Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
Vom Netzwerk:
geboren,
    Einige für die endlose Nacht.
    William Blake

    »Gefällt es dir?« Vivian reichte ihm ein Wasserglas.
    »Es kommt mir sogar bekannt vor. Starb William Blake nicht Anfang des 19. Jahrhunderts?«
    »In der Tat«, bestätigte Vivian.
    »Und das ist wirklich von ihm selbst geschrieben?«
    »Ja.«
    »Wow«, staunte Jack. »Dann ist das 200 Jahre alt. Wo hast du es her?«
    »Von ihm persönlich. Mir gefiel es so gut. Also hat er für mich eine Abschrift gemacht.«
    Jack verschluckte sich. »Du kanntest ihn? Dann bist du unsterblich, wie Victoria gesagt hat?«
    »Ja zu beidem. « Vivian sah ihn prüfend an. »Hast du ihr geglaubt? Glaubst du mir?«
    »Ich wollte Victoria ihre Geschichte nicht abkaufen...« Jack zögerte »...und ich sollte dir das auch nicht abnehmen, aber ich sehe keinen Grund, warum du mich belügen würdest. Bei Victoria bin ich mir nicht sicher, ich denke, sie braucht nicht unbedingt ein Motiv, um Leute an der Nase herumzuführen und wilde Stories zu erfinden, aber bei dir ist es anders. Ich dachte, du seist ehrlich und seriös.«
    »Das bin ich.«
    »Du verstehst sicher, dass es mir trotzdem schwer fällt, die Existenz von Unsterblichen zu akzeptieren, besonders da meine Eltern relativ jung verstorben sind.«
    »Das verstehe ich«, sagte Vivian ruhig. »Doch erstens waren deine Eltern keine Unsterblichen, zweitens wurden sie ermordet. Dieses Schicksal kann sogar einen Unsterblichen ereilen. Wir altern nicht und sterben an keiner natürlichen Ursache, aber man kann uns töten.«
    »Gut zu wissen«, sagte Jack erleichtert. Dann waren sie wenigstens nicht allmächtig. »Was weißt du von meiner Mutter?«
    »Ich habe erst vor zwei Tagen erfahren, dass sie umgebracht wurde. Bis dahin war ich überzeugt, dass die Frau meines Geschäftspartners ein Unglück ereilt hatte.«
    Jack nickte. Er setzte sich auf die Couch. »Welcher Natur war die Verbindung zwischen dir und meinem Vater?«
    Vivians Antwort war verblüffend offen, ehrlich und direkt: »Rein geschäftlich. Er hat mich mit Blut beliefert. Unsterbliche trinken Blut. Wir erwerben es legal von Zwischenhändlern wie deinem Vater, die mit freiwilligen Spendern, Blutbanken und Krankenhäusern in Kontakt stehen. Es steckt eine Menge Geld im Bluthandel.«
    Jack runzelte die Stirn. »Das muss es wohl, bei dem was du ihm bezahlt hast. Wie viel Blut hast du jeden Monat für die Hunderttausend bekommen?«
    »Zweihundert Liter. Für mich und meine Firma«, fügte Vivian hinzu. »Blut ist für uns Ambrosia, der Nektar der Unsterblichkeit, aber nicht unsere einzige Nahrung. Wir brauchen etwa einen halben Liter pro Tag, das macht fünfzehn Liter pro Person und Monat.«
    »Das reicht für dreizehn Personen. So viele Mitarbeiter hast du also.«
    »Mehr oder weniger«, sagte Vivian ausweichend.
    »Wusste mein Vater das?« fragte Jack.
    »Dass wir unsterblich sind? Nein. Wir hüten unser Geheimnis streng.«
    »Hat er sich denn nie gewundert, wozu ihr Blut braucht?«
    »Wieso sollte er? Das Geschäft mit Blut ist heute normal. Es ist eine internationale Handelsware, die Kursschwankungen unterliegt, aber wie Gold relativ teuer und stabil bleibt.«
    »Das wusste ich nicht«, staunte Jack. »Warum habt ihr es dann XY 0815 genannt?«
    »Es gibt Gesetze für den Bluthandel und eine Sicherheitsfirma wie meine ist kein üblicher Abnehmer. Ich sagte bereits, Diskretion ist für uns oberstes Gebot«, erinnerte Vivian ihn. »Mit einem Inspektor der Handelskammer oder des Gesundheitsamtes möchte ich nicht meine Zeit verschwenden.«
    Jack beugte sich nach vorn. »Warum erzählst du mir das jetzt? Du hast dich gewehrt, mich davongejagt, was hat sich geändert?«
    »Victoria hatte dir ohnehin zu viel erzählt, außerdem ist mein Clanoberhaupt der Meinung, dass du nicht aufgeben wirst. Er hat angeordnet, dass ich dir die Wahrheit offenlege und dir bei deinem weiteren Weg helfe.«
    »Dein Clanoberhaupt?« Wenn Jack Victoria richtig verstanden hatte, war das ihr Opa, aber Vivian sprach von ihm, als sei er eher ein Oberbefehlshaber, dem sie Gehorsam schuldete. »Ist er so etwas wie dein Boss?«
    »Auch. Mein Großvater, Mars, regiert unsere Familie, die Marsi.«
    Richtig, der Kriegsgott. Jack verstand nicht, warum der sich für ihn interessieren sollte. »Gibt es einen besonderen Grund, weshalb er mir hilft?«
    »Er sagt, du hast eine Chance verdient.«
    »Das ist alles?«
    »Nicht ganz.« Vivian sprach nicht weiter.
    »Ich bin ganz Ohr«, forderte Jack sie auf.
    »Mars weiß,

Weitere Kostenlose Bücher