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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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töten. Mich hätte sie wohl als Nächstes ermordet, aber Reen hat sie davon abgehalten. Wie dem auch sei, sie hat mich im Stich gelassen. Danach habe ich mich an Reen geklammert. Und auch er hat mich verlassen. Ich liebe Elant, aber er will mich nicht mehr.« Sie sah Kelsier an. »Und wann gehst du von mir fort? Wann wirst du mich verlassen?«
    Kelsier wirkte traurig. »Ich ... Vin, ich weiß es nicht. Unsere Aufgabe ... der Plan ...«
    Sie suchte in seinen Augen nach den Geheimnissen, die er hatte.
Was verheimlichst du vor mir, Kelsier? Ist es wirklich so gefährlich?
Sie wischte sich noch einmal über die Augen und machte sich von ihm los. Sie kam sich so närrisch vor.
    Er schaute nach unten und schüttelte den Kopf. »Sieh nur, jetzt hast du meine schöne, dreckige Informantenkleidung mit deinem Blut besprenkelt.«
    Vin lächelte. »Ein wenig davon ist zumindest adliges Blut. Ich habe Schan ziemlich fertiggemacht.«
    Kelsier kicherte. »Weißt du, vermutlich hast du Recht mit dem, was du über mich sagst. Ich lasse wirklich kein gutes Haar am Adel.«
    Vin wurde rot. »Kelsier, ich hätte all das nicht sagen sollen. Ihr seid gute Menschen, und euer Plan ... nun ja, allmählich begreife ich, was ihr für die Skaa tun wollt.«
    »Nein, Vin«, meinte Kelsier. »Was du gesagt hast, stimmt. Wir sind keine richtigen Skaa.«
    »Aber das ist gut so«, wandte Vin ein. »Wenn ihr echte Skaa wäret, dann hättet ihr weder die Erfahrung noch den Mut, etwas Derartiges zu planen.«
    »Die Skaa mögen vielleicht wenig Erfahrung haben, aber an Mut fehlt es ihnen nicht. Es ist richtig, dass unsere Armee untergegangen ist, aber sie war bereit, mit einer nur sehr oberflächlichen Ausbildung gegen eine weitaus stärkere Streitmacht zu kämpfen. Nein, den Skaa fehlt es nicht an Mut, nur an Gelegenheit.«
    »Dann ist es deine Stellung als halber Skaa und halber Adliger, die
dir
diese Gelegenheit gibt, Kelsier. Und du hast dich entschlossen, damit deiner Skaa-Hälfte zu helfen. Du bist es wert, ein Skaa zu sein.«
    Kelsier lächelte. »Wert, ein Skaa zu sein. Das klingt gut. Aber vielleicht sollte ich etwas weniger Zeit mit der Frage verbringen, welchen Adligen ich als Nächstes umbringe, und mir mehr Gedanken darüber mache, wem ich helfen soll.«
    Vin nickte und kuschelte sich in ihren Mantel, während sie in den Nebel starrte.
Der Nebel beschützt dich ... er gibt dir Kraft ... er versteckt dich ...
    Lange Zeit hatte sie nicht mehr das Bedürfnis verspürt, sich zu verstecken, doch jetzt, nach allem, was sie dort unten gesagt hatte, würde sie am liebten wie die Nebelschwaden davontreiben.
    Ich muss es ihm sagen. Es könnte zwischen Erfolg und Misserfolg entscheiden.
Sie holte tief Luft. »Das Haus Wager hat eine Schwachstelle, Kelsier.«
    Er horchte auf. »Ach ja?«
    »Es ist das Atium. Sie sorgen dafür, dass das Metall abgebaut und ausgeliefert wird. Es ist die Quelle ihres Reichtums.«
    Kelsier dachte darüber nach. »Natürlich! Deshalb können sie die Steuern bezahlen; deshalb sind sie so mächtig ... Er
braucht
jemanden, der die Dinge für ihn erledigt ...«
    »Kelsier?«, fragte Vin.
    Er sah sie wieder an.
    »Du ... tust doch nichts, was nicht unbedingt notwendig ist, oder?«
    Kelsier runzelte die Stirn. »Ich kann dir nichts versprechen, Vin. Ich werde versuchen, mir etwas anderes einfallen zu lassen, aber so, wie die Dinge jetzt stehen, muss das Haus Wager untergehen.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast.«
    Und nun habe ich Elant auch verraten.
Sie beruhigte sich aber damit, dass sie es nicht aus Rache getan hatte. Kelsier hatte Recht: Das Haus Wager war eine Macht, die gestürzt werden musste. Seltsamerweise schien Kelsier die Erwähnung des Hauses stärker zu berühren als sie selbst. Er saß da, starrte hinaus in den Nebel und war in eine seltsam melancholische Stimmung geraten. Geistesabwesend kratzte er sich den Arm.
    Die Wunden,
dachte Vin.
Er denkt nicht an das Haus Wager, sondern die Gruben - und an sie.
»Kelsier?«, fragte sie.
    »Ja?« Sein Blick wirkte immer noch abwesend, als er den Nebel betrachtete.
    »Ich glaube nicht, dass Mare dich verraten hat.«
    Er lächelte. »Es freut mich, dass du es so siehst.«
    »Nein, ich meine das ernst«, beharrte sie. »Die Inquisitoren hatten auf euch gewartet, als ihr in den Palast eingedrungen seid, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Auf uns haben sie auch gewartet.«
    Kelsier schüttelte den Kopf. »Wir beide haben gegen die Wächter gekämpft und

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