauders, der ihn durchdrang. Sehr freundlich, diese Berggeister.
    Er schaute noch mehrmals zu dem leeren Sitz hin und versuchte, ein Wiedererscheinen zu verhindern, indem er sich sagte, wenn er nur aufpasste, würde nichts passieren. Er wollte unbedingt aus dem Nebel heraus und aus diesen Bergen, wollte so weit wie möglich von ihnen entfernt sein. Dann würde er schlafen und aufhören, Halluzinationen zu haben. Ihm war nicht klar gewesen, wie müde er war, und wenn er das zu den Bedingungen seiner Reise und seinem geistigen Zustand hinzufügte, verstand er, wieso er Tote sah.
    Ich glaube nicht, dass du diesen Weg weiterfahren solltest, sagte eine neue Stimme. Ich denke, du solltest wieder umkehren. Diese Straße gehört nicht den Lebenden, Logan.
    Sein Vater saß jetzt neben ihm, eine weniger klare Erscheinung als Michael, aber echt genug, dass Logan zusammenzuckte. Sein Vater sah ihn nicht so direkt an, wie Michael es getan hatte; er war eine ätherische Präsenz, die aussah, als könnte sie sofort wieder verschwinden. Und als Logan ihn weiter anstarrte, geschah auch genau das: Er schimmerte ein wenig heller, verschwamm mit dem Nebel und war weg.
    Logan richtete den Blick wieder auf die Straße, gerade noch rechtzeitig, um auf die Bremse treten und einen riesigen Felsen umfahren zu können, der mitten im Weg lag. Der Lightning rutschte über die feuchte Straße auf ein Geländer und einen Abhang zu, der ins Dunkel führte. Logan stemmte sich auf die Bremse und riss das Lenkrad herum, so dass das Auto seitwärtsschlitterte und außer Kontrolle geriet.
    Es blieb neben dem Geländer stehen, mit nur wenigen Zoll Abstand zum Abhang. Der Motor erstarb mit einem Rumpeln, und statt seines üblichen stetigen Summens war in der Stille der Nacht nur noch ein leises Ticken zu hören. Logan saß da, ohne sich zu bewegen, und starrte ins Nichts. Er schloss die Augen und wartete darauf, dass sein Herz langsamer schlug und sein Atem gleichmäßig wurde. Es war alles in Ordnung, sagte er sich. Aber vielleicht sollte er Rast machen. Vielleicht blieb ihm nichts anderes übrig, als auf den Morgen zu warten und zu versuchen, bis dahin zu schlafen.
    Keine Ruhe für uns, flüsterte Michael.
    Keine Ruhe für die Lebenden, sagte sein Vater.
    Logan seufzte und öffnete die Augen. Es war niemand da. Er war allein, eingeschlossen im Wagen, und die kleinen Lichter des Armaturenbretts und das leise Tuckern des Motors bildeten die einzigen Lebenszeichen.
    Vor dem Geländefahrzeug schloss sich der Nebel wie ein lebendiges Wesen, dunstige Ranken umschlangen den Lightning, schlossen Himmel und Erde aus, wickelten sich wie ein Spinnennetz um ihn herum. Zunächst glaubte er, sich das alles nur einzubilden. Es geschah so entschlossen, so zielgerichtet. Aber dann verschwand die Umgebung in leuchtendem Weiß, und er wusste, egal, was Vernunft und gesunder Menschenverstand ihm sagten, dass es da draußen etwas gab und dass es versuchte, die Kontrolle zu übernehmen.
    Du hättest umkehren sollen, sagte Michael.
    Du hättest nie hierherkommen dürfen, fügte sein Vater hinzu.
    Gesichter tauchten vor dem Fahrzeug auf, geisterhafte Erscheinungen, die sich eine nach der anderen ans Fensterglas pressten. Augen, so ausdruckslos wie nackte Wände, spähten aus Mienen hervor, die von Schmerzen gezeichnet waren. Solche Augen konnten nichts sehen, und dennoch fühlte es sich so an, als täten sie genau das. Hände streckten sich nach ihm aus, berührten das Glas, und er zuckte zusammen. Sie waren jetzt alle um den Lightning herum versammelt, und jede Minute wurden es mehr. Er griff schnell nach dem Starter und wollte losfahren. Aber der Motor gehorchte nicht. Er regte sich nicht einmal. Das Fahrzeug war tot.
    Er starrte die Instrumente an, dann blickte er wieder zu den Gesichtern hoch. Er erkannte die, die in der Nähe geblieben waren. Es waren die Gesichter von Männern und Frauen, neben denen er gekämpft hatte, als er bei Michael gewesen war. Es waren die Gesichter von Sklaven und Opfern, an die er sich irgendwie unter so vielen, die er versucht hatte zu befreien, erinnern

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