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Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht

Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht

Titel: Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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hier am Telefon. Ich habe einen Piepser, und sie verständigt mich von Notfällen. Sie macht mir die Buchführung, begleicht die Rechnungen und verwaltet die Einnahmen. Trinny sucht gerade Arbeit. Sie hat letzten Monat ihre Stelle verloren, und so ist sie die meiste Zeit hier.«
    »Was hat sie gearbeitet?«
    Der Werbeblock war endlich vorüber, und seine Aufmerksamkeit wandte sich erneut dem Bildschirm zu. Zwei ehemalige Sportler in Anzügen diskutierten das Spiel. Ich ließ es auf sich beruhen, da ich mir dachte, daß ich sie das auch selbst fragen konnte.
    Es klopfte an der Zimmertür, und Janice steckte den Kopf herein. »Oh, hallo. Trinny hat mir gesagt, daß Sie hier sind. Ich hoffe, ich störe nicht.« Sie kam herein und schloß die Tür hinter sich. Mit ihr kam ein Duft nach Duschgel, Deodorant und feuchten Haaren. Sie trug eine rot-weiß karierte Bluse und eine rote Stretchhose aus Polyester. »Ich habe eine richtige Uniform für die Arbeit«, sagte sie, während ihr Blick meinem folgte. Sie sah schicker aus als ich, Polyester hin oder her. »Hat Ihnen jemand etwas zu trinken angeboten?« Es wunderte mich, daß sie nicht Block und Bleistift hervorzog.
    »Danke, aber ich brauche nichts. Mace hat mir vorhin etwas angeboten.« Ich griff in meine Handtasche, holte den Vertrag heraus und legte ihn auf den Couchtisch. »Ich bin deswegen vorbeigekommen. Hoffentlich störe ich nicht bei den Vorbereitungen fürs Abendessen.«
    Sie winkte ab. »Keine Sorge. Trinny kümmert sich darum. Seit sie ihren Job verloren hat, ist es, als hätte man eine Vollzeit-Haushaltshilfe. Wir essen erst um acht, und bis dahin sind es noch Stunden. Wie ist es Ihnen in der Zwischenzeit ergangen? Ich hoffe, Sie haben genug Schlaf bekommen. Sie sehen müde aus.«
    »Das bin ich auch, aber ich kann es hoffentlich heute nacht nachholen. Ich weiß nicht, wie Sie diese Nachtschichten durchstehen. Mich würde das umbringen.«
    »Man gewöhnt sich daran. Im Grunde ist es mir sogar lieber. Nachts kommen ganz andere Gäste herein. Übrigens steht meine Einladung auf einen Kaffee nach wie vor, falls Sie mal während meiner Schicht in der Gegend sind.« Sie nahm den Vertrag in die Hand, ein schlichtes Dokument, das auf einer Seite die Bedingungen unserer Vereinbarung enthielt. »Ich glaube, ich sollte das erst durchlesen, bevor ich es unterschreibe. Wie ist die Bezahlung geregelt? Bekommen Sie einen Stundensatz oder ein Pauschalhonorar?«
    »Fünfzig Dollar die Stunde plus Spesen«, erklärte ich. »Einmal die Woche bekommen Sie einen schriftlichen Bericht. Telefonisch können wir uns absprechen, so oft Sie wollen. Der Vertrag berechtigt mich, meine Dienste und Spesen bis zu einer Summe von fünftausend Dollar in Rechnung zu stellen. Alles, was darüber hinausgeht, müssen wir gegebenenfalls besprechen. Vielleicht beschließen Sie dann, die Untersuchung einzustellen, und wenn ja, ist es damit erledigt.«
    »Sie brauchen wahrscheinlich einen Vorschuß. Das ist doch üblich, oder?«
    »Meistens«, antwortete ich. Wir sprachen noch ein Weilchen über Einzelheiten, während Mace das Spiel weiterverfolgte.
    »Kommt mir alles ganz korrekt vor. Schatz, was meinst du?«
    Sie hielt ihm den Vertrag hin, aber er ignorierte sie. Sie drehte sich wieder zu mir. »Ich bin gleich wieder da. Mein Scheckheft ist im anderen Zimmer. Sind Sie mit tausend Dollar einverstanden?«
    »Selbstverständlich«, sagte ich. Sie verließ den Raum, und ich wandte mich wieder an ihn. »Es würde mir Zeit sparen, wenn Sie mir Namen und Adressen von Lornas Freunden nennen könnten.«
    »Sie hatte keine Freunde. Sie hatte auch keine Feinde, zumindest nicht, soweit wir wissen.«
    »Was ist mit ihrem Vermieter? Ich brauche wenigstens seine Adresse.«
    »Mission Run Road sechsundzwanzig. Heißt J. D. Burke. Ihre Behausung war hinten auf seinem Grundstück. Er zeigt Ihnen bestimmt alles, wenn Sie ihn nett fragen.«
    »Haben Sie irgendeine Vermutung, warum sie umgebracht worden sein könnte?«
    »Meine Meinung kennen Sie bereits«, sagte er.
    Janice kam wieder herein und hörte meine letzte Frage und seine Antwort. »Ignorieren Sie ihn einfach. Er ist ein Ekel«, meinte sie. Dann versetzte sie ihm einen Klaps auf den Kopf. »Benimm dich.«
    Sie setzte sich mit dem Scheckbuch in der Hand aufs Sofa. Als ich einen Blick auf das Scheckverzeichnis warf, kam es mir so vor, als hätte sie seit geraumer Zeit nicht mehr abgerechnet. Sie schien am liebsten alles auf glatte Dollarbeträge zu runden,

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