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Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Titel: Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Fernsehschund reinziehen. Auf dem Heimweg roch es im Auto bereits göttlich — wie in einer fahrbaren Mikrowelle. Ich fand einen wunderbaren Parkplatz, schloss den Wagen ab und trat durch das quietschende Gartentor. Ich bog um die Ecke, schon ganz begierig auf die bevorstehenden Genüsse, als ich wie angewurzelt stehen blieb.
    Auf meiner Veranda standen die Detectives Claas und Aldo.
    Es war eine Wiederholung unserer vorangegangenen Begegnung: dieselben Männer Ende Dreißig, der eine dunkel, der andere blond, und dieselben Sakkos. Claas trug die Aktentasche, genau wie beim letzten Mal. Gian Aldo kaute Kaugummi. Er hatte sich die dunklen Haare kurz schneiden lassen, aber seine Augenbrauen waren immer noch wie eine Hecke über seiner Nasenwurzel zusammengewachsen. Am liebsten wäre ich mit einer Pinzette über ihn hergefallen und hätte ihn kahl gerupft. »Was wollen Sie?«, fragte ich.
    Detective Claas gab sich amüsiert. Das war mal etwas anderes. »Seien Sie nett. Wir sind den ganzen Weg hier hoch gefahren, um mit Ihnen zu plaudern.«
    Ich ging mit meinen Schlüsseln an ihm vorbei und schloss die Tür auf. Detective Claas hatte ein Haarpflegeprodukt benutzt, das wie ein schulischer Chemieversuch roch. Die beiden folgten mir hinein. Ich ließ meine Umhängetasche auf den Fußboden neben dem Schreibtisch fallen und sah kurz nach meinem Anrufbeantworter. Keine neuen Nachrichten.
    Ich hielt meine McDonald’s-Tüte in die Höhe, deren Inhalt genau wie meine Hoffnungen von Minute zu Minute mehr abkühlte. »Ich muss erst essen. Ich bin halb tot.«
    »Hauen Sie rein.«
    Ich ging in die Küche, trat an den Kühlschrank, holte eine gekühlte Flasche Chardonnay heraus und durchwühlte dann die Kramschublade, bis ich den Korkenzieher fand. »Möchten Sie Wein? Ich trinke welchen. Sie können gern mittrinken.«
    Die beiden wechselten einen Blick. Wahrscheinlich war es gegen die Vorschriften, aber sie dachten wohl, sie würden leichter mit mir zurechtkommen, wenn ich ein bisschen angeschickert war.
    »Ja, gern. Danke«, sagte Claas.
    Ich reichte ihm die Weinflasche und den Öffner, und er machte sich ans Werk, während ich drei Gläser und einen Pappteller hinstellte. Ich schüttete die Pommes aus dem Karton und holte die Ketchupflasche aus dem Schrank. »Bedienen Sie sich«, sagte ich.
    Detective Claas schenkte den Wein ein, und wir standen da und aßen mit den Fingern lauwarme Pommes frites. Inzwischen waren sie völlig schlaff geworden, und wir ließen sie in unsere Schnäbel fallen wie ein Vogeltrio, das Albinowürmer futtert. Huldvoll wie immer schnitt ich den Hamburger in drei gleich große Teile, und wir verdrückten auch diese. Nach dem Essen gingen wir die sechs Schritte ins Wohnzimmer. Diesmal nahm ich die Couch und ließ die beiden auf meinen Regiestühlen Platz nehmen. Mir fiel auf, dass Detective Claas genau wie letztes Mal seine Aktentasche dicht bei sich behielt. Ich wusste, dass er ein Bandgerät darin hatte, und am liebsten hätte ich mich hinuntergebeugt und sämtliche Äußerungen direkt in die Öffnung gesprochen.
    »Und was jetzt?«, sagte ich und verschränkte die Arme über der Brust.
    Detective Aldo lächelte. »Wir haben Neuigkeiten, von denen wir glauben, dass Sie sie gern als Erste hören möchten. Und zwar haben wir einen teilweisen Fingerabdruck auf der Smith & Wesson gefunden, der identisch mit einigen Abdrücken aus Magruders Wohnung ist.«
    »Erinnern Sie sich an eine graue Metallkassette, die unten in einem Sessel versteckt war?«, fragte Claas.
    Ich merkte, wie mein Mund trocken wurde. »Sicher.« Kein Ton. Ich räusperte mich und versuchte es noch einmal. »Sicher.«
    »Wir haben einen kompletten Satz am inneren Rand des Deckels gefunden, so als hätte sie jemand mit ihren Fingerspitzen aufgeklappt.«
    Ich wollte ihn schon fast auf die erforderliche Kongruenz zwischen Subjekt und Pronomen aufmerksam machen, biss mir aber gerade noch auf die Zunge. Stattdessen sagte ich. »Wer?« Meine Stimme klang merkwürdig hohl.
    Aldo ergriff wieder das Wort. Er genoss es sichtlich. »Mark Bethel.«
    Blinzelnd starrte ich ihn an. »Das soll wohl ein Witz sein. Sie wollen mich auf den Arm nehmen.«
    »Er ist am Sonntagabend dort eingedrungen und hat überall Abdrücke hinterlassen.«
    »Das ist ja toll. Das gefällt mir. Schön für ihn«, sagte ich.
    »Wir wissen nicht genau, was er gesucht hat...«
    Ich hielt eine Hand in die Höhe. »Das kann ich Ihnen sagen«, erklärte ich. Ich schilderte ihnen in

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