Kings of Cool: Roman (German Edition)
Moss Bay hat er auch gekauft.
Cocaine been bery bery good to me.
»Dann musst du jetzt eben neue Reifen kaufen«, sagt Taylor.
Womit sie eigentlich sagen will, dass sie nicht geht, denkt John mit gemischten Gefühlen. Sie sagt, sie geht, sie droht damit zu gehen, sie macht sogar Anstalten zu gehen, aber sie geht nicht.
Das Koks ist zu gut, der Sex ist zu gut, das Haus ist zu gut. Sie wird nicht wieder in eine Einzimmerwohnung in West Hollywood ziehen und Produzenten einen blasen, nur um in irgendeiner beschissenen Fernsehserie eine Rolle zu bekommen, in der sie sowieso nur einen Satz sagen darf.
John liebt sie auf seine Art, irgendwie
unbeteiligt.
Sie ist verdammt schön, macht im Bett alles mit, sieht an seinem Arm toll aus, wenn sie zusammen ausgehen, und wenn sie sich nicht gerade streiten will, kann sie sogar nett sein.
Aber das Mädchen streitet gern.
John hat schon vergessen, wie es dieses Mal angefangen hat, er weiß nicht mal, worum es geht, weil sie es ihm noch nicht gesagt hat. Er weiß nur, dass er vom »Surfen« mit Bobby zurückgekommen ist und sie kochend vor Wut auf ihn gewartet hat.
»Ich hab heute schon genug Probleme«, hat John gesagt, in der Hoffnung, das Schlimmste abwehren zu können.
Vergiss es –
»Wir müssen über unsere Beziehung reden«, fuhr sie ihn an.
»Nicht darüber, dass ich ein Arschloch bin?«, fragte er.
Weil er beim Streiten nicht unbedingt an Vorspiel glaubt. Besser gleich direkt einsteigen.
Einen Augenblick später flogen Sachen durch die Küche wie bei Amityville Horror . Als sie fand, dass sie genug teures Glasgeschirr zerdeppert hatte, ging sie nach oben packen. John stand in der Schlafzimmertür und sah zu, wie sie Sachen in ihre Koffer stopfte.
Kleider, die er ihr gekauft hatte, Schuhe, die er ihr gekauft hatte, Schmuck, den er ihr gekauft hatte.
Koffer, die er ihr gekauft hatte.
»Dieses Mal gehst du wirklich, oder?«, fragte er.
»Ja.«
Sie stürmte runter in die Garage, und er zerstach ihr die Reifen.
Jetzt steht sie da und sieht ihn an.
Gott, denkt John, sie sieht verdammt umwerfend aus. Er packt sie um die Hüfte und setzt sie auf die Motorhaube. Spreizt ihr die Beine, zieht ihr das Höschen runter und besorgt es ihr gleich da. Besser wäre es nur noch geworden, wenn er Gelegenheit gehabt hätte, vorher den Motor anzulassen.
Er zieht ihn raus, verstaut ihn, sieht sie an und sagt: »Jetzt noch mal in allen Einzelheiten.«
Sie sagt: »Ich bin schwanger.«
150
Kim dankt ihrem Schöpfer, dass zu der langen Liste dessen, worin Brad versagte, auch seine Versuche gehören, sie zu schwängern.
Er hat bei der Übernahme des Autohandels seines Vaters versagt, mit seinen Investitionen, im Club, im Schlafzimmer. Er ließ sich erfolgreich von seiner Vorzimmerdame einen blasen, sogar regelmäßig, immerhin. (Nicht auszudenken, wenn er auch dabei versagt hätte.)
Er war außerdem ein Erfolg als Einstiegs-Ehemann, die Scheidung ist mit einer lukrativen Einigung und einem Einkommen verbunden, das es ihr, wie man so schön sagt, ermöglicht, ihren gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Den sie in Zukunft zu steigern gedenkt.
Sie spielt mit dem Gedanken, die Therapie abzubrechen, denn ganz offensichtlich bringt sie nichts.
Außerdem wittert sie neuerdings einen Anflug von Herablassung in Dianes Tonfall, als wären Kims Probleme nicht mitreißend genug, um ihre volle Aufmerksamkeit zu beanspruchen.
Nein, beschließt sie, das Geld investiert sie lieber in die Korrektur ihrer Nase, die, wenn wir ehrlich sind, nicht ganz so
perfekt ist.
Kim ist mittlerweile dreiundzwanzig, und ein Körper wie ihrer will gewartet werden, da er schon bald wieder auf einem hart umkämpften Markt bestehen muss. Der nächste Ehemann sollte etwas Besseres sein,
Börsenmakler
Bauunternehmer
oder noch besser
alter Geldadel.
Und dafür muss die Nase stimmen, die Titten müssen perfekt sein, der Bauch flach und straff und Gott sei Dank –
keine Schwangerschaftsstreifen.
Manchmal trifft sie das Entsetzen wie ein Schlag vor die Brust.
Sie hat das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.
Diese existenzielle Angst.
Vor dem Nichts ihrer Existenz.
151
John verabredet sich mit dem Doc im Yachthafen von Dana Point.
Der Doc kommt in einem blutroten Lamborghini Countach angerauscht und hält neben Johns Porsche.
John gefällt das nicht, weil die Bullen diese Art von Angeberei überhaupt nicht mögen. Die ehrlichen Cops denken, dass man's ihnen
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