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Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Titel: Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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aller gebotenen Kürze, was ich herausgefunden hatte, auch den Fund der Papiere von Duncan Oaks im Futter von Mickeys Jacke.
    »Nicht zu fassen, dass er dumm genug war, seine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Hat der Mann den Verstand verloren?«
    »Er verliert eher langsam die Nerven«, meinte Claas. »Vermutlich hat er das Fingerabdruckpulver auf sämtlichen Flächen gesehen und sich gedacht, wir wären schon fertig.«
    »Sie haben noch mal welche abgenommen?«
    »Ja. Am Dienstag morgen«, antwortete Detective Aldo.
    »Aber weshalb? Was hat Sie dazu bewogen?«
    »Wir haben einen Anruf von Cordia Hatfield bekommen. Sie hat am Sonntagabend Licht gesehen. Sie haben geschworen, dass Sie es nicht waren, also hat sie vermutet, dass er es war«, sagte Claas.
    »Aber wie ist er hineingekommen?«
    »Mit dem Schlüssel, den sie ihm gegeben hat. Er ist letzte Woche bei den Hotfields aufgetaucht und hat sich als Magruders Anwalt vorgestellt. Er sagte, er würde Mickeys Rechnungen bezahlen, bis er wieder auf den Beinen sei, und er wolle Versicherungspolicen und Einzahlungsbelege holen. Sie hat ihm einen Schlüssel gegeben. Natürlich hat er ihn später zurückgebracht, aber vermutlich nicht, bevor er sich einen zweiten hat nachmachen lassen«, sagte Claas.
    Detective Aldo ergriff wieder das Wort. »Ich glaube nicht, dass der Computer ohne die frischen Abdrücke, die Bethel hinterlassen hat, die Übereinstimmung erkannt hätte. Und natürlich hat es uns einen Haufen Zeit gekostet, Ihre zu eliminieren.«
    Ich merkte, wie meine Wangen heiß wurden. »Tut mir Leid.«
    Aldo drohte mir mit dem Finger, aber er schien nicht (übermäßig) wütend zu sein.
    »Außerdem können wir nachweisen, dass Bethel zum Zeitpunkt der Schüsse in der Gegend war.«
    »Sie waren ja ganz schön fleißig. Wie haben Sie denn das rausgekriegt?«
    Claas war offensichtlich mit sich selbst zufrieden. »Bethel war am dreizehnten zu einem Fernsehauftritt in Los Angeles. Die Aufzeichnung war um zehn Uhr abends beendet. Er hat sich als später Gast im Four Seasons eingemietet und ist dann erneut ausgegangen und erst in den frühen Morgenstunden des vierzehnten zurückgekommen. Er hätte sich fast unbemerkt wieder hineingeschlichen, aber der Mann vom Parkplatz war einer seiner Anhänger und hat ihn erkannt.«
    »Ich verrate Ihnen noch was«, erklärte Detective Aldo. »Wir haben jemanden, der die beiden an diesem Abend zusammen gesehen hat.«
    »Nein.«
    »O doch. Wir haben uns ein paar der Streichholzbriefchen angesehen, die Magruder in einem Goldfischglas aufbewahrt hat. Sieben davon stammten aus einer Spelunke auf dem Wilshire Boulevard, gleich beim Büro der Pacific Coast Security. Ein Barmädchen erinnert sich daran, sie gesehen zu haben.« Detective Aldo lehnte sich zurück, und der Stuhl aus Holz und Segeltuch knarrte unter seinem Gewicht. »Und was ist mit Ihnen? Was haben Sie drüben im Osten in Erfahrung gebracht? Ihr Vermieter hat uns erzählt, Sie sind nach Louisville geflogen.«
    »Stimmt. Ich bin heute erst zurückgekommen.«
    »Irgendwas rausgekriegt?«
    »Offen gestanden ja. Ich muss erst noch alles zusammenstückeln, daher kann ich noch nichts Genaues sagen, aber Folgendes weiß ich: Laddie Bethel ist in Louisville mit einem Jungen namens Duncan Oaks zur Schule gegangen. Als sie 1961 ihren Abschluss gemacht haben, waren sie das Königspaar des Abschlussballs. Irgendwann hat Laddie Mark kennen gelernt. Sie haben im Sommer 1965 geheiratet, nachdem er das College abgeschlossen hatte. Mark hat sich etwa zur gleichen Zeit zur Army gemeldet, als Duncan Oaks eine Artikelserie für die Louisville Tribune verfasst hat. Ich vermute, Mark ist nach Vietnam gegangen, aber das weiß ich noch nicht sicher...«
    »Da können wir Ihnen weiterhelfen. Er war dort. Wir haben hier auch nicht auf der faulen Haut gelegen.« Claas fasste in seine Aktentasche und zog einen braunen Schnellhefter heraus, den er aufschlug und durchblätterte. »Alpha-Kompanie, Erstes Bataillon. Fünfte Kavallerie.«
    »Na toll«, sagte ich. »Ich habe zwar keine Ahnung, wie das mit allem anderen zusammenhängt, aber das finden wir noch raus. Auf jeden Fall hatte Duncan eine Idee für eine Serie und begann, Soldatenfrauen zu interviewen. Er hatte vor, aus verschiedenen Blickwinkeln über den Krieg zu berichten, der eine direkt aus dem Kriegsgeschehen und der andere von der Heimatfront. Ich glaube, Duncan und Laddie hatten eine kurze Affäre. Reine Spekulation meinerseits. Nach wenigen Wochen

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