Kinderkrankheiten von A–Z
Kinder mit chronischen Krankheiten oder Abwehrschwäche.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Einen Kinderarzt sollten Sie dann aufsuchen, wenn es Ihrem Kind besonders schlecht geht oder wenn das Fieber sehr hoch ist bzw. nach einem fieberfreien Intervall erneut ansteigt, da dies auf eine zusätzliche bakterielle Infektion hinweist. Der Arzt hört vor allem Lunge und Herz ab, schaut in Ohren und Mund und veranlasst je nach Verdacht weitere Untersuchungen.
Die ersten Krankheitstage sollte Ihr Kind im Bett verbringen und im Anschluss seine Aktivitäten nur langsam steigern. Wichtig ist, dass Ihr Kind viel trinkt. Ansonsten gelten die Behandlungsprinzipien von Fieber (→ S. 143 ) und der Erkältung (→ S. 133 ).
Eine richtige Grippe kann das Allgemeinbefinden arg beeinträchtigen
Vorbeugung
Grippeschutzimpfung Sie verhindert den Ausbruch der Grippe oder schwächt zumindest ihren Verlauf ab. Sie wird allerdings nur für besonders gefährdete Kinder (z. B. mit Asthma, Herzfehler, Mukoviszidose) empfohlen und jedes Jahr am besten in den Monaten September bis November durchgeführt.
Autovakzine-Therapie Damit wird die Häufigkeit grippaler Infekte gesenkt. Hierzu wird aus körpereigenen Bakterien aus dem Stuhl des Kindes ein Medikament hergestellt, das als Tropfen über einen längeren Zeitraum eingenommen wird und das Immunsystem reguliert. Für jeden Patienten individuell zubereitet, passt es optimal auf die Erfordernisse des jeweiligen Abwehrsystems und stärkt dieses vermutlich so, dass auch die Wahrscheinlichkeit für eine Grippeinfektion abnimmt. Als quasi nebenwirkungsfreie Methode ist die Autovakzinetherapie damit gerade für Kinder eine Alternative zur konventionellen Grippeimpfung und kann auch dann durchgeführt werden, wenn diese nicht empfohlen wird. Sie sollte von einem erfahrenen Arzt begleitet werden. Entsprechende Adressen finden Sie auf der Internetseite des Arbeitskreises für Mikrobiologische Therapie ( www.amt-herborn.de ).
Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
Wohl jedes Kind klagt hin und wieder über Halsweh. Meist steckt eine virusbedingte Rachenentzündung dahinter, die im Rahmen einer Erkältung auftritt.
Halsschmerzen durch akute Entzündungen der Rachenschleimhaut oder der Mandeln gehören zu den häufigsten Beschwerden bei Kindern. Sie sind meist durch Viren bedingt, seltener auch durch Bakterien. Die Halsschmerzen können von Heiserkeit begleitet sein und das Schlucken erschweren; allerdings gibt es auch andere Auslöser für Halsweh wie auch für Schluckprobleme.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Da meist eine infektionsbedingte Hals- oder Mandelentzündung zugrunde liegt, finden Sie dort (→ S. 162 ) zahlreiche Tipps, was Sie gegen die Halsschmerzen tun können.
AUS DEM ALLTAG
Mein Kind hat Halsweh. Und nun?
Hat Ihr Kind Luftnot oder keine Stimme oder ist schwer krank, suchen Sie sofort den Arzt auf. Ist Ihr Kind nicht allzu schlecht dran, fragen Sie Ihren Arzt vielleicht telefonisch um Rat. Dafür beschreiben Sie nicht nur die Beschwerden möglichst genau, sondern auch Rachen und Zunge Ihres Kindes. Schauen Sie erst ohne Hilfsmittel und drücken Sie dann mit einem Holzspatel oder breiten Löffelstiel 2/3 der Zunge herunter:
Ist die Zunge belegt?
Gibt es auf der Schleimhaut Beläge, Flecken oder Bläschen?
Sind die Mandeln oder Rachenhinterwand rot, belegt oder verschleimt? Sind die Mandeln vergrößert oder Eiterstippchen sichtbar?
Schauen Sie einfach mal in den Mund Ihres gesunden Kindes. So wissen sie eher, wenn etwas »komisch« aussieht.
Bei den ersten Überlegungen, was die Ursache der Beschwerden sein könnte, hilft die Tabelle; weitere Einzelheiten finden Sie unter den jeweiligen Krankheiten im Buch.
Die Gaumenmandeln sind hier so groß, dass sie sich in der Mitte fast berühren. Diesen Rachen sollte sich bald ein Arzt anschauen
Hand-Mund-Fuß-Krankheit
Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit wird durch Viren übertragen, tritt vor allem im Sommer bei Kindern unter 10 Jahren auf und verläuft harmlos.
Die Erreger sind wie bei der Herpangina (→ S. 178 ) Coxsackie-A-Viren, seltener bestimmte Enteroviren, die sonst die Hauptverantwortlichen für Magen-Darm-Infektionen sind. Sie werden durch Schmutz- und Schmierinfektionen über Trinkwasser und verunreinigte Lebensmittel übertragen. Gegen den Erreger lässt sich nichts tun, aber Sie können die Beschwerden Ihres Kindes lindern. Gehen Sie bei Befall der Mundhöhle wie bei der Herpangina vor.
HAUPTSYMPTOME
Ein Name ist
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