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Kinsey Millhone 04 - Ruhelos

Kinsey Millhone 04 - Ruhelos

Titel: Kinsey Millhone 04 - Ruhelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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nichts tun?«
    Sie preßte die Lippen zusammen. »Bitte reden Sie nicht so mit mir. Das ist sehr beleidigend.«
    »Was muß ich also tun, damit mir hier jemand hilft?«
    »Haben Sie ein Konto bei uns?«
    »Wenn ich es hätte, würde das helfen?«
    »Nicht in diesem Fall. Es ist uns nicht gestattet, Informationen über unsere Kunden weiterzugeben.«
    Das war nun wirklich albern. Ich entfernte mich von ihrem Schalter. Ich wollte eine beißende Bemerkung machen, aber mir fiel keine ein. Ich weiß, daß ich einfach wütend auf mich selbst war, weil ich diesen Job überhaupt angenommen hatte, aber ich hoffte, ein wenig Zorn an ihr auszulassen... ein sinnloses Unterfangen. Ich kehrte zu meinem Wagen zurück und steuerte den Freeway an. Als ich Santa Teresa erreichte, war es 4 Uhr 35. Ich fuhr einfach am Büro vorbei und direkt nach Hause. Meine Laune besserte sich im selben Augenblick, als ich eintrat. Meine Wohnung war früher eine Einzelgarage und besteht jetzt aus einem Zimmer, sechs Meter jede Wand, mit einer schmalen Ausbuchtung zur Rechten, die als Kochnische dient und durch eine Anrichte vom Wohnbereich abgetrennt ist. Der Raum ist hervorragend genutzt: eine kombinierte Wasch-Trocken-Maschine neben dem Herd, Bücherregale, Schubladen und Vorratskammern in die Wand eingebaut. Alles ist sauber und ordentlich und genau das Richtige für mich. Ich besitze ein ausziehbares Sofa, auf dem ich zur Zeit meistens nur schlafe, einen Schreibtisch, einen Stuhl, einen Beistelltisch und dicke Kissen, die als zusätzliche Sitzplätze dienen, wenn Besuch kommt.
    Mein Badezimmer ist eine dieser vorgeformten Naßzellen, in die alles eingelassen ist, einschließlich Handtuchhalter, Seifenschale und ein Ausschnitt für das Fenster, das auf die Straße hinausgeht. Manchmal stehe ich in der Badewanne, die Ellbogen auf das Fensterbrett gestützt, und schaue den vorbeifahrenden Autos zu, denke, wie glücklich ich doch bin. Ich bin gern allein. Das ist fast so, als wäre man reich.
    Ich ließ meine Handtasche auf den Schreibtisch fallen und hängte die Jacke an einen Haken. Dann setzte ich mich auf die Couch und zog die Stiefel aus, ehe ich zum Kühlschrank hinübertappte und eine Flasche Weißwein und einen Korkenzieher holte. Hin und wieder versuchte ich, mich zu benehmen, als hätte ich Stil, mit anderen Worten, ich trinke Wein aus einer Flasche und nicht aus einem Pappbehälter. Ich zog den Korken heraus und goß mir etwas in ein Glas. Dann ging ich zum Schreibtisch hinüber, holte das Telefonbuch aus der obersten Schublade und schleppte Telefon, Buch und Weinglas zum Sofa. Ich stellte das Weinglas auf den Beistelltisch und blätterte das Buch durch, um zu sehen, ob Billy Polo geführt wurde. Natürlich wurde er nicht. Ich schlug den Namen Gahan nach. Nichts. Ich trank etwas Wein und überlegte, was ich als nächstes tun könnte.
    Aus einem Impuls heraus suchte ich nach Daggett. Lovella hatte erwähnt, daß er früher hier gelebt hatte. Vielleicht hatte er noch Verwandte in der Stadt.
    Es waren vier Daggetts aufgeführt. Ich wählte sie der Reihe nach an und sagte jedesmal dasselbe. »Hallo. Ich versuche, einen John Daggett zu erreichen, der früher hier in der Gegend gewohnt hat. Können Sie mir sagen, ob das die richtige Nummer ist?«
    Die beiden ersten Anrufe brachten mich nicht weiter, aber bei dem dritten reagierte der Mann, der meine Frage entgegennahm, mit diesem sonderbaren Schweigen, das verrät, daß eine Information zu erwarten ist.
    »Was wollen Sie von ihm?« fragte er. Er hörte sich an, als wäre er um die Sechzig, wählte seine Worte vorsichtig, achtete sorgsam auf meine Antwort, war aber unentschieden, wieviel er verraten sollte.
    Er kam tatsächlich direkt auf den kitzligsten Teil der Sache zu sprechen. Nach allem, was ich über Daggett gehört hatte, war er ein Schurke. Also wagte ich nicht, mich als seine Freundin zu bezeichnen. Wenn ich zugab, daß er mir Geld schuldete, würde man am anderen Ende nur den Hörer auf die Gabel knallen. Für gewöhnlich erklärte ich in einer solchen Situation, daß ich Geld für ihn hätte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das würde in diesem Fall nicht klappen. Die Leute kommen allmählich hinter diesen Mist.
    Ich band ihm die erste Lüge auf, die mir einfiel. »Also, um die Wahrheit zu sagen, ich habe John nur einmal gesehen, aber ich versuche, einen gemeinsamen Bekannten zu finden, und ich glaube, John hat seine Adresse und Telefonnummer.«
    »Wen wollten Sie denn

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