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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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interessanter Dinge.«
    »Ihr seid eine Informantin!«, sagte Vin erstaunt und vergaß ihren Schmerz für einen Augenblick. »Aber Ihr ...«
    »... seid doch bloß eine närrische Klatschbase?«, beendete die kleine Frau den Satz. »Nun, das bin ich. Es ist faszinierend, was man alles erfährt, wenn man als Klatschbase des Hofes bekannt ist. Die Leute kommen zu einem, damit man ihre offensichtlichen Lügen verbreitet - zum Beispiel die, die Ihr mir in der letzten Woche über das Haus Hasting erzählt habt. Warum wolltet Ihr, dass ich solche Unwahrheiten ausstreue? Könnte das Haus Renoux während des Krieges stärker in das Waffengeschäft einsteigen wollen? Oder steht es vielleicht sogar hinter dem Angriff auf die Barken von Hasting?«
    In Kliss' Augen funkelte es. »Sagt Eurem Onkel, dass ich über das, was ich weiß, schweigen werde - gegen eine kleine Gebühr.«
    »Ihr habt mich die ganze Zeit hindurch betrogen ...«, sagte Vin benommen.
    »Natürlich, meine Liebe«, erwiderte Kliss und tätschelte Vins Arm. »Das machen doch alle hier bei Hofe. Auch Ihr werdet es noch lernen - falls Ihr überleben solltet. Und nun seid ein gutes Kind und überbringt meine Botschaft, ja?«
    Kliss drehte sich um. Ihr geschmackloses Kleid erschien Vin plötzlich wie ein strahlendes Kostüm.
    »Wartet!«, rief Vin. »Was habt Ihr vorhin über Elant gesagt? Er wird bekommen, was er verdient hat?«
    »Wie bitte?«, meinte Kliss und drehte sich um. »Ja, das stimmt. Ihr habt doch nach Schan Elariels Plänen gefragt, nicht wahr?«
    Schan
?, dachte Vin mit wachsender Besorgnis. »Was plant sie denn?«
    »Also
das
ist ein sehr teures Geheimnis, meine Liebe. Ich könnte es Euch zwar verraten, aber was bekäme ich dafür? Eine Frau wie ich aus einem unwichtigen Hause muss doch von irgendetwas leben ...«
    Vin nahm ihre Halskette aus Saphiren ab, das einzige Schmuckstück, das sie trug. »Hier. Es gehört Euch.«
    Kliss nahm die Halskette mit nachdenklicher Miene an. »Hm, ja, wirklich sehr hübsch.«
    »Was wisst Ihr?«, fuhr Vin sie an.
    »Ich fürchte, der junge Elant wird eines der ersten Todesopfer im Krieg der Häuser sein«, sagte Kliss, während sie die Kette in die Tasche an ihrem Ärmel steckte. »Das ist ein großes Pech, denn er scheint wirklich ein netter Junge zu sein. Vielleicht zu nett.«
    »Wann?«, wollte Vin wissen. »Wo? Wie?«
    »So viele Fragen und nur eine einzige Kette«, sagte Kliss langsam.
    »Mehr habe ich nicht bei mir!«, erwiderte Vin wahrheitsgemäß. In ihrer Geldbörse befanden sich nur ein paar Bronzeklipser zum Stahldrücken.
    »Wie ich schon sagte, ist das ein sehr wertvolles Geheimnis«, fuhr Kliss fort. »Indem ich es Euch verrate, setze ich mein eigenes Leben aufs ...«
    Verdammt!,
dachte Vin.
Dumme aristokratische Spielchen!
    Vin verbrannte Zink und Messing und traf Kliss mit einem mächtigen allomantischen Gefühlsschlag. Sie besänftigte alle Empfindungen der Frau außer der Angst, dann hakte sie sich in dieser Angst fest und zerrte heftig daran.
    »Sagt es mir!«, knurrte Vin.
    Kliss keuchte auf, taumelte und wäre beinahe gestürzt. »Eine Allomantin! Kein Wunder, dass Renoux eine so ferne Verwandte mit nach Luthadel gebracht hat!«
    »Redet!«, sagte Vin und machte einen Schritt nach vorn.
    »Ihr könnt ihm nicht mehr helfen«, erwiderte Kliss. »Ich würde niemals ein solches Geheimnis verkaufen, wenn die Gefahr bestünde, dass man es gegen mich verwenden könnte!«
    »Sagt es mir!«
    »Er wird heute Abend von Elarials Allomanten ermordet werden«, flüsterte Kliss. »Vielleicht ist er bereits tot. Es sollte passieren, sobald er vom Tisch des Grafen aufsteht. Aber wenn Ihr Rache üben wollt, müsst Ihr bei Graf Straff Wager ansetzen.«
    »Elants Vater?«, fragte Vin überrascht.
    »Natürlich, Ihr dummes Kind«, meinte Kliss. »Graf Wager würde nichts lieber tun, als den Titel seines Hauses an seinen Neffen weiterzugeben. Dazu musste Wager nur ein paar Wachen vom Dach über den Gemächern des jungen Elant abberufen, damit die Mörder aus dem Haus Elariel eindringen können. Und da sich der Mord während einer von Elants philosophischen Versammlungen ereignen wird, kann sich Graf Wager auch gleich eines Hastings und eines Lekals entledigen!«
    Vin wirbelte herum.
Ich muss etwas unternehmen!
    »Natürlich ist Graf Wager immer für eine Überraschung gut«, meinte Kliss mit einem Kichern und reckte sich. »Ich habe gehört, dass Euer Elant einige sehr ... ausgewählte Bücher in seinem Besitz hat.

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