Kinderkrankheiten von A–Z

ärztlich betreut.
    Zwar lässt sich die Erkrankung selbst nicht beeinflussen (gegen die Erreger gibt es keine Mittel), aber man kann dem Kind die Zeit so angenehm wie möglich machen: Bettruhe in einem leisen Zimmer mit kühler, befeuchteter Luft und gedämpftem Licht, viel Flüssigkeit und allenfalls leichte Kost. Weitere Maßnahmen sind die sanfte Behandlung des Fiebers (→  S. 143 ) und des Hustens (→  S. 198 ).
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
    Gegen die gereizten Bindehäute hilft Augentrost (Euphrasia): als in Tee getränkte Kompresse auf die geschlossenen Augen oder auch als Augentropfen aus der Apotheke.
    DAS TUT IHREM KIND GUT
    Eis für müde Krieger
    Kochen Sie Tee aus 2 TL Holunderblüten und 150 l Wasser. Geben Sie nach dem Abseihen und Abkühlen den Saft einer frischen Orange und 1/2 TL Traubenzucker hinzu. Füllen Sie die Mischung in Eiswürfelbehälter und lassen sie gefrieren. Das Eislutschen hilft gegen Halsschmerzen, Holunder ist gut gegen Fieber, Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und der Zucker sichert die Kalorienzufuhr.
Homöopathie
    Ihr Kind ist weinerlich, lässt sich gern umsorgen, ist »verrotzt«, klagt über Ohrenschmerzen und hat ein Verlangen nach Frischluft? Geben Sie Pulsatilla D6. Dies ist oft das am besten wirkende homöopathische Masernmittel.
    Will Ihr Kind eher in Ruhe gelassen werden und klagt über trockenen Husten und viel Durst, versuchen Sie Bryonia D6. Treten Augenbeschwerden auf, hilft Euphrasia D6. Verläuft die Infektion eher schleichend, mit schwäch ausgeprägtem Ausschlag, kann einmal täglich Sulfur D12 helfen.
Schüßler-Salze
    Hauptmittel für die Entzündung und das Fieber ist Nr. 3 Ferrum phosphoricum als Tablette, anfangs viertelstündlich, nach wenigen Tagen 2- bis 4-mal am Tag. Oft wird empfohlen, ab dem 2. Tag zusätzlich Nr. 4 Kalium chloratum in gleicher Dosierung einzunehmen. Geht die Heilung nur schleppend voran, hilft Nr. 6 Kalium sulfuricum, 2- bis 4-mal am Tag.
Und sonst
    Hat Ihr Kind die Krankheit gut überstanden, ist es möglicherweise noch einige Zeit »angeschlagen «. Gönnen Sie Ihrem Kind und seinen Abwehrkräften etwas Erholung, vermeiden Sie unnötige Anstrengungen, z. B. Schulsport.

Massagen – Klopfen, Kneten, Drücken
    Massagen werden überall auf der Welt bei Erwächsenen und Kindern eingesetzt. Das sanfte Reiben, Streichen, Klopfen und Kneten ist eine Wohltat für Körper und Geist.
    Die Berührung von warmen Händen, die gewissenhaft ihre Kreise auf Rücken oder Bauch ziehen und mit erfahrener Grifftechnik sanft, aber bestimmt zupacken, löst bereits erste Körperreaktionen aus: Der Atem wird ruhiger, die Atemzüge tiefer, der Blutdruck sinkt und die Körperspannung nimmt ab. Doch Massage kann noch mehr: Die verschiedenen Handgriffe fördern lokal die Durchblutung, dehnen die Muskulatur und wirken über Nervenreize entspannend auf den ganzen Körper ein.
    Massagen werden schon seit über 4000 Jahren therapeutisch eingesetzt, dabei wurden in den unterschiedlichen Heilsystemen auch die Massagetechniken ausgefeilter. So werden bei der Tuina-Massage die Meridiane und Akupunkturpunkte besonders berücksichtigt, bei der Schröpfkopfmassage die Reflexzonen des Rückens gereizt.
Wie oft und mit welchem Öl?
    Sie massieren Ihr Kind meist wegen eines akuten Ereignisses – sei es, dass es Bauchschmerzen hat und Sie ihm den Bauch massieren, sei es, dass Sie bei zu niedrigem Blutdruck einen Akupunkturpunkt massieren. In der Regel wird Ihnen Ihr Kind signalisieren, wenn es ihm reicht.
    Für die Massage sollten Ihre Hände warm, sauber und trocken sein. Wenn Sie ein Öl verwenden möchten, ist ein Naturöl aus Mandeln, Weizenkeimen oder Sesam zu empfehlen – ein Öl ist aber kein Muss. Aromaöle mit ihren ätherischen Inhaltsstoffen sind für eine Massage des ganzen Körpers eher nicht sinnvoll, da sie Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen können. Allerdings können sie bei Teilmassagen die Wirkung verstärken, so wirkt z. B. Kümmelöl bei einer Bauchmas sage krampflösend.
Die Babymassage
    Ihr Neugeborenes kann sich anfangs nicht drehen und wenden. Es liegt mehr oder weniger den ganzen Tag in einer Position – seine Muskeln freuen sich deshalb über eine Massage. Um die Technik der Babymassage zu erlernen und sicherer im Umgang mit Ihrem Baby zu werden, können Sie einen Babymassagekurs besuchen – Sie können aber auch auf Ihr gesundes Bauchgefühl vertrauen und Ihr Baby behutsam, aber doch mit sanftem Druck am ganzen