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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ihre Bronze noch stärker an. Wo
sind sie?
    Dann glaubte sie seltsamerweise etwas zu spüren. Es war ein allomantisches Pulsieren in der Nacht. Ganz schwach. Verborgen. Aber es reichte aus.
    Vin hastete über das Dach und vertraute ihren Instinkten. Während sie lief, verbrannte sie Weißblech, packte ihr Kleid am Nacken und riss es der Länge nach auf. Aus einer versteckten Tasche holte sie die Geldbörse und Metallphiolen hervor. Dann schälte sie sich, während sie lief, aus dem zerrissenen Kleid, dem Unterkleid und den daran befestigten Hosen. Als Nächstes folgten Korsett und Handschuhe. Darunter trug sie nur ein dünnes, ärmelloses weißes Hemdchen und eine kurze weiße Hose.
    Wie eine Rasende eilte sie voran.
Ich darf nicht zu spät kommen,
dachte sie.
Bitte. Ich darf nicht.
    Gestalten lösten sich aus dem Nebel vor ihr. Sie standen neben einem Giebelfenster; Vin war schon an mehreren dieser Dachgauben vorbeigekommen. Eine der Gestalten deutete auf das Fenster; eine Waffe glitzerte in ihrer Hand.
    Vin schrie auf, drückte sich von dem Bronzedach ab und beschrieb einen weiten Bogen. Sie landete inmitten der überraschten Gruppe, hielt ihre Geldbörse hoch und riss sie auf.
    Münzen flogen durch die Luft; das Licht aus dem Dachfenster spiegelte sich in ihnen wider. Als der strahlende Schauer um Vin herum niederging, drückte sie dagegen.
    Die Münzen schwirrten von ihr weg wie ein Insektenschwarm; jede Einzelne zog eine Spur durch den Nebel. Die Gestalten schrien auf, als sich die Münzen in ihr Fleisch bohrten, und einige der dunklen Umrisse gingen zu Boden.
    Andere hingegen nicht. Manche Münzen wurden von unsichtbaren allomantischen Händen beiseitegestoßen. Vier Personen blieben stehen. Zwei von ihnen trugen Nebelmäntel, und eine war ihr bekannt.
    Schan Elariel. Vin brauchte nicht erst ihren Umhang zu sehen, um zu verstehen. Es gab nur einen einzigen Grund, warum eine so wichtige Frau wie Schan an einem Attentat teilnahm. Sie war eine Nebelgeborene.
    »Du?«,
fragte Schan entsetzt. Sie steckte in einem schwarzen Hemd und einer schwarzen Hose und hatte die Haare im Nacken zusammengebunden. Ihren Nebelumhang trug sie beinahe wie ein modisches Kleidungsstück.
    Zwei Nebelgeborene,
dachte Vin.
Nicht gut.
Sie huschte weg und duckte sich, als einer der Mörder mit einem Duellstab nach ihr ausschlug.
    Vin schlitterte über das Dach, hielt sich mit ihrer allomantischen Kraft fest und wirbelte herum. Sie zog an den wenigen Münzen, die noch nicht in der Nacht verschwunden waren, und befahl sie zurück in ihre Hand.
    »Tötet sie!«, rief Schan. Die beiden Männer, die Vin zu Fall gebracht hatte, lagen ächzend auf dem Dach. Sie lebten noch; der eine kletterte sogar schon wieder unsicher auf die Beine.
    Schläger,
dachte Vin.
Und die beiden anderen sind vermutlich Münzwerfer.
    Als ob er Vins Vermutung bestätigen wollte, versuchte einer der Männer ihre Metallphiole wegzudrücken. Zum Glück befand sich nicht mehr genug Metall darin, um ihm einen guten Anker zu verschaffen, und so konnte sie das kleine Glas leicht festhalten.
    Schan richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Dachfenster.
    Nein, das wirst du nicht tun!,
dachte Vin und schoss erneut vor.
    Der Münzwerfer schrie auf, als sie herankam. Vin warf eine Münze und drückte sie auf ihn zu. Natürlich versuchte er es mit Gegendruck, aber Vin verankerte sich an dem Bronzedach, verbrannte Stahl und drückte mit aller Kraft.
    Der eigene Stahldruck des Mannes, der von der Münze zu Vin und dem Dach überging, schleuderte ihn in die Luft. Er schrie auf und schoss in die Finsternis. Er war nur ein Nebeling und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr zurück auf das Dach ziehen.
    Der andere Münzwerfer feuerte mit seiner Munition auf sie, aber Vin drückte sie erfolgreich beiseite. Leider war er nicht so dumm wie sein Gefährte und entließ die Münzen aus seiner Kraft, sobald er sie geworfen hatte. Doch es war klar, dass er sie nicht treffen konnte. Warum machte er weiter?
    Der andere Nebelgeborene!,
dachte Vin. Sie duckte sich und schlug eine Rolle, als eine Gestalt aus dem dunklen Nebel herbeisprang. Glasmesser glitzerten in ihren Händen.
    Vin konnte ihr gerade noch ausweichen und verbrannte sofort Weißblech, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. Sie kam neben dem verwundeten Schläger auf die Beine, der offenbar noch nicht besonders standfest war. Vin fachte ihr Weißblech an, rammte dem Mann die Schulter in den Brustkorb und warf ihn dadurch zur

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