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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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angeschaltete Taschenlampe in einem dunklen Zimmer.
Ältere Kinder: Ihr Kind hält den Kopf häufig schief, kneift ein oder beide Augen zusammen, blinzelt oder schielt. Es hält Gegenstände nah vor das Gesicht und steckt seine Nase tief in Bücher. Es ist motorisch sehr ungeschickt, später hat es womöglich Schulprobleme. Es ermüdet schnell und klagt besonders abends über Kopfweh.
    Farbfehlsichtigkeit
Manche der Kinder haben Schwierigkeiten beim Malen mit Farben oder beim Erkennen der Ampellichter. Sie lernen dann die Anordnung (oben = Rot, unten = Grün ) oder die Farben ihnen bekannter Gegenstände auswendig. Deshalb wird die Störung oft erst zufällig entdeckt.
    Weitsichtigkeit (Hyperopie ) Der Augapfel ist relativ zum Lichtstrahl zu kurz, der Brennpunkt des Auges liegt damit also hinter der Netzhaut. Dadurch wird das Abbild von in der Nähe betrachteten Objekten unscharf. Nach der Geburt sind fast alle Kinder weitsichtig, was sich bis zum Alter von acht bis zehn Jahren durch das Wachstum der Augen normalerweise ausgleicht. Eine krankhafte Weitsichtigkeit bleibt bei Kindern oft lange unbemerkt. Grund dafür ist, dass Kinder aufgrund ihrer elastischen Linse in der Nähe weitaus besser sehen als Erwachsene und damit eine Fehlsichtigkeit durch vermehrte Muskelarbeit länger ausgleichen. Der Preis dafür ist allerdings ein ständiges Anstrengen der Augenmuskeln und dadurch häufig Kopfschmerzen. Die Weitsichtigkeit wird mit einer Sammellinse korrigiert, die den Brennpunkt weiter vorne bündelt. Die Augen wirken dadurch größer (»Plusglas«).
    Manche Kinder haben Schwierigkeiten beim Erkennen von Farben
    Astigmatismus (Stabsichtigkeit, Hornhautverkrümmung ) Die Innen- und Außenflächen der Hornhaut sind nicht ebenmäßig zu einer Kugel geformt, sondern wie ein Zylinder oder Ei. Dadurch werden Objekte verzerrt gesehen (z. B. ein Kreis als Oval ). Der Astigmatismus kommt meist zusammen mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit vor und wird durch entsprechend geschliffene Brillengläser(oder in schwierigen Fällen spezielle Kontaktlinsen ) ausgeglichen.
Sehbehinderung
    In Deutschland kommen pro Jahr etwa 1000 Kinder mit einer hochgradigen Einschränkung des Sehvermögens oder blind zur Welt. Besonders gefährdet sind Frühgeborene. Die über das Sehen vermittelten Sinnesreize sind bereits im Säuglingsalter extrem wichtig. Schließlich werden damit Sozialkontakte aufgebaut, Tätigkeiten durch Nachahmen gelernt, Greifen, Krabbeln und Laufen geübt. Um den Sehsinn zu kompensieren, bedarf es frühzeitiger und umfangreicher Förderung. Nur so wird eine Entwicklungsverzögerung aufgehalten und aufgeholt.
Farbfehlsichtigkeit
    Beim Farbsehen müssen Farben richtig erkannt (Identifikation ) und voneinander unterschieden werden (Diskrimination ). Das Auge besitzt dafür drei Arten von Farbsinneszellen (Zapfen ), mit denen es die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau wahrnimmt und daraus mehrere Millionen Farben zusammensetzt.
Bei der seltenen totalen Farbenblindheit (Achromasie ) funktionieren diese Zapfen gar nicht. Deshalb werden – vergleichbar mit dem normalen Sehen im Dämmerlicht – nur farblose Bilder in Grautönen wahrgenommen. Bei der partiellen Farbenblindheit fehlt die Farbempfindung für eine (Dichromasie ) oder zwei (Monochromasie ) der drei Grundfarben.
Bei einer Farbschwäche (anomale Trichromasie ) funktionieren die Farbsinneszellen zwar, aber ihre Empfindlichkeit ist herabgesetzt, so dass z. B. die betroffenen Farben (meist Rot und Grün = Protanomalie und Deuteranomalie ) in bestimmten Situationen verwechselt werden. Dies ist die häufigste Form einer Farbfehlsichtigkeit. Sie ist familiär veranlagt und kommt vorwiegend bei Jungen vor.
    AUS DER FORSCHUNG
    Kurzsichtigkeit – Preis der Zivilisation?
    Experten sind sich einig: Weltweit nimmt die Kurzsichtigkeit vor allem in den Industrieländern zu. In Europa sind mittlerweile fast die Hälfte aller jungen Erwachsenen betroffen, in Asien sogar 60–80 % – Menschen mit höherem Bildungsstand und in der Stadt häufiger als auf dem Land. Während des Schuljahrs verschlechtert sich die Kurzsichtigkeit oft schneller als in der Ferienzeit, bei Beginn in jüngerem Alter schreitet sie schneller fort, als wenn sie erst bei Jugendlichen beginnt. Die genauen Ursachen sind immer noch unklar, allerdings scheint – neben Erbfaktoren – ständiges Sehen im Nahbereich, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen und unter Stress, einer der Hauptgründe zu sein. Lesen

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