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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Kämpfen angeheuert worden, und bei einem Aufstand oder einer Rebellion greifen sie auch Freunde und sogar Verwandte an. Soldaten lernen so etwas zu tun. Wir mögen jetzt zwar Freunde sein, aber wenn es zum Kampf kommt, würde keiner von uns zögern, den anderen zu töten.«
    Vin nickte langsam. Das schien so ... hart zu sein.
Aber so ist das Leben. Hart. Dieser Teil von Reens Lektionen war keine Lüge.
    »Arme Jungs«, sagte Hamm und betrachtete die Garnisonsgebäude. »Wir hätten Männer wie sie brauchen können. Bevor ich zu den Höhlen gegangen bin, ist es mir gelungen, ein paar von ihnen zu rekrutieren, von denen ich wusste, dass sie empfänglich für unsere Sache sind. Und der Rest ... nun ja, sie gehen ihren eigenen Weg. Genau wie ich versuchen sie nur, ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass sie zu diesem Zweck für
ihn
zu arbeiten bereit sind.« Er wandte sich ihr wieder zu. »Du wolltest ein paar Empfehlungen haben, wie man am besten Weißblech verbrennt?«
    Vin nickte eifrig.
    »Die Soldaten erlauben es für gewöhnlich, dass ich mit ihnen ein paar Übungskämpfe austrage«, sagte Hamm. »Du kannst mir dabei zusehen. Verbrenne Bronze, wenn ich Allomantie benutze. Das Erste und Wichtigste, was ein Weißblecharm lernen muss, ist die Entscheidung, wann er sein Metall einsetzt. Ich habe bemerkt, dass junge Allomanten dazu neigen, ihr Weißblech heftig anzufachen, weil sie glauben, je stärker es ist, desto besser. Aber man will ja nicht mit jedem Schlag so hart wie möglich treffen.
    Stärke ist zwar ein wichtiger Teil des Kampfes, aber nicht der einzige. Wenn du immer so hart wie möglich zuschlägst, wirst du schneller müde und gibst deinem Gegner Informationen über deine Grenzen. Ein kluger Mann schlägt erst am Ende des Kampfes richtig hart zu, wenn sein Gegner am schwächsten ist. Und in einer langen Schlacht, zum Beispiel im Krieg, ist der Soldat der Klügste, der am längsten überlebt. Es ist derjenige, der sich selbst zügelt.«
    Vin nickte. »Wird man denn nicht langsamer müde, wenn man Allomantie einsetzt?«
    »Ja«, bestätigte Hamm. »Ein Mann mit einem genügend großen Vorrat an Weißblech kann mit höchster Kraft stundenlang kämpfen. Aber es braucht Übung, um das Weißblech richtig einzusetzen, und irgendwann geht dir der Vorrat aus. Wenn das geschieht, könnte die Erschöpfung dich sogar umbringen.
    Wie dem auch sei, ich will damit sagen, dass es das Beste ist, das Verbrennen von Weißblech unterschiedlich zu handhaben. Wenn du mehr Kraft einsetzt, als du brauchst, könntest du dich auch selbst aus dem Gleichgewicht bringen. Ich bin schon Schlägern begegnet, die sich so sehr auf ihr Weißblech verlassen, dass sie jede Ausbildung und Übung ablehnen. Weißblech verstärkt deine körperlichen Kräfte, aber nicht deine Geschicklichkeit. Wenn du nicht weißt, wie du eine Waffe einsetzen musst - oder wenn du nicht geübt darin bist, in einem Kampf rasch zu denken -, wirst du verlieren, egal, wie stark du bist.
    In der Garnison muss ich doppelt vorsichtig sein, denn ich will nicht, dass man dort etwas über meine allomantische Fähigkeit erfährt. Du wirst überrascht sein, wie oft das von Bedeutung ist. Sieh mir zu, wie ich das Weißblech verbrenne. Ich werde es nicht nur anfachen, um Stärke zu erlangen. Wenn ich stolpere, verbrenne ich es, damit es mir ein Gefühl für Gleichgewicht gibt. Wenn ich zur Seite springe, kann ich es anfachen, damit ich dem Gegner etwas schneller ausweichen kann. Es gibt tausend kleine Kniffe, wenn du weißt, wie du dir einen zusätzlichen Antrieb verschaffen kannst.«
    Vin nickte.
    »In Ordnung«, meinte Hamm, »dann sollten wir uns jetzt auf den Weg machen. Ich werde den Soldaten sagen, dass du die Tochter eines Verwandten von mir bist. Du siehst jung genug aus, so dass sie nicht lange darüber nachdenken werden. Sieh mir beim Kämpfen zu, und hinterher reden wir darüber.«
    Vin nickte abermals, und die beiden näherten sich der Garnison. Hamm winkte einer der Wachen zu. »He, Bevidon. Ich hab 'nen freien Tag. Ist Sertes in der Gegend?«
    »Er ist hier, Hamm«, sagte der Mann namens Bevidon. »Aber ich weiß nicht, ob heute ein guter Tag für 'nen Kampf ist.«
    Hamm hob eine Braue. »Oh?«
    Bevidon warf einem der anderen Soldaten einen raschen Blick zu. »Hol den Hauptmann«, sagte er zu dem Mann.
    Kurze Zeit später kam ein sehr beschäftigt aussehender Soldat aus einem Nebengebäude und winkte, sobald

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