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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Logistik des Drogenhandels.
    Dann sagt der Doc: »Noch etwas, Chris.«
    »Ja?«
    »Ein paar Leute werden darüber nicht froh sein«, sagt der Doc. »Möglicherweise werden sie was dagegen unternehmen.«
    Chris sagt: »Kein Problem.«
    »Nein?«
    »Jetzt seid ihr dran mit Kaffeetrinken«, sagt Chris. »Lass mich telefonieren.«
    Zwanzig Minuten später kommen Chris und noch ein Typ in den Coffee Shop.
    Der Kerl ist mittleren Alters, trägt einen Anzug und ist gebaut wie ein Kühlschrank.
    »Doc, John«, sagt Chris, »das ist Frank Machianno. Er wird eine Zeit lang nach Laguna ziehen und die Sache im Auge behalten.«
    Frank streckt den beiden nacheinander die Hand hin.
    »Schön, euch kennenzulernen«, sagt er.
    Sehr leise Stimme.
    Kompetent.
    John hat keinen Zweifel.
    Frank ist ein eiskalter Killer.

153
    John kommt gerade aus Papa's Tacos in South Laguna, als Bobby Z in seinem Pickup neben ihm ranfährt.
    »Spring rein«, sagt Bobby. »Wir müssen reden.«
    John ist nicht so sicher, ob sie reden müssen, aber dann fällt ihm wieder ein, dass ihn der Doc gebeten hat, dranzubleiben und Bobby den Puls zu fühlen, also steigt er ein.
    »Hast du nachgedacht über das, worüber wir gesprochen haben?«, fragt Bobby.
    »Ich glaube nicht, dass uns der Doc verraten würde.«
    Bobby sagt: »Ich will, dass du jemanden kennenlernst.«
    Sie fahren nach Norden, rauf in den Canyon und auf einen Parkplatz, wo die Wanderer ihre Autos abstellen. Dort steht ein weißer Ford Falcon mit einem Typen drin, und sowohl dem Wagen wie dem Mann sieht man die Drogenbehörde meilenweit an.
    Als der Truck neben ihm ranfährt, kurbelt der Bulle die Scheibe runter. Bobby verschwendet keine Zeit.
    »Erzähl ihm, was du uns erzählt hast«, sagt er.
    »Halladay steht in San Diego unter Anklage«, sagt der Cop. »Ich hab keine Einzelheiten, weil der Fall unter Verschluss ist, aber ich weiß, dass es um ein Kapitalverbrechen geht, fünfzehn bis dreißig Jahre. Seit zwei Jahren wird er überwacht.«
    »Erzähl ihm den Rest auch«, sagt Bobby.
    »Sie haben ihn rausgelassen, damit er seine ›guten Absichten‹ unter Beweis stellt«, sagt der Cop. »Der Mann ist ein wandelndes Aufnahmestudio.«
    »Wird er aussagen?«, fragt Bobby.
    »Besser wär's«, sagt der Cop. »Keine Aussage, kein Deal. Sonst noch was?«
    »Sonst noch was?«, fragt Bobby John.
    John schüttelt den Kopf.
    Der Drogenfahnder kurbelt die Scheibe wieder hoch und fährt los.
    »Aus allererster Hand«, sagt Bobby. »Der Typ ist von der DEA in San Diego.«
    »Ich hab's kapiert.«
    »Hast du?«, fragt Bobby. »Ich meine, die anderen wollen wissen, wo du in der Sache stehst.«
    »In was für einer Sache?«
    »Wir werden nicht Däumchen drehen, bis uns der Doc einen nach dem anderen verpfeift«, sagt Bobby.
    In Johns Kopf dreht sich alles.
    Der Doc spioniert sie aus. Scheiße, vielleicht war er sogar bei der Unterhaltung in Dana Point verkabelt und als sie sich mit den Leuten in San Diego getroffen haben.
    Und da ist noch was, worauf Bobby anscheinend hinauswill  –
    »Meinst du das, wovon ich glaube, dass du's meinst?«, fragt John.
    »Bist du auch verkabelt?«
    »Hör schon auf.«
    »Knöpf dein Hemd auf.«
    »Fick dich.«
    »Knöpf dein scheiß Hemd auf!«
    John knöpft sein Hemd auf und zeigt Bobby seine Brust. »Zufrieden?«
    Na ja, denkt John, wer ist heutzutage schon mit irgendwas zufrieden. Aber Bobby scheint froh zu sein, dass John kein Mikro am Körper trägt.
    »Also, wo stehst du?«, fragt Bobby.
    »Ich bin neutral.«
    »Neutral ist nicht im Angebot«, sagt Bobby. »Auf die Gefahr hin, dass es abgedroschen klingt, aber entweder bist du für uns oder gegen uns.«
    John hat's kapiert.
    Wie der Mann gesagt hat  –
    You gonna have to serve somebody.

154
    Stan lehnt sich zurück, nimmt die Hände wie zum Gebet vors Kinn und fragt: »Wie kann ich dir helfen?«
    Dieser Mann hat mit meiner Frau geschlafen, denkt Stan, und jetzt will er, dass ich ihm helfe? Wird mir ein Vergnügen sein, ihn abzuwimmeln und moralische Bedenken dafür anzuführen.
    »Es geht um den Doc«, sagt John.
    »Was ist mit ihm?«
    »Der ist nicht mehr kontrollierbar«, sagt John.
    »Ich glaube nicht, dass der Doc bereit wäre, herzukommen und  –«
    »Ich bitte dich nicht, ihn zu behandeln «, sagt John in einem Tonfall, der deutlich macht, was er von Psychotherapie hält. Dann sagt er, dass der Doc möglicherweise verhaftet wurde und einen Deal mit den Bundesbeamten eingegangen ist.
    »Ich versteh nicht, was

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