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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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zornig. Was ging ihn das denn an? Er trieb sich irgendwo in der Weltgeschichte herum und kümmerte sich nicht im Geringsten um die Probleme der Gemeinschaft, machte aber abfällige Bemerkungen über die, die es taten und sich für die anderen einsetzten.
    „Jetzt schalt mal einen Gang zurück! Mir geht es nur darum, zu wissen, inwieweit du dich im Notfall selbst schützen könntest. Ist dir bewusst, dass du den Überfall nicht überlebt hättest? Die beiden hatten nicht geplant, mit dir Tee zu trinken.“
    Sabine nickte. „Ja schon, aber das hätte doch Luca auch nicht ändern können.“
    Stefano zuckte mit den Schultern. „Kommt drauf an. Er hätte dich lehren können, die Fähigkeiten zu nutzen, die sein Blut mit sich bringt.“
    Sie ließ traurig die Schultern hängen. „Dazu hatten wir zuletzt keine Zeit mehr. Aber woher weißt du, was diese Typen geplant hätten? Kannst du Gedanken lesen?“
    „So etwas in der Art. Ich kann sehen, was jemand plant, z umindest bei den Menschen. Bei Vampiren klappt das nur, wenn sie vergessen, sich abzuschirmen oder wenn sie schwach sind. Diese Kerle wollten dich vergewaltigen und dann töten! Du wärst beileibe nicht ihr erstes Opfer gewesen. Wir alle können übrigens riechen, ob unser Gegenüber schon einmal getötet hat. Eine gute Gabe! Sie ermöglicht dir, dein Dinner ohne Skrupel auszuwählen und vorher noch damit zu spielen.“
    Jetzt war ihr richtig übel. „Das waren Mörder? Oh mein Gott! Das bedeutet, ich … ich wäre jetzt tot, wenn du nicht gekommen wärst? Das war mir dort gar nicht so bewusst!“
    „Das war das Adrenalin, es ist vollkommen normal, denn dann kann man einfach nicht mehr logisch denken. Normalerweise löst es einen natürlichen Fluchtreflex aus, was bei dir flachgefallen ist, weil sie dich glauben ließen, dass du in der Falle sitzt.“
    „Ich bin wirklich froh, dass du dort warst! Und … Luca wird das – denke ich zumindest – auch sein.“
    Stefano starrte nachdenklich auf die Flasche in der Hand. „Gut möglich. Auf jeden Fall werden die Säcke niemandem mehr etwas antun.“
    Sabine schluckte heftig. „Du meinst, du hast ...?“
    „Ja, ich habe. Ich bin nicht so der Samariter, der sich mit En tschuldigungen wie einer schweren Kindheit und derlei Kram aufhält, ich pflege, schnell reinen Tisch zu machen. Bei mir gibt’s Lösungen und keine Hilfspakete, du verstehst?“
    „Ich denke schon, aber wenn sie die Leichen finden, dann gibt es doch sicher eine Untersuchung?“
    „Ach, Kind! Du machst dir zu viele Gedanken. Ich räume hinter mir auf, ich lasse keine Essensreste herumliegen. Von denen findet keiner mehr etwas. Hast du eine Ahnung, was in den Tiefen der Lagune so alles herumliegt?“
    „Nein, und ich glaube, ich will es jetzt auch gar nicht mehr so genau wissen.“ Sabine schüttelte sich angewidert. „Gute Idee, schöne Frau. Du solltest dein hübsches Köpfchen nicht mit zu viel Negativem belasten.“
    Die Frage lag Sabine auf der Zunge wie eine bittere Pille, nur wagte sie einfach nicht, sie zu stellen.
    Es war Stefano, der schließlich seufzend einwarf: „Jetzt frag schon, ehe du daran erstickst.“
    „Na gut. Darf ich fragen, warum du so viel davon trinkst?“ Sabine deutete nervös auf die Flasche, in der bereits gut ein Drittel fehlte. Seine Gesichtszüge entgleisten ihm so spontan, dass sie sicherlich gelacht hätte, wäre die Lage nicht doch ein wenig prekär gewesen.
    Er beugte sich mit laszivem Lächeln über die breite Sessellehne zu ihr hinüber und raunte ihr zu: „Ich bin mir sicher, irgendj emand hat dir bereits eröffnet, was Alkohol mit uns anstellt? Also, was glaubst du denn, warum ich das Zeug trinke?“
    Sabine wurde es etwas warm in ihrem Sitz. „Nun ja, Angel hat es mir erklärt, aber in etwas anderem Zusammenhang und in einer kleineren Dosis.“
    Stefano krauste spöttisch die Stirn. „Ich gönne mir jetzt noch ein paar Schlucke, dann falle ich über dich her und wir haben ungezügelten Sex. Noch Fragen?“ Todernst sah er Sabine ins Gesicht.
    Es dauerte in ihren Augen eine gefühlte Ewigkeit, ehe er sich mit schallendem Lachen in seinen Sessel zurückfallen ließ. Leider aber, zumindest glaubte sie das herauszuhören, hatte sein Lachen einen traurigen Beiklang.
    „Ich sehe schon, die Jungs haben ganze Arbeit geleistet. Her rgott, ich würde niemals einer Frau etwas tun! Das sage ich jetzt nur einmal und du kannst es glauben oder nicht.“
    „Ich glaube es dir, denn ich habe ja schon

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