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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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seltener auf – leider steigt auch die Komplikationsrate mit höherem Lebensalter an. Gerade um Masern entfacht immer wieder die Diskussion um den Sinn von Impfungen. Denn: Sowohl die Krankheit als auch – seltener – die Impfung haben schwere Folgen. Die Krankheit bricht etwa 9–12 Tage nach der Ansteckung mit zunächst unspezifischen Symptomen aus und wird zu diesem Zeitpunkt bereits weiterverbreitet. Einmal an Masern erkrankt, besteht vermutlich eine lebenslange Immunität, die Impfung hinterlässt dagegen wahrscheinlich keinen lebenslangen Schutz.
Komplikationen
    Je älter das Kind ist, desto eher kommt es zu Begleiterkrankungen wie Entzündungen des Mittelohrs, der Nasennebenhöhlen oder der Lunge. Gefährlich ist die Entzündung und Schwellung der Kehlkopfschleimhaut (»Masernkrupp«), eine Form des Pseudokrupps (→  S. 307 ). Gefürchtet, wenn auch selten ist die akute Hirnentzündung (Schätzungen liegen bei 1:15 000 im Kindesalter und 1:1000 bei Erwächsenen). Diese heilt bei 6 von 10 der Erkrankten folgenlos ab, kann aber bleibende neurologische Schäden und den Tod verursachen. Manche. vor allem anthroposophisch tatige. Arzte vermuten, dass chemische fiebersenkende Mittel wie Paracetamol das Risiko dafür erhöhen.
    ZUM WEITERLESEN
    Buch- und Hörtipps
    Erwin Grosche: 3x Täglich Pusten: Geschichten zum Gesundwerden. Thienemann, Stuttgart 2006 bzw. Audiolino, Hamburg 2007
    Geschichten über die Trösterbande oder das Quatschfieber – diese Bettlektüre macht das Kranksein erträglicher. Gibt’s als Buch, CD oder Hörkassette.
    Gute Besserung. Topsound V (SPV GmbH), Hannover 2004
    Ihr Kind mag Radio? Dann gefällt ihm vielleicht diese Erste-Hilfe-CD oder -Hörkassette! Mike Mumps begrüßt in seinem Radiosender interessante Gäste wie Martin Maser, Waldemar Windpocke oder Karla Keuchhusten.
    HAUPTSYMPTOME
    Verquollen, verheult, verrotzt
Zuerst treten nach etwa 9–12 Tagen Schnupfen, Husten, gerötete Bindehäute und mittelhohes Fieber auf.
1–2 Tage später zeigen sich für ca. 3 Tage weiße Punkte und zarte Streifen in der Wangenschleimhaut (Kop lik-Flecken ).
Kurze Zeit später kommt es zu einem erneuten, starken Fieberanstieg bis zu 40 °C. Hinter den Ohren beginnt ein feinfleckiger, hellroter Ausschlag, der sich dann zügig von oben nach unten über den ganzen Körper ausbreitet und dabei rot-braun verfärbt.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Kind schwer krank, lichtscheu und sehr ruhebedürftig. Das Gesicht wirkt aufgedunsen. Manche Kinder haben Durchfall.
Bei komplikationslosem Verlauf bessert sich das Allgemeinbefinden 3 Tage nach Beginn des Ausschlags; der schleimige Husten besteht noch einige Tage länger, der Ausschlag verblasst nach 4–7 Tagen.
    Beobachten Sie Ihr Kind gut: So erkennen Sie frühzeitig eine Verschlechterung. Rufen Sie Ihren Kinderarzt in folgenden Fällen:
Krämpfe zu Beginn der Erkrankung sind zwar meist harmlos und Folge des schnellen Fieberanstiegs. Informieren Sie trotzdem Ihren Arzt.
Ohrenschmerzen deuten darauf hin, dass sich eine Mittelohrentzündung anbahnt, klopfende Kopfschmerzen zeigen eine Entzündung der Nasennebenhöhlen an.
Nasenflügeln, also das Aufblähen der Nasenflügel beim Einatmen, zeigt einen Luftmangel an und damit evtl. eine Lungenentzündung.
Atemnot und laute Einatemgeräusche sprechen für Masernkrupp.
Dunkelrote Flecken an Haut oder Schleimhäuten sind Zeichen einer Blutung.
Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Benommenheit oder Krampfanfälle zusammen mit einem erneuten ausgeprägten Fieberanstieg legen den Verdacht einer Hirnentzündung nahe. Ihr Kind braucht sofort ärztliche Hilfe, und zwar im Krankenhaus!
    Mit Masern ist Ihr Kind richtig krank – und zeigt einen zusammenfließenden Ausschlag
    Daneben besteht noch die Gefahr einer schleichenden Hirnentzündung (SSPE), die 5–10 Jahre später auftritt und tödlich endet. Es scheinen eher Kinder betroffen zu sein, die zur Zeit der Maserninfektion sehr jung waren. [ 127 ] Deshalb glauben einige Wissenschaftler, dass diese Komplikation zunehmen wird – und zwar als Folge des verminderten Nestschutzes: Mütter, die selbst Masern durchgemacht und gegen die Erreger Antikörper gebildet haben, geben diese für die ersten Monate nach der Geburt an ihr Kind weiter; sind die Mütter geimpft, ist dieser »Nestschutz« fraglich.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Masern verlaufen in der Mehrzahl der Fälle ohne Folgeschäden, aber anstrengend. Ein an Masern erkranktes Kind gehört in jedem Fall auch

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