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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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ihr Leben so sehr verändert hatte. Auch damals hatte sie dieses Grollen gehört und danach hatte sich ihr Leben grundlegend gewandelt. Was aber bedeutete es heute für sie und den Mann, der sie eben noch so fest in seinen Armen gehalten hatte?
    „Wir werden in den Krieg ziehen, meine Prinzessin. Wir mü ssen die Ältesten schützen, denn wenn sie sterben, ist das unser aller Ende. Nichts anderes hat dieser Bastard vor: uns alle zu vernichten, seinen Hass zu befriedigen und dann mit den Mitteln, die ihm und seinen Mördern gegeben wurden, die Menschen zu tyrannisieren. Das ist sein erklärtes Ziel. Was wir ihm vor über zweitausend Jahren verweigerten, will er sich jetzt zurückholen und seine irren Träume von damals doch noch wahr werden lassen. Das aber werden wir mit allen Mitteln verhindern.“
    Das Wort „Krieg“ grub sich tief in Sabines Bewusstsein und Angst schnürte ihr beinahe die Kehle ab. Mit den Augen versuchte sie, Lucas Blick aufzufangen. Erst jetzt erkannte sie es: Seine Haut war gerötet und an einigen Stellen zeigten sich Brandblasen, die ihm sehr weh tun mussten. Sicherlich war es ihm bewusst gewesen und doch hatte er sich, wenn auch etwas geschützt, zu lange der Sonne ausgesetzt. „Luca, deine Haut! Du bist verbrannt, hast du Schmerzen?“
    „Nein, mein Schatz, das wird verheilen, das ist das Mindeste, was ich für Habib tun konnte. Dieser Schmerz geht schnell vorüber, das andere Leid wird lange bleiben.“
    Zaghaft berührte Sabine seine wunde Haut, ängstlich darum b emüht, ihm kein zusätzliches Leid zuzufügen. Ihr fiel etwas ein, was ihm jetzt rasch Linderung bringen würde. „Luca, frisches Blut würde helfen, dass die Wunden schneller heilen! Ich weiß, dass dein Blut allein dich innerhalb kürzester Zeit heilen kann. Aber ginge es denn nicht sogar schneller, wenn du von mir trinken würdest?“
    „Es würde mein Blut verdünnen, was dann rascher fließen und so den Prozess beschleunigen könnte, das ist wahr.“
    Sie zog ihn am Ärmel zu einem der Sessel im Raum und drückte ihn sanft hinein, dann zog sie den Reißverschluss am Rücken so weit hinunter, dass sie ihr Kleid, was sie doch in ihrer Bewegungsfähigkeit einschränkte, am Rücken etwas herunterstreifen konnte. Schließlich ging sie vor Luca in die Knie und beugte sich zu ihm. Vorsichtig, wie ein Hauch, berührte sie sein Gesicht – es tat ihr weh, ihn so zu sehen: voller Trauer, abwesend, mit den Gedanken in einer anderen Welt, einer anderen Zeit. „Luca, sieh mich an! Bitte, lass mich einmal dir helfen! Trink von mir, wenn es dir danach besser geht.“
    Luca war ihr näher, als sie dachte. Langsam hob er eine Hand und legte sie sanft an ihre Wange. „Sabine, du scheinst noch immer nicht zu wissen, wie viel du mir schon gegeben hast. Du scheinst dir dessen nicht bewusst zu sein, was du schon alles für mich getan hast, allein dadurch, dass du in mein Leben getreten bist.“ Er sah sie lange an und endlich huschte wieder ein Lächeln über sein Gesicht. „Dir ist aber hoffentlich klar, was du mit mir anstellst, wenn du so hier kniest, oder?“
    Sabine sah an sich hinunter. Als sie so vor ihm kauerte und ihre Halsschlagader darbot, hatte sie ihren Busen halb entblößt. Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Wenn es dich glücklich macht und es das ist, was du jetzt brauchst … Denn eines versichere ich dir: Ich brauche dich , immer. Das hier mag nach einem Opfer aussehen, ist es aber ganz und gar nicht.“
    Luca ließ einen Finger langsam über ihre Schläfe hinunter zu ihrem Mund gleiten. Die kleinen Bläschen an seinen Händen begannen bereits zu heilen. Nachdenklich zeichnete er den feinen Schwung ihrer Lippen nach. „Du bist es, die mich glücklich macht – und ich glaube nicht, dass du auch nur eine Ahnung hast, wie sehr.“ Sein Lächeln war traurig, doch immerhin war es ein Lächeln.
    Sie rückte noch ein wenig näher und legte eine Hand auf seine. „In dem Punkt stehen wir uns, denke ich zumindest, in nichts nach. Aber es ist müßig, das jetzt auszudiskutieren. Die Zeit ist kostbar, das spüre sogar ich. Hörst du mir eigentlich überhaupt zu?“
    Luca schien in dem Moment wieder so abwesend, dass sie glaubte, er sei schon wieder in seine Gedankenwelt abgedriftet. Plötzlich aber zog er sie abrupt in den Stand und öffnete den Reißverschluss ihres halb offenen Kleides in einer schnellen Bewegung, sodass es zu Boden fiel und sie nun gänzlich nackt vor ihm stand.
    „Eines solltest du immer wissen,

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