Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
wie Elke sich zu ihm beugte, ihn auf die Wange küsste und ihn umarmte. Er war froh, sie bei sich zu haben. Ein Mensch, der ihn verstand.
»Du hast recht, aber eine wie Lori finde ich nie wieder.«
»Und diese Frau, mit der du zusammen warst?«
»Ich weiß nicht.« Er dachte an Rebecca. An den perfekten Sex mit ihr. Aber konnte er sich die Anwältin in der Rolle als Mutter für Emma vorstellen? Die beinharte Geschäftsfrau? Hm, er war sich nicht sicher. »Sie ist nett. Attraktiv und verständnisvoll. Eine Amerikanerin, aber mit deutschen Wurzeln, und sie ist ein paar Jahre älter als ich.«
»Erzähl mir von ihr, wie ist sie?«
Markus redete und vertraute ihr alles an. Wie er sie beim Schwimmen kennengelernt hatte. Er sprach über die erste Nacht und davon, wie sie ihn nach der missglückten Verabschiedung aus Amerika via Facebook kontaktiert hatte. Auch die romantische Zeit am Schwarzensee verschwieg er nicht.
»Ist sie die Richtige?«, flüsterte Elke.
»Ich weiß es nicht«, zuckte er die Achseln. »Nur, dass ich ständig an sie denken muss und dass ich gerne mit ihr zusammen bin.«
»Nach dem , was du mir erzählt hast, scheint mir, dass sie nicht gut für Emma ist. Für dich auch nicht. Zu alt, außerdem ist sie Rechtsverdreherin und lebt in Amerika. Wie stellst du dir das vor?«
»Wahrscheinlich hast du schon wieder recht«, meinte er traurig.
»Klar, dass du deine Bedürfnisse hast! Gegen ein Abenteuer ist auch nichts einzuwenden.« Ihre Stimme klang sachlich und kühl. »Aber du hast eine Bessere verdient!«
Sie sah ihn ernst an.
»Nach Hause mitnehmen solltest du so Eine auf keinen Fall! Oder willst du, dass Emmi schon wieder eine Mutter verliert?« Elke tätschelte seine Hand, aber ihr Gesichtsausdruck war hart. »Sie braucht eine Mutter, die immer für sie da sein kann. Eine, auf die sie sich verlassen kann!«
Er stimmte ihr zu. Aber wo sollte er so eine Frau nur finden?
Markus stand auf und öffnete vorsichtig die Tür zu Emmas Krankenzimmer. Seine Tochter atmete ruhig. Es war noch mal alles gut gegangen. Ab jetzt würde er sie nie mehr länger alleine lassen, als unbedingt nötig.
Ein wehmütiges Ziehen ergriff seine Brust und verursachte einen seltsamen Schmerz. Das letzte Mal hatte er so gefühlt, als ihm bewusst geworden war, dass er Lori nie mehr wiedersehen würde.
19.
Rebecca erlebte ein Déjà-vu. Ein weiteres Mal saß sie im Flugzeug, nippte an ihrem Orangensaft und dachte an Markus. Noch immer konnte sie nicht begreifen, was da passiert war.
Es war alles wunderbar gewesen, der romantische Ausflug zu diesem Bergsee, der himmlische Sex mit dem jungen Mann − entspannt und ausgeglichen. Dann dieser Anruf, der alles veränderte. Die Amerikanerin grübelte nach, was in aller Welt passiert sein konnte, dass sein Verhalten sich um hundertachtzig Grad gedreht hatte. Plötzlich war ihr eben noch sinnlicher Liebhaber kalt und abweisend geworden, darauf bedacht, sie so rasch wie möglich abzuschütteln.
Eine Frau steckt dahinter, das ist klar. Du hast von Anfang an gewusst, dass du ihn nicht für dich alleine haben wirst. Die vernünftige und furchtbar ernste Abigail klang vorwurfsvoll. Rebecca schüttelte den Kopf. Nein, das war ihr nicht bewusst gewesen. Eigentlich hatte sie zum ersten Mal seit Langem etwas ohne Absicht getan. Sie hatte mit ihm zusammen sein wollen, sonst nichts. Ohne weitere Gedanken. Vielleicht war gerade das der Fehler gewesen. Wer nicht plante, wurde verletzlich.
Was? Du gibst so schnell auf? Reiß dich zusammen, eine Roseman ist eine Kämpferin! Pam drängte sie zu mehr Aktivität, zu mehr Aggressivität.
Doch Becky schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn mehr. Sie war nach Europa geflogen, um ihn erneut zu treffen und um zu sehen, ob mehr daraus werden könnte. Aber sie war nur eine Affäre für den jungen Deutschen, diese Tatsache erschien ihr nun glasklar.
»Alles in Ordnung bei Ihnen?«, erkundigte sich eine Stewardess mit besorgtem Gesichtsausdruck.
Rebecca fragte sich, ob sie mit sich selbst geredet hatte. Dumme innere Stimmen!
»Danke, alles bestens!«
Sie bestellte einen Martini und dazu ein Sandwich.
Der starke Alkohol war eine Wohltat, er brannte in ihrer Kehle ; wenige Sekunden später spürte sie, wie sich eine Decke der Leichtigkeit über sie legte. Sie flog ihrem alten Leben entgegen − einem guten Leben.
Becky guckte aus dem Fenster, hinunter auf die Wolkendecke. Die flauschigen Wattegebirge verschwammen vor ihren
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