Kinderkrankheiten natuerlich behandeln
Kopf. Die Behandlung muss zunächst bei den Eltern ansetzen: Je mehr Ruhe, Gelassenheit und Gleichmäßigkeit das Kind umgibt, je geringer die ängstliche Besorgtheit um das Kind ist, desto milder verlaufen die Anfälle. Bei mageren Kindern mit nervöser Veranlagung oder bei Neigung zu Allergien zeigt sich die Krankheit meist in ausgeprägterer Form. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis drei Wochen. Tritt der erste Husten auf, dauert es noch zwei Wochen, bis man mit Sicherheit die Diagnose stellen kann, da in den ersten beiden Wochen der Husten noch uncharakteristisch ist (siehe Kasten).
Die Behandlung des Keuchhustens kann man wohl zu den Stärken der Homöopathie zählen. Wir homöopathisch therapierenden Ärzte sind erstaunt über Berichte, die von einer zunehmenden Gefährlichkeit des Keuchhustens sprechen. Denn wir erleben in der Praxis immer wieder, dass die Krankheit rasch gelindert und ihre Dauer verkürzt wird.
WICHTIG: ZUM ARZT!
Die Diagnosestellung ohne Keuchhustenerfahrung ist nicht einfach, deswegen sollten alle Kinder mit Keuchhustenverdacht oder die länger als zwei Wochen stark husten dem behandelnden Kinderarzt vorgestellt werden. Auch die Ursache von eventuell auftretendem Fieber müssen Sie vom Arzt abklären lassen. Bei einem Kind im ersten Lebensjahr muss jegliche Selbstmedikation unterbleiben, da hier schwere Komplikationen möglich sind.
Allgemeine Maßnahmen
Die Ruhe der Umgebung ist wesentlicher Teil der Bemühungen, die Hustenanfälle zu mildern.
Bieten Sie Ihrem Kind kleine Mahlzeiten an, dafür aber häufiger als sonst. Bitte nur leichte Speisen, selbst die Milch müssen Sie verdünnen, zum Beispiel mit einem Hustentee. Denn die Magenfunktion kann ebenso wie die Atmung aus dem Rhythmus geraten, sodass Erbrechen die Anfälle begleitet.
TIPP: Vom Verdacht zur Diagnose
Keuchhusten von anderen Erkrankungen mit Husten sicher zu unterscheiden kann auch für den Arzt schwierig werden. Hilfreich ist vor allem in der frühen, oft uncharakteristischen Phase des Hustens die Möglichkeit, durch einen (nicht schmerzhaften) Nasenabstrich die Diagnose zu stellen. Besonders wichtig ist das beim Säugling.
Kombinationspräparate haben sich bewährt
Verabreichen Sie die Medikamente am besten in Hustentee; zum Beispiel Pertudoron 1 und dazu Cuprum aceticum D6:
Pertudoron 1 fünfmal täglich 5 bis 10 Tropfen; Cuprum aceticum D6 fünfmal täglich 3 bis 5 Globuli.
Oder Sie greifen zu Drosera oligoplex und Corallium oligoplex (beide Madaus):
Drosera fünfmal täglich 7 bis 10 Tropfen; Corallium dreimal täglich 1 bis 2 Tabletten.
Kupfersalbe (0,4-prozentig, Weleda) reduziert die Hustenanfälle weiter: Zweimal täglich zwischen die Schulterblätter einreiben.
Sorgen Sie für ein gut gelüftetes Krankenzimmer; später sollte sich Ihr Kind viel, aber mit Ruhe an der frischen Luft bewegen – Spaziergänge sind also in diesem Fall genau das Richtige. Sie dürfen es jedoch nicht bei Wind ins Freie lassen oder ihm erlauben, während der Krankheit herumzutoben.
Wenn die Hustenanfälle sehr gehäuft auftreten und das Kind danach erschöpft ist – was meist nur bei geschwächten Kindern vorkommt –, wird die Gabe eines speziellen homöopathischen Einzelmittels durch einen erfahrenen Arzt notwendig. Ist es richtig gewählt, kann es schwerste Keuchhustenerkrankungen in kurzer Zeit zum Ausheilen bringen.
In meiner langen Praxis als Kinderarzt habe ich bei Keuchhustenkindern, die in der so beschriebenen Form behandelt wurden, nicht eine einzige Komplikation erleben müssen.
KRANKHEIT UND ENTWICKLUNG
Bei Kindern, die mager und allgemein nervös veranlagt sind oder die zu Allergien neigen, ist schon während der Genesung vom Keuchhusten eine allgemeine Besserung zu beobachten, und die Infektanfälligkeit verschwindet in der Folgezeit völlig. In ihrer Sprachentwicklung gestörte Kinder (verspätetes Erlernen der Sprache, Schwierigkeiten mit einzelnen Vokalen oder Konsonanten und auch Stottern) zeigen sprunghafte Fortschritte. Masern, Scharlach, Windpocken und Keuchhusten – auf diese Weise betrachtet und therapeutisch unterstützt – stellen in fast allen Fällen eine Hilfe für die Entwicklung des Kindes dar. Es versteht sich von selbst, dass ich bei diesen Krankheiten der Impfung im Kindesalter kritisch gegenüberstehe ( > ).
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Ziegenpeter, auch Mumps genannt, ist eine Virusinfektion mit Schwellung der Ohrspeicheldrüsen, die oft das Gesicht entstellt und
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