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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Duane  –, und wir könnten uns sogar darüber unterhalten, unter welchen Bedingungen du einfach rausspazierst, aber erst mal brauche ich Namen, und ich muss von dir hören, dass du bereit bist, dich verkabeln zu lassen.«
    »Ich will einen Anwalt«, sagt Duane.
    »Ich tu mal so, als hätte ich das nicht gehört«, sagt Dennis, »dir zuliebe. Denk drüber nach. Wenn du den Anwalt anrufst, an den du gerade denkst, wird er als Allererstes, sobald er hier rauskommt, zu den Typen an der Spitze der Pyramide gehen und ihnen erzählen, dass du sitzt. Dann sind deine Möglichkeiten extrem eingeschränkt, weil die Jungs nicht mehr mit dir sprechen werden, und ich kann dich nicht belohnen für Gespräche, die du nicht führen kannst. Aber du hast natürlich das Recht auf juristischen Beistand und du kannst auf jeden Fall  –«
    »Warte mal noch ein bisschen«, sagt Duane.
    »Damit du Zeit zum Nachdenken hast«, sagt Dennis. »Genau. Und wenn du schon mal denkst, denk auch an Folgendes:

216
    »Erstens  – du bist nicht der einzige Mitspieler«, sagt Dennis. »Ich werde mich jetzt mit Mr. Hennessy unterhalten, und wenn er zuerst klingelt, dann scheiß auf dich. Also lass dir mit dem Denken nicht zu lange Zeit, denk aber auf jeden Fall darüber nach, und das ist Punkt Nummer zwei, ob die Typen, denen gegenüber du dich loyal verhältst, dir gegenüber loyal bleiben werden. Oder ob sie, wenn sie rauskriegen, dass dir dreißig Jahre bis lebenslänglich blühen, nicht doch beschließen, dass es das Risiko nicht wert ist, und dich über die Klinge springen lassen? Wobei deine Loyalität ihnen gegenüber völlig irrelevant wäre. Und deshalb kehre ich zum ursprünglichen Thema zurück:
    Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.«
    Dennis 4:16

217
    »Ich will nicht für den Rest meines Lebens in den Knast«, sagt Brian.
    Dennis lacht ihn aus.
    »Niemand interessiert sich einen Scheiß für das, was du willst. Hier geht's einzig und allein um das, was ich will. Und du solltest jetzt allmählich mal anfangen, dir zu überlegen, was ich will  – also auf die Plätze, fertig, los.«
    Es tut weh, Brian bei dem Versuch zu beobachten, seine Gedanken zu sortieren, einfache Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung herzustellen.
    Dennis verliert die Geduld.
    »Ich bin jetzt mal die Lokalnachrichten«, sagt er, »und erzähle dir, was in deiner Welt passiert. Du sagst, du willst nicht den Rest deines Lebens hinter Gittern verbringen? Dein Freund Crowe auch nicht. Ich bin gerade von ihm weg, weil ich eine neue Packung Kleenex holen muss, er heult und schluchzt und schnieft sich nämlich die Augen aus dem Kopf. Und jetzt kommt's, bist du so weit? Der will mir weismachen, dass du für die Munson-Morde verantwortlich bist.«
    Denn trotz aller Korruptheit ist Dennis ein Mann, der Wort hält.
    Er hat Ben Leonard versprochen, dass er's versucht.
    Und ein Blick in Brians Augen genügt, und Dennis kennt die Wahrheit.
    Er und Crowe haben Munson und das Mädchen getötet.
    »Was?!«, jault Brian.
    »Ja«, bohrt Dennis weiter. »Er sagt, du hast abgedrückt. Der rammt dir die Spritze in den verfluchten Arm.«
    »Auf keinen Fall! Er  –«
    Brian hält abrupt inne.
    »Wir wissen, dass es einer von euch beiden war«, sagt Dennis. »Die Frage ist nur, wer?«
    Wobei er nicht erwähnt, dass es scheißegal ist, wer abgedrückt hat. Aber wenn Brian das nicht weiß, Pech gehabt. Unwissenheit hat ihren Preis. Falls du Verbrecher werden willst, solltest du dich mit dem scheiß Gesetz auskennen, Arschloch.
    »Ich glaube nicht, dass du's warst«, sagt Dennis. »Du kommst mir nicht vor wie ein Typ, der ein Mädchen umbringt. Sieht dir einfach nicht ähnlich. Ich glaube, es war Duane, aber der hockt da drüben und heult, dass er gesehen hat, wie du's getan hast. Sagt, er hat Alpträume deswegen, und dass du gelacht hast, als du ihr das Hirn weggeballert hast. Geschworene stehen auf so einen Scheiß, Brian.«
    Plötzlich bekommt Brians Gesichtsausdruck etwas düster Gerissenes.
    »Aber ich wäre doch sowieso schuldig, oder nicht?«, fragt Brian. »Auch wenn ich nur dabei war. Was ich nicht war, aber wenn ich's gewesen wäre.«
    Verfluchte Scheiße, denkt Dennis.
    Wenn er eins hasst, dann sind das semi-intelligente Kriminelle mit Halbwissen. Seit Law & Order funktioniert im Vernehmungsraum gar nichts mehr.
    »Stimmt«, sagt Dennis. »Aber es gibt Unterschiede im Strafmaß. Einer von euch beiden kriegt

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