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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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über die Kamera an der Decke. Sie benahmen sich etwas seltsam, der Große musterte die Wände, der Kleine mit dem runden Gesicht trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, doch sie taten nichts Verbotenes. Im 23. Stock stiegen sie aus. Dank der Überwachungskameras im Flur konnte Mitch sie weiter verfolgen.
    Sie klingelten bei Mr. Fuller. Er öffnete. Einen Augenblick standen sie da, Mr. Fuller in der Tür, die zwei Typen davor. Wahrscheinlich redeten sie, doch die Kameras hatten keine Mikrophone. Mitch konnte nur zusehen. Die beiden gingen hinein, ohne Mr. Fuller die Hand zu schütteln oder eine ähnliche Begrüßungsgeste. Die Tür schloss sich. Damit war Ende der Privatvorstellung. Die Kameras in der Wohnung waren ausgeschaltet.
    Mitch gefiel das nicht. Er hatte dieses ungute Gefühl... seit sechs Jahren arbeitete er hier, doch so etwas war ihm noch nicht untergekommen.
    Mr. Fuller hatte seine angeblichen Gäste nicht sehr freundlich empfangen. Es war möglich, dass sie ihn mit einer Waffe bedroht hatten. Die Kameras waren in die Decke eingelassen und aus dem erhöhten Winkel konnte man eine nah am Körper gehaltene Waffe nicht erkennen.
    Mitch griff zum Telefon und rief seinen Kollegen David an.

    David Brennan sah fern. Er saß allein auf der breiten Couch im Wohnzimmer. Seine Frau Annie war früh zu Bett gegangen. Sie war ständig müde und erschöpft. Kein Wunder bei den 170 Kilo, die sie mit sich herumtrug.
    Er hatte selbst im Alter etwas angesetzt und aus seinen Joggingrunden waren ausgedehnte Spaziergänge geworden, doch von Annies Schicksal war er weit entfernt und hoffte, dass das so blieb. Neben ihrer Fettsucht litt sie an Schlafapnoe und schlief mit einer Sauerstoffmaske. David kam es vor, als liege er neben einem schnarchenden Walross, weshalb er das Bett mied. Meist machte er es sich auf der Couch vor dem Fernseher gemütlich.
    Das Abendessen hatten sie vor einer Stunde beendet. Nun lag der Truthahn schwer in Davids Magen und wurde zu den langweiligen Szenen eines TV-Dramas verdaut.
    Das Handy klingelte zur gleichen Zeit wie das Telefon im Film. David wurde erst klar, dass sein Mobiltelefon Alarm schlug, als das im Fernseher abgenommen wurde und verstummte. Erschrocken fiel er beinahe vom Sofa und stürzte in den Flur, wo das Handy auf der Kommode lag. Ein Blick auf das Display zeigte, dass Mitch Lewis anrief.
    Ungläubig schüttelte David den Kopf. Ihn rief selten jemand an und am allerwenigsten die Kollegen. Sie sahen sich ja fast täglich. Aber er freute sich, dass Mitch an ihn dachte.
    »Hi Mitch! Frohes Thanksgiving! Nett, dass du anrufst.«
    »Ähm.« Mitch stockte einen Moment. »Ja, frohes Thanksgiving, David. Hier sind gerade zwei seltsame Gestalten aufgetaucht.«
    »Huh? - Ach so.« David war enttäuscht.
    »Du hast gedacht, ich rufe an, um dir frohes Thanksgiving zu wünschen.«
    »Naja...«
    »Sorry, David. Ich will nicht unhöflich sein, aber das ist nicht der Grund.«
    David fuhr sich mit der Hand über die Stirn und schaltete innerlich von Feierabendprogramm auf Arbeit um. »Schon in Ordnung. Was ist mit diesen beiden?«
    »Sie kamen mir einfach verdächtig vor. Ungepflegt, unhöflich, unbekannt. Sie haben sich nicht vorgestellt und nicht gesagt, zu wem sie wollten, hatten aber den Code für den Fahrstuhl und wurden scheinbar erwartet. Zumindest hat George Fuller sie hereingelassen.«
    »George Fuller?«
    »Ja. Aber ich traue dem Braten nicht.«
    Bei dem Wort Braten wurde David an den Truthahn erinnert. »Ich auch nicht.« Sein voller Magen hinderte ihn am Denken. »Wüsste nicht, dass Fuller je Besuch bekommen hätte, außer von seiner Familie. Und die kennen wir ja.«
    »Jack und Ella sind hier. Und diese neue Freundin.«
    »Celeste?«
    »Genau.«
    »Hm.« Celestes Erscheinung hatten sie sich sofort gemerkt. Die Frau war nicht zu übersehen. »Und die zwei Unbekannten.«
    »Richtig«, bestätigte Mitch.
    David überlegte. »Ruf an. Ruf bei George Fuller an und frag, ob alles in Ordnung ist.«
    Mitch zögerte. »Ich soll also nicht nachsehen?«
    »Nein. Ruf erstmal an. Du hast doch die Nummer?«
    »Moment.« Mitch sah in der hauseigenen Liste nach, die in einer der Schreibtischschubladen lag. »Ja. Festnetz und Mobil.« Die meisten Bewohner hatten ihre Telefonnummern beim Sicherheitsdienst hinterlegt, für Notfälle wie Wasserschäden oder Einbrüche.
    »Gut. Sollte keiner abnehmen, geh nicht allein nach oben. Hol die Polizei.«
    »Ok. Ich melde mich.«
    David hatte es sich gerade

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