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Kings of Cool: Roman (German Edition)

Kings of Cool: Roman (German Edition)

Titel: Kings of Cool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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davon.
    Chad Meldrun steht auf.
    Sehr interessant, dass Chad überhaupt aufgetaucht ist, denkt Dennis. Entweder stehen die Bosse wirklich hinter Duane, oder sie wollen ihn aus dem Loch holen und ausschalten.
    »Euer Ehren«, sagt Chad mit einem Lächeln, als wollte er gleich sagen, dass es nachts in der Regel dunkler ist als tagsüber. »Mr. Crowe ist bislang nie im Zusammenhang mit Drogenvergehen straffällig geworden, er ist ein anerkannter Bürger seiner Gemeinde und führt ein Unternehmen. Sie und ich wissen beide, dass dieser Fall nicht vor ein Bundesgericht gehört, und ich bin gerade dabei, einen Antrag zu formulieren, damit der Fall wieder in die Zuständigkeit des Staates Kalifornien überführt wird, wohin er eigentlich gehört. Wie wir beide wissen, stehen die Chancen, dass dem Antrag stattgegeben wird, hervorragend, und daher ersuche ich Sie um die Festsetzung einer Kaution in zumutbarer Höhe, so dass mein Klient weiterhin seinen Lebensunterhalt bestreiten und seine Verteidigung vorbereiten kann.«
    »Und von wo aus wird er das tun, Costa Rica?«, fährt Ryan dazwischen.
    »Das reicht«, sagt Richterin Giannini.
    »Es besteht dringende Fluchtgefahr, Euer Ehren«, wiederholt Ryan. »Und darf ich das Gericht daran erinnern, dass zu den Vorwürfen wegen Drogenhandels der Besitz einer Schusswaffe kommt? Mr. Crowe stellt eine Gefahr für die Öffentlichkeit dar.«
    »Die Schusswaffe befand sich nicht im Besitz von Mr. Crowe«, wirft Chad ein. »Sie wurde in der Nähe von Mr. Crowes Fahrzeug sichergestellt.«
    »Und Mr. Hennessys Fingerabdrücke wurden darauf gefunden.«
    »Mr. Hennessy ist nicht Mr. Crowe«, sagt Meldrun.
    Ryan sagt: »Darf ich das Gericht außerdem daran erin-
nern  –«
    »Das Gericht leidet nicht unter Alzheimer«, merkt Giannini an.
    Sie ist extrem gereizt, denkt Dennis.
    Gut so.
    Ryan macht weiter Druck »Es geht hier nicht nur um Marihuana, sondern um Heroin, um einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, und zwar in unmittelbarer Nähe einer Schule.«
    »Um ein Uhr morgens«, sagt Chad und wirft die Arme in die Luft. »Kein Geschworener der Welt wird ernsthaft davon ausgehen, dass Mr. Crowe die Substanzen an Schulkinder verkaufen wollte.«
    »Das Gesetz sagt nichts über die Absicht«, erwidert Ryan. »Die räumliche Nähe ist entscheidend.«
    Chad dreht sich um und sieht Dennis direkt an. »Wir kennen solche Spielchen bereits von Agent Cain. Das sind ausgebuffte Tricks. Die Autorität des Gerichts wird auf empörende Weise missbraucht.«
    Dennis lächelt ihn an.
    »Euer Ehren«, sagt Ryan, »Agent Cain steht hier nicht vor Gericht.«
    »Sollte er aber«, schnauzt Chad zurück. »Dieser ganze Fall ist von vorne bis hinten inszeniert, Euer Ehren, und ich werde Provokation einer strafbaren Handlung ins Feld führen. Die Regierung hat einen bislang nicht identifizierten vertraulichen Informanten eingesetzt, um einen unbescholtenen  –«
    »Wir werden den Zeugen vor Gericht präsentieren«, sagt Ryan.
    Giannini sagt: »Kommen wir zurück zum eigentlichen Punkt. Ich neige dazu, mich der Ansicht anzuschließen, dass der Vorwurf des Waffenbesitzes gegen Mr. Crowe einer kritischen Überprüfung nicht standhalten wird. Ich neige außerdem dazu, mich der Ansicht anzuschließen, dass zwar die Höhe der möglichen Haftstrafe Anreiz zur Flucht bieten könnte, dass Mr. Crowes Stellung innerhalb der Gemeinde und der Umstand, dass er ein Unternehmen führt, eine solche jedoch unwahrscheinlich machen. Daher bin ich gewillt, Kaution zu gewähren. Möchte der Staat eine Summe vorschlagen, Ms. Ryan?«
    »Zehn Millionen Dollar.«
    »Sehen Sie mich an«, sagt Giannini. »Seh ich aus, als wäre ich in Stimmung für Witze, Ms. Ryan?«
    »Darf ich vorschlagen, auf die Zahlung einer Summe zu verzichten?«, fragt Chad.
    »Dieselbe Antwort, aber hübscher Versuch, Chad«, sagt Giannini. »Ich werde Mr. Crowe selbstverständlich nicht nur aufgrund seiner Zusage, nicht zu fliehen, auf freien Fuß setzen, ich sehe die Notwendigkeit einer gewissen Abschreckung gegen eine Flucht durchaus gegeben. Wollen Sie mit Ihrer Forderung runtergehen, Ms. Ryan?«
    »Eine Million.«
    »Die Kaution wird auf fünfhunderttausend Dollar festgesetzt«, sagt Giannini, »wobei Mr. Crowes Haus und seine Firma als Sicherheit dienen. Können Sie heute noch zehn Prozent überweisen, Mr. Crowe?«
    »Das kann er, Euer Ehren«, sagt Chad.
    Darauf würde ich wetten, denkt Dennis.
    Die wollen, dass er rauskommt, keine

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