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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Achseln. »Später vielleicht.«
    Sie fuhr an ihre Position hinter dem Schlagmal und griff nach seiner Hand, als er neben ihr stehen blieb. »Sag mir wenigstens, was dich beunruhigt. Und sag nicht nichts, ich kenne dich doch. Geht es um Tess?«
    Selbstverständlich ging es um Tess, weil dieser Tage alles um Tessa ging. Aber es ging auch um Candles Vision, und davon hatte er Owl noch nichts gesagt. Er war sich nicht sicher, ob er es tun sollte, denn er wusste nicht, was sie zu bedeuten hatte und wie er damit umgehen sollte. Er dachte noch darüber nach, ob sie nicht besser die Stadt verlassen sollten, und wenn ja, wohin sie sich am besten wandten.
    Zu gehen bedeutete, alle aus dem einzigen stabilen Zuhause zu reißen, das sie gekannt hatten. Es bedeutete, einen anderen Ort zu finden, das Vertraute zu verlassen und ins Unbekannte zu gehen. Es bedeutete, Tessa zu überreden, mit ihnen zu kommen, ihre Eltern und ihr Leben im Lager zu verlassen, alles aufzugeben, was sie je gekannt hatte.
    Kurz gesagt bedeutete es für alle, die Welt auf den Kopf zu stellen. Und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er das anstellen sollte.
    »Während du entscheidest, wie viel du mir sagen willst«, brach Owl in seine Gedanken ein, »gibt es etwas, was ich dir sagen muss. Es geht um River. Sie geht irgendwohin, ohne es uns zu sagen. Nicht nachts, sondern am Tag, wenn wir mit anderen Dingen beschäftigt sind, und sie glaubt, dass wir es nicht bemerken.« Sie hielt inne. »Ich glaube, sie trifft sich vielleicht mit jemandem.«
    Hawk kniete sich neben sie, einen Blick auf Fixit gerichtet, der auf dem Schlagmal stand und sich darauf vorbereitete, den Ball zu schlagen. »Woher weißt du das?«
    »Candle hat es mir gesagt. Du weißt, dass sie und River wie Schwestern sind, sie haben nicht viele Geheimnisse voreinander. Aber das war eines davon. Candle hatte bemerkt, dass River sich davonschlich, und als sie zurückkam, hat sie sie gefragt. Erst wollte River ihr nichts sagen und meinte, dass sie ihr vertrauen müsse und es für sich behalten solle. Bis gestern hat Candle das auch getan. Dann machte sie sich allerdings Sorgen, als sie von den toten Krächzern hörte, also hat sie es mir gesagt.«
    Hawk schüttelte den Kopf. »Mit wem sollte sie sich treffen?«
    »Das weiß ich nicht. Aber Candle sagt, sie nimmt etwas in einer Tasche mit, wenn sie geht. Sie denkt, das passiert schon seit einer Weile. Hawk, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte nicht mit ihr darüber sprechen. Sie würde wissen, dass es Candle war, die es mir gesagt hat, und das würde ihre Beziehung zerstören. Sie stehen mir dafür beide zu nahe.«
    Er nickte. »Aber wir müssen etwas unternehmen.«
    »Vielleicht könntest du sie im Auge behalten und ihr folgen, wenn sie sich davonschleicht.«
    Das klang erheblich einfacher, als es in der Praxis sein würde, dachte er. River konnte ziemlich gut auf sich aufpassen, und sie würde sich nicht so leicht erwischen lassen. Wenn er etwas herausfinden wollte, indem er ihr folgte, musste er sehr geschickt vorgehen. Es war nichts, worauf er versessen war. Einer Angehörigen seiner Familie heimlich zu folgen zeigte seinen Mangel an Vertrauen zu ihnen, war ein Verrat an ihrem Vertrauen zu ihm.
    »Ich weiß nicht«, sagte er.
    »Ich weiß es auch nicht«, stimmte sie zu. »Aber ich finde, wir sollten sie nicht allein durch die Gegend schleichen lassen, ohne zu wissen, was sie tut. Eine Familie zu sein, bedeutet auch, die Verantwortung füreinander zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass wir aufeinander aufpassen. Ich glaube nicht, dass wir das tun, wenn wir die Möglichkeit ignorieren, dass sie sich in Gefahr bringt.«
    Er wusste, das entsprach der Wahrheit, aber deshalb fühlte er sich nicht besser. Es passte ihm gar nicht, dass so etwas gerade jetzt geschah, wo es so viele andere Dinge gab, die nach seiner Aufmerksamkeit verlangten. Am liebsten hätte er sofort mit River gesprochen und ihr gesagt, dass er diese zusätzliche Ablenkung nicht brauchen konnte, aber er wusste, so ging es nicht.
    »Lass mich darüber nachdenken«, sagte er. Owl hatte sich wieder dem Spiel zugewandt. »Lass dir nicht zu viel Zeit. Ich glaube nicht, dass es warten kann.«
    Das fand Hawk auch.
    * **
    Nach dem Spiel nahm er Panther, Bear, Fixit und Candle mit, um nach Reinigungstabletten für das Auffangsystem zu suchen. Ihre Vorräte waren schon seit einiger Zeit ziemlich dürftig, und sie hatten es bisher versäumt, die Vorräte zu ersetzen, weil es

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