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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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in die glitzernden Augen. »Du bist erwachsen, Tessa, du bist kein Kind mehr. Wir gehören zusammen, du und ich. Wir sind bereit, unser eigenes Leben zu beginnen. Und dazu musst du deine Eltern verlassen. So ist es nun einmal. Sie hat doch noch deinen Vater; er kann sich um sie kümmern. Du würdest sie ohnehin verlassen, wenn du heiraten würdest. Ist es nicht das, was du für uns willst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe es dir doch schon gesagt: Du könntest im Lager leben! Du könntest bei mir sein!«
    Er verlor die Geduld und schüttelte sie. »Was redest du da? Das ist Unsinn. Als sie uns außerhalb des Lagers erwischten – das war wann? Vor sechs Monaten? –, hat dein Vater dir verboten, mich jemals wiederzusehen. Er hat erklärt, dass er es nicht gestatten würde, dass seine Tochter an einen Straßenjungen gerät, den Angehörigen eines Stammes. Das hat er gesagt. Und andere im Lager waren noch erheblich schlimmer. Einige wollten dich sofort ausstoßen. Sie machten sich Sorgen, du könntest dir Krankheiten einfangen, mit denen sie sich anstecken würden. Einige wollten dich sogar von der Mauer werfen. Glaubst du, wenn wir ihnen sagen, dass wir heiraten wollen, würde das etwas ändern?«
    Als sie etwas zu sagen versuchte, legte er ihr die Hand auf den Mund.
    »Warte, sag noch nichts. Lass mich erst zu Ende reden. Ich habe damals nichts dazu gesagt. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste nur, dass ich dich nicht verlieren wollte. Also haben wir uns seitdem so getroffen, heimlich, du hast dich abends nach draußen geschlichen, und ich schleiche mich durch die Ruinen hierher. Aber wir wissen beide, dass das so nicht weitergehen kann. Früher oder später wird man uns erwischen – es sei denn, wir finden eine andere Möglichkeit zu leben.«
    Er atmete scharf aus, war plötzlich erschöpft. »Irgendwas kommt auf uns zu. Ich kann es spüren. Ein falscher Schritt, und wir sind verloren. Der richtige Schritt, und wir verlieren einander nie. Aber du musst das Lager verlassen. Du musst dich entscheiden und mit mir kommen, ganz gleich, wohin wir auch gehen, um dich in Sicherheit zu bringen. Deine Eltern werden das nicht verstehen, nichts, was du sagst, wird sie dazu bringen können, es zu verstehen. Wir könnten ihnen anbieten, sie mitzunehmen, aber du weißt so gut wie ich, dass sie darauf nicht eingehen werden. Sie würden nur dafür sorgen, dass du auch nicht gehen kannst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das weißt du nicht.«
    »Ich weiß es. Ich weiß es so sicher, wie ich meine Gefühle für dich kenne.«
    Tessa starrte ihn schweigend an, dann wischte sie sich die Tränen ab. »Ich werde darüber nachdenken müssen. Ich brauche Zeit.«
    Zeit ist genau das, was du nicht hast, wollte er erwidern, aber er hielt sich zurück. »Ich weiß«, sagte er stattdessen. »Ich weiß.«
    Sie saßen zusammen auf der Bank, umarmten einander und schauten schweigend ins Dunkel. Hawk fragte sich, ob er noch etwas anderes sagen sollte, etwas, was sie überzeugen würde. Aber er wusste nicht, was das hätte sein können. Also hielt er sie in der Zeit, die ihnen blieb, einfach im Arm, genoss ihre Wärme und ihre Weichheit und den Trost, den sie ihm gab – bevor sie wieder gehen würde.
    »Letzte Woche ist eine Vorratsexpedition draußen gewesen«, sagte sie plötzlich, ohne ihn anzusehen, das Gesicht an seiner Schulter vergraben. »Es waren elf, alle erfahren, alle schwer bewaffnet. Sie gingen nach Süden zu den Lagerhäusern zwanzig oder dreißig Meilen vor der Stadt und suchten nach frischen Arzneien und vorgepackten Waren, um sie ins Lager zu bringen. Sie waren fünf Tage unterwegs.« Sie hielt inne, als wartete sie darauf, dass er etwas sagte, dann fuhr sie fort: »Es ist jetzt eine Woche her, und sie sind noch nicht zurück. Einer von ihnen ist mein Vater.«
    Nun konnte er die Angst in ihrer Stimme hören, das tiefe Entsetzen, das sie empfand. Seine Warnungen wegen Candles Vision und der seltsamen Dinge, die in der Stadt passierten, hatten das bewirkt. Er wünschte, er hätte sich diese Informationen für ein anderes Mal aufgehoben. Aber jetzt war es zu spät, er konnte sie nicht mehr zurücknehmen.
    »Es sind elf bewaffnete Menschen«, sagte er, um sie zu trösten. »Sie wissen, was sie tun. Sie können auf sich aufpassen.«
    Er spürte, wie sie den Kopf schüttelte. »Die Krächzer und die Echse, von denen du mir erzählt hast, die wussten auch, was sie taten. Sie hätten im Stande sein sollen, sich

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