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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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war nicht schwer. Sie war ein liebes Kind. Die wahre Inkarnation ihrer Großeltern Mars und Venus. Es hatte der Generation ihrer Eltern dazwischen bedurft, doch das war es wert gewesen, trotz solch unerwünschter Kreaturen wie Pavor und Deimos. Vivian war die perfekte Mischung aus Mars' Stärke und Venus' Schönheit. Sie achtete das Mädchen und baute darauf, dass der Inquisitor sie bewunderte, sonst würde sie ihn nie nach New York bekommen. »Du erinnerst dich an Vivian?«
    »Sehr gut sogar. Bedauerlicherweise auch an ihre Schwester Victoria. Ich kann sie nicht leiden.«
    »Sie ist jung«, erwiderte Pera steif. Zugegeben, Victoria war nicht ihre Lieblingsnichte, aber sie war weder das einzige schwarze Schaf in der Familie, noch das schwärzeste.
    »Der Zwillingsbruder Victor scheint anständig zu sein...«
    »Euer Flug geht von Madrid in zwei Stunden«, unterbrach Pera.
    »Ich fliege nicht.«
    Pera gähnte gelangweilt. »Euch bleibt nichts anderes übrig.«
    »Mich könnt Ihr nicht herumschubsen wie es Euch gefällt. Wir sind gleich alt. Ich bin nicht Euer Untergebener. Ich gehöre noch nicht einmal Eurer vermaledeiten Familie an.« Er spuckte aus.
    Pera rümpfte die Nase. »Das ist offensichtlich. Kein Mitglied meiner Familie hat so abscheuliche Manieren.«
    »Ach wirklich? Wie ich hörte putzen Pavor und Deimos ihre Nasen noch immer an Vorhängen ab wie Knechte aus dem Mittelalter.«
    »Was kann ich für meine Neffen? Die Zwillinge sind die Söhne meines Bruders, nicht meine. Darüber hinaus sind sie nicht die einzigen Zwillinge in Mars' Familie, was ich sehr bedaure. Sie haben die schlechte Angewohnheit Ärger zu machen, und das dann gleich im Doppelpack. Dem Himmel sei Dank, dass es von Eurer Sorte nur einen gibt.«
    »Keine Sorge, ich mache Ärger für zwei.«
    »Ihr werdet nach New York fliegen.«
    »Ich traue den Stahlvögeln nicht.«
    »Eine Schiffsreise dauert zu lang«, erklärte Pera gereizt. »Vivian braucht Euch jetzt, nicht in drei Wochen. Außerdem höre ich heraus, dass Ihr bereits zugestimmt habt, und nur das Verkehrsmittel nicht schätzt.«
    »Das ist richtig. Ich tue es für Vivian, nicht für Euch, Ihr alte Nervensäge. Und ich schätze das Verkehrsmittel ganz und gar nicht.«
    »Anders als meine Nichte bin ich für solche unsinnige Diskussionen nicht zu haben. Ihr werdet fliegen. Und Ihr werdet Euch ordentlich anziehen. Basta.« Die glänzenden Lederhosen und die abgetragene Tunika, die der Inquisitor darüber trug, waren weder zeitgemäß noch sauber.
    »Oh, das bezweifle ich. Ihr habt Vivian gesagt, Ihr sorgt dafür, dass ich komme, nicht wahr? Nun, dann werdet Ihr schon etwas Zeit und Energie investieren müssen.«
    Pera stöhnte. Der Alte zwang sie also tatsächlich zu einer Diskussion, einem geistigen Kräftemessen. Er ärgerte sie damit, ihre Geduld auf die Probe zu stellen und ihre Zeit zu verschwenden. Offensichtlich genoss er es. Ihr blieb nichts anderes übrig, als darauf einzugehen. Er hatte Recht, er war ihr ebenbürtig. Sie konnte ihn nicht einfach als Paket verschnüren und wegschaffen.
    Wenn Pera ehrlich war, genoss sie es ebenfalls. Es kam nicht oft vor, dass jemand ihr die Stirn bot. Sie hatte einen renitenten Oppositionellen vor sich. Das war eine amüsante Abwechslung. Sie musste ihn überzeugen, ihm vielleicht sogar etwas anbieten. Denn sie hatte Vivian versprochen, ihn zu schicken, und sie hielt ihr Wort.

9 Barry

    In der Zeit, in der Vivian auf den Inquisitor wartete, gab sie ihrem Gefangenen trockene Kleider, zu trinken und bestellte eine Pizza für ihn. Barry verschlang sie wie ein Wolf und schüttete zwei Bier hinterher. Danach schlief er.
    Es war Samstagmittag. In den letzten beiden Tagen hatten sich die Ereignisse überschlagen. Vivian beschloss, den Einsatz von Donnerstag aufzuarbeiten. Der Inquisitor würde nicht vor Sonntag früh da sein. Sie hatte etwas Zeit, um mit ihren Leuten Kontakt aufzunehmen und sich zu erkundigen, wie es ihnen ging. Außerdem bekamen die Söldner Jamie, Logan und die Aaltos noch Schecks über den zweiten Teil ihrer Bezahlung. Den ersten bekamen sie immer vorher, den Rest nach Erledigung des Auftrags.
    Jordan und Billie waren fest angestellt bei Velasquez Security. Sie verdienten nicht schlecht und hätten sich nie beschwert, doch Vivian stellte trotzdem auch für sie Schecks aus. Sie hatten eine Gefahrenzulage verdient.
    Nachmittags brachte Vivian ihrem Gefangenen noch einmal zu essen und zu trinken. Auf sein Gejammer ging sie nicht ein.

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