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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Füße.
    Ben fragte: »Alles klar?«
    »Sehe ich so aus?«, gab O zurück.
    Ben meinte, nein.
    »Hat der dich geschlagen?«, fragte Chon.
    Sie erkannten sich nicht. Seit der Schulzeit im Canyon waren Jahre vergangen. O wusste nur vage, dass die beiden im letzten Highschooljahr waren.
    »Ja.«
    Chon sah den QB an, schüttelte den Kopf und sagte: »Gar nicht cool.«
    Der QB war auf hundertachtzig und überhaupt aufgrund seines Trainings und der Tatsache, dass gerade fünf seiner Jungs anmarschierten, um ihm zu helfen, ein bisschen zu selbstbewusst. Er sagte: »Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß, du Arschloch.«
    Dann packte er O vorne am Hemd, als wollte er sein Eigentum wieder an sich reißen.
    Chon trat zu und brach dem QB den Ellbogen, als wär's ein Stiel ohne Eis.
    Der QB ging schreiend zu Boden.
    Danach wollte keiner seiner Jungs noch was von Chon, sie nahmen den QB und schleppten ihn über den Strand davon.
    Chon stand da, schnaufte und kam langsam wieder von seinem Adrenalinrausch runter.
    »Hast du einen Namen?«, fragte Ben das Mädchen.
    »O.«
    »O.«
    »Eigentlich Ophelia«, gab O zu.
    »Ich bin Ben. Das ist Chon.«
    Ja, dachte O.
    Ja, das ist er.
    Mein Zauberjunge.

177
    Ja, nur dass der Zauberjunge gefickt war.
    Die ganze Magie der Welt würde nicht ausreichen, um ihn aus dieser Scheiße rauszuholen.
    Der Starting-Quarterback konnte nicht starten  – jedenfalls nicht in der kommenden Saison, mit dem gebrochenen Flügel vielleicht überhaupt nie mehr, und seine Familie hatte beträchtlichen Einfluss in Orange County. Auf der anderen Seite Chon, Sohn eines Drogendealers, mit einem alles andere als einwandfreien Führungszeugnis.
    Chon würde hinter Gittern landen.
    Vielleicht sogar im richtigen Erwachsenenknast, weil er gerade achtzehn geworden war.
    O wollte sich für ihn stark machen. Wollte den QB anzeigen wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung, ihre Mom kannte Anwälte, die ihm helfen würden, aber  –
    Chon sagte ihr, sie soll's lassen.
    Als Überlebender der Highschool wusste er, was ging und was nicht. Sie war neu, ihr Leben würde sowieso schon elend genug werden. Wenn sie sich auf seine Seite schlug, wäre sie in den Augen der ganzen Schule die Schlampe, die Hobbyhure, deretwegen der Star- QB verletzt war  – es hatte keinen Sinn und würde alles nur noch schlimmer machen.
    Ben überredete ihn, seinen Dad zu besuchen.
    Was vielleicht nicht die beste Idee war, die Ben je hatte.

178
    Hier ist eine Geschichte über Chon und seinen Dad.
    Chons Mom verschwand an dem Tag, an dem John aus dem Gefängnis entlassen wurde, kam aber ein paar Tage später unter dem Vorwand, ihren Entsafter abzuholen, noch mal zurück. In Wirklichkeit wollte sie ihm nur alles Mögliche vorwerfen.
    Schlechtes Timing, weil John auf Koks und genervt war und die beiden aneinandergerieten. Kein Wortgefecht  – ein echter Kampf war das, und John drückte sie an die Wand und hob die Hand.
    Der zehnjährige Chon ging dazwischen.
    Schubste seinen Dad beiseite und schrie: »Lass meine Mom in Ruhe!«
    John grinste spöttisch. »Was? Bist du jetzt ein Mann? Bist du der Mann im Haus?«
    Chon wich nicht von der Stelle.
    Was ein Fehler war, weil John einen Schritt auf ihn zu machte und ihn schlug, und zwar mit der geschlossenen Faust, direkt in die Fresse, und Chons Kopf knallte mit Wucht nach hinten. Chon hob die Hände, aber während Taylor schrie, prügelte John seinem Sohn die Scheiße zu den Ohren raus. Drängte ihn rückwärts gegen die Sofalehne und schlug ihm ins Gesicht, auf den Kopf und den Körper. Zwang ihn zu Boden und trat noch ein paarmal nach, und als Taylor ihn wegziehen wollte, ging er wieder auf sie los.
    Chon versuchte aufzustehen, konnte aber nicht, und endlich rannte seine Mom zur Tür raus. John kam zurück, baute sich drohend über Chon auf und sagte: »Heb nie wieder die Hand gegen mich. Du begegnest mir mit Respekt.«
    Chon rief nicht die Bullen oder das Jugendamt. Er wartete, bis sein Vater an jenem Abend eingepennt war, dann zog er leise die Schreibtischschublade auf, fand die .38er und drückte John den Lauf an die Schläfe.
    Big John schlug die Augen auf.
    »Wenn du mich noch einmal anrührst«, sagte Chon, »warte ich, bis du schläfst, und verspritze dein Hirn auf allen Wänden.«
    Big John blinzelte.
    Chon spannte den Hahn.
    »Es sei denn, du willst, dass ich's jetzt gleich mache«, bot er an.
    Big John schüttelte langsam den Kopf.
    Chon ließ den Hahn wie in Zeitlupe sinken, legte

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