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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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die Galavorstellung gelöst zu haben? Nein. Und außerdem  –
    War sie erst vierzehn Jahre alt.
    »Ich geh zurück«, sagte sie. Und meinte zurück zur Strandparty, die sie verlassen hatten, die Party, auf die sie laut Paku gar nicht erst hätte gehen dürfen.
    »Danach«, beharrte der Quarterback. Er war siebzehn, sollte im nächsten Jahr Starting-Quarterback werden und hatte sich schon für die USC und die NFL -Drafts ins Gespräch gebracht, war es also gewohnt, zu bekommen, was er wollte.
    Er packte sie am Handgelenk.
    O war eher, na ja, klein. Zierlich, behauptete ihre Mutter, petite . Was auch immer das heißen mochte. Paku hatte gerade eine Französischphase, wahrscheinlich weil sie was mit einem Weinimporteur aus Newport Beach hatte und seitdem ständig davon faselte, nach Lyon ziehen zu wollen, weil Paris ein solches Cliché wäre, n'est-ce pas ?
    Ja, genau, dachte O  – Paku zieht aus Orange County weg, wenn Michelle Kwan oder andere analfixierte Magersüchtige ihre dreifachen Axel in der Hölle springen. Paku wird niemals weiter als eine zehnminütige Autofahrt von ihren Fitnesscentern, ihren Wellnessbädern, ihren Schönheitschirurgen, Psychotherapeuten, Gärtnern und ihren OC -Freundinnen ( OC steht hier für Orange County, aber klar, obsessive compulsive passt auch) wegziehen, nicht mal für Marcel oder Michel oder wie zum Teufel il s'appelle, es wird einfach nicht passieren, aber besonders ärgert O an der Situation, in der sie sich momentan befindet, dass es genau die Situation ist, vor der Paku sie gewarnt hat, wenn sie mit Jungs, die sie nicht kennt, auf Partys geht.
    »Weißt du, was passiert, wenn Mädchen mit Jungs, die sie nicht kennen, auf Partys gehen?«, hatte Paku gefragt.
    »Sie werden schwanger und bekommen Töchter wie mich«, hatte O erwidert, »die dann wieder mit Jungs, die sie nicht kennen, auf Partys gehen, schwanger werden und Töchter wie mich bekommen. Das ist le circle de la vie .«
    Paku war perplex.
    »Ich war mit deinem Vater verheiratet«, sagte sie.
    Kurzzeitig, dachte O.
    »Außerdem«, wandte sie ein, »kenne ich ihn. Er ist im vorletzten Jahr und im nächsten Jahr ist er Starting-Quarterback.«
    Paku schien beeindruckt  – Status leuchtete ihr ein. Aber Ophelia hatte gerade erst mit der Highschool angefangen, der Junge war ein paar Jahre älter. Sie verbot ihr, auf die Party zu gehen, ging dann aber selbst auf eine Party, und O spazierte einfach aus dem Haus, runter zum Strand, wo sie die Party, ein Lagerfeuer und auch den Quarterback fand, der schon wenig später die Party mit O verlassen und weiter unten am Strand mit ihr alleine sein wollte.
    Jedenfalls war O klein und der Quarterback groß, und so wie er sich benahm, merkte man ihm das Gewichtestemmen, die Eiweißkuren, Nahrungsergänzungsmittel und das Testosteron an  – er war stark und wollte sie nicht loslassen und es gelang ihr nicht, sich loszureißen, also dachte sie  –
    Ich bin gefickt.
    Nicht dass sie das gewollt hätte.
    Ganz im Gegenteil.
    Der Quarterback bot ihr großzügig eine Alternative an. »Blas mir wenigstens einen.«
    Und zwang sie in die Knie.

176
    Mit deinen Eiern kannst du keine Gewichte heben.
    Okay, vielleicht kannst du das, vielleicht bist du der Guru, der fünf Pfund schwere Steine an den Eiern aus dem Ganges hebt, oder der Kerl, der den Darwin Award auf YouTube gewinnt und im Cyberspace zur Legende wird, aber generell gibt's keine Übungen, mit denen du deinen Sack gegen einen in böser Absicht platzierten Tritt unempfindlich machen kannst.
    Und Os Absicht war böse.
    Und O platzierte ihren Tritt.
    Sie winkelte ein Knie an und stieß mit voller Wucht zu, dann sank der Quarterback in den Sand, auf seine Knie, und O hätte einfach abhauen sollen, aber sie blieb stehen, um das Ergebnis ihrer Bemühungen zu bewundern, und der Quarterback holte aus und erwischte sie seitlich im Gesicht.
    O war baff.
    Er packte sie vorne am Hemd, riss sie runter und warf sich auf sie. Sein Sack schmerzte viel zu sehr, als dass er sich auf sein ursprüngliches Vorhaben hätte konzentrieren können, aber jetzt war er wütend  – er wollte ihr nur noch weh tun, drückte sie in den Sand und schlug ihr auf die Rippen. Sie konnte kaum noch atmen, in ihrem Kopf drehte sich alles und sie wusste, dass sie tief in der Scheiße steckte.
    Oder auch nicht.
    Weil sie nämlich plötzlich spürte, wie das Gewicht von ihr gehoben wurde und ein Typ den QB am Kragen packte, ein anderer half ihr auf die

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