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Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Titel: Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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sie wiederzugeben.
    Ich saß auf einem kleinen gepolsterten Stuhl und nannte meine persönlichen Daten - Name, Heimatadresse, Versicherungsträger -, die sie dann in den Computer eintippte. Sie war Anfang Sechzig, eine großknochige Frau mit grau werdendem Haar, das in perfekte Löckchen gelegt war. Ihr Gesicht sah aus, als sei die halbe Luft entwichen und hätte schlaffe Taschen und Nähte zurückgelassen. Sie trug einen für Krankenschwestern typischen Hosenanzug aus weißem Polyester mit Waffelmuster, der dicke Schulterpolster und große weiße Knöpfe entlang der Vorderseite hatte. »Wohin ist denn Cecilia verschwunden? Sie hat Sie doch hergebracht?« »Ich glaube, sie wollte zur Toilette gehen. Gerade saß sie noch da draußen«, sagte ich und wies in den Warteraum. Ein neugewonnenes Talent erlaubte mir, in zwei Richtungen gleichzeitig zu deuten - Zeige- und Mittelfinger nach Nordwesten, Ringfinger und kleiner Finger nach Ostnordost. Ich versuchte, nicht hinzusehen, aber die Versuchung war zu groß.
    Sie machte eine Kopie meiner Versicherungskarte und legte diese dann zur Seite. Dann gab sie einen Druckerbefehl ein, und die Dokumente kamen heraus. Mit meiner verrenkten rechten Hand war ich allerdings außerstande, sie zu unterschreiben. Sie machte einen entsprechenden Vermerk, der besagte, dass ich die finanzielle Verantwortung akzeptiert hätte. Dann beschriftete sie ein Plastikarmband mit meinem Namen und meiner klinikinternen ID-Nummer und befestigte es mit einer Art Lochzange an meinem Handgelenk.
    Mit den Unterlagen in der Hand begleitete sie mich durch eine Tür und wies mir in einem Untersuchungsraum von der Größe einer Gefängniszelle einen Sitzplatz an. Bevor sie ging, steckte sie meine Akte in einen Ständer an der Tür. »Es kommt gleich jemand zu Ihnen.«
    Meine Umgebung sah genauso aus wie jede andere Klinikambulanz, die ich je hatte aufsuchen müssen: beige gesprenkelter, auf Hochglanz gebohnerter Fußboden, von dem man Blut und andere Körperflüssigkeiten leicht entfernen konnte; Schalldämmplatten an der Decke, die sämtliche Angstschreie und Wehklagen schluckten. Der aufdringliche Geruch nach Äthanol ließ mich an Spritzen denken, und ich mußte mich unbedingt und auf der Stelle hinlegen. Ich warf meine Jacke beiseite und erklomm den Untersuchungstisch, wo ich auf dem knisternden Papier lag und an die Decke starrte. Es ging mir nicht gut. Ich zitterte. Das Licht kam mir unnatürlich grell vor, und der Raum bebte.
    Ich legte mir den linken Arm über die Augen und versuchte, an etwas Schönes zu denken - zum Beispiel an Sex. Auf dem Flur vernahm ich ein leises Geräusch, dann kam jemand herein und nahm meine Akte aus dem Ständer an der Tür. »Miss Millhone?« Ich hörte das Klicken eines Kugelschreibers und schlug die Augen auf.
    Die Ambulanzschwester war schwarz, und ihr Namensschild besagte, dass sie V. LaMott hieß. Sie mußte Rafer LaMotts Frau und die Mutter des jungen Mädchens sein, das als Schnellköchin im Rainbow Cafe arbeitete. Waren sie die einzige afroamerikanische Familie hier in Nota Lake? Wie ihre Tochter war V. LaMott schlank, mit einer Haut im Farbton von Tabak. Ihr Haar war kurz geschnitten, und sie trug kein Make-up. »Ich bin Mrs. LaMott. Meinen Mann haben Sie schon kennengelernt, glaube ich.«
      »Wir haben uns kurz unterhalten.« »Lassen Sie mal die Hand sehen.«
    Ich hielt sie in die Höhe. Etwas an der Art, wie sie Rafer erwähnt hatte, ließ mich vermuten, dass er ihr genau erzählt hatte, wie unhöflich er zu mir gewesen war. Sie wirkte wie die Sorte Frau, die ihm deswegen die Hölle heiß gemacht hätte. Hoffentlich. Ich hielt das Gesicht abgewandt, während sie ihre Untersuchung fortsetzte. Ich merkte, wie ich mich verspannte, doch sie war äußerst vorsichtig und berührte mich nur sanft. Offenbar war keine Schwesternhelferin im Dienst, daher überprüfte sie meine Vitalfunktionen selbst. Sie maß mir die Temperatur mit einem elektronischen Thermometer, das nahezu sofort das Ergebnis nannte, dann hielt sie sich meinen linken Arm gegen den Körper, pumpte die Blutdruckmanschette auf und las den Wert ab. Ihre Hände waren warm, während sich meine blutleer anfühlten. Sie machte ein paar Notizen auf meiner Akte.
    »Was heißt das V?« fragte ich.
    »Viktoria. Sie können mich Vicky nennen, wenn Sie wollen. Wir sind hier nicht förmlich. Nehmen Sie irgendwelche Medikamente?« »Die Antibabypille.« »Irgendwelche Allergien?« »Nicht dass ich wüßte.«
    »Sind

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