Kinderkrankheiten von A–Z
nicht. Er besteht aus poröser Keramik, wird mit Aromaöl beträufelt und gibt dann langsam die ätherischen Inhaltsstoffe an die Raumluft ab. Er kann nur für ein Öl benutzt werden – falls Sie mehrere Aromen verwenden wollen, benötigen Sie mehrere Steine. Nach 30 Minuten sollten Sie ihn in ein luftdicht geschlossenes Gefäß legen, da sonst die Konzentration an ätherischem Öl in der Raumluft zu hoch wird.
Badezusatz Ob als Voll- oder Fußbad – Sie können die Öle auch ins Badewasser geben und so eine Wirkung erzielen. Doch Vorsicht: Da ätherische Öle bei direktem, unverdünntem Kontakt die Haut reizen, müssen Sie Ihr Öl mit einer fettlöslichen Subs tanz wie Honig, Milch oder Sahne mischen.
Inhalieren Heißer Wasserdampf gemischt mit ein paar Tropfen Eukalyptus- oder Kamillenöl befreit Nase und Atemwege. Geben Sie heißes Wasser und das Aromaöl in eine Schüssel, nehmen Sie Ihr Kind am besten auf Ihren Schoß, so dass es sein Gesicht über die dampfende Lösung halten kann. Die Wirkung wird verstärkt, indem Sie den Kopf mit einem Tuch bedecken. Wenn Ihrem Kind der heiße Dampf in den Augen unangenehm ist, können Sie auch in der Apotheke einen Inhalator erstehen, dessen Mundstück nur Mund und Nase umschließt. Inhalationen eignen sich nur für ältere Kinder, da sie abschätzen können, ob der Wasserdampf zu heiß ist; bei kleineren Kindern besteht Verbrennungsgefahr, weil sie das heiße Wasser mit einer unbedachten Bewegung über sich ausgießen können.
Gurgeln und den Mund spülen Die innere Anwendung von Aromaölen ist wegen der unkontrollierbaren Aufnahme des Öls mit Vorsicht zu genießen, aber Sie können z. B. Ihr Kind mit stark verdünntem Rosenöl gurgeln oder den Mund spülen lassen (3 Tropfen auf ein Glas Wasser) und so die Anzahl der Krankheitskeime verringern.
Einreiben, Massage und Kompressen Zum Einreiben mischen Sie Trägeröl oder Salbe mit dem Aromaöl. Dabei können Sie auch Öle oder Salben wählen, die bereits Wirkstoffe enthalten, und so einen doppelten Nutzen erzielen. Gut eignet sich z. B. Olivenöl als Trägeröl bei Magen-Darm-Beschwerden, in das Sie einige Tropfen Kümmelöl geben. Für Kompressen mischen Sie Öl mit etwas kaltem oder heißem Wasser und befeuchten damit ein Baumwolltuch. Legen Sie diese Kompresse dann auf die zu behandelnde Körperpartie, bis das Tuch Körpertemperatur erreicht hat. Viele Kompressen werden pragmatisch mit Tee getränkt, dabei wirken die ätherischen Öle, die im Teeaufguss gelöst sind.
ZUM WEITERLESEN
Buchtipp
Heidi Velten, Bruno Walter: Große Düfte für kleine Nasen. Räucherrituale, Dufterlebnisse und Gesundheitstipps für Kinder. Kösel, München 2003
Die Journalistin und Fotografin Velten und der Aromatherapeut und der Masseur Walter geben Hilfestellung, wie sich Aromaöle hilfreich und ungefährlich bei Kindern einsetzen lassen.
Besonderheiten
Die ätherischen Öle ergänzen andere Therapien oder wirken allein, sie ersetzen natürlich keine ärztliche Therapie. Bei akuten Beschwerden tritt oft schon nach einer Anwendung eine Besserung ein. Sonst führen Sie die Behandlung mehrere Tage durch, wegen der möglichen Nebenwirkungen sollten Sie sich auf täglich eine Anwendung beschränken.
Wenn Sie Aromaöle parallel zu einer medikamentösen Behandlung einsetzen, informieren Sie Ihren Arzt – einige Öle beeinflussen die Medikamentenwirkung. Einige Homöopathen befürchten auch eine Wechselwirkung mit homöopathischen Mitteln und raten von einer Kombination beider Therapien ab.
Ätherische Öle sind hoch konzentrierte Stoffe und haben starke Wirkungen. Leider können sie auch Nebenwirkungen entwickeln.
Zu viel des Guten Weniger ist hier immer mehr – und zwar für Ihre Gesundheit und die Ihres Kindes. Wenn Sie eine zu starke Konzentration des Öls gewählt haben, treten Kopfschmerzen und Übelkeit auf. Falls Ihnen ein Fläschchen mit Öl zerbricht, sorgen Sie am besten mindestens einen Tag lang für ständige Frischluftzufuhr, bis der Duft vollständig verflogen ist.
Bei Säuglingen und Kleinkindern dürfen Sie keine ätherischen Öle verwenden, die Cineol, Kampfer oder Menthol enthalten wie z. B. Eukalyptus. Diese Stoffe können zu einem Kehlkopfkrampf, zu Luftnot und Erstickungsanfällen führen. Wenn Kinder eine größere Menge Kampfer zu sich nehmen, sind Krampfanfälle, Nervenschäden oder eine Bewusstlosigkeit mögliche Folgen.
Allergien Empfindliche Menschen können allergische Reaktionen auf ätherische Öle
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