Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
Vom Netzwerk:
unauffällig waren, erkannte ich die Ähnlichkeit; es war etwas an der Form ihrer schmalen Kinne und ihrer blassgrünen Augen. Wie ihr Mann Cornell musste auch Justine etwa Mitte dreißig sein.
    »Entschuldigen Sie, aber sind Sie Justine McPhee?«
    »Ja?«
    »Mein Name ist Kinsey Millhone. Ich bin Privatdetektivin – «
    »Ich weiß, wer Sie sind. Ich glaube, Ihnen haben wir die miese Stimmung zu verdanken, in der mein Schwiegervater in letzter Zeit war.« Ihre Art war eine seltsame Mischung aus Gefasstheit und Erregung. Ihr Tonfall vermittelte einen gewissen Groll, der unter der Oberfläche lauerte.
    »Das tut mir Leid, aber es ging nicht anders.« Sie sah zum Haus. »Und was machen Sie hier?«
    »Ich habe nur mit Ihrer Mutter über Charisse geplaudert.«
    Ihre Miene blieb einen Moment lang ausdruckslos, doch dann sah ich den Funken der Erinnerung in ihren Augen. »Charisse?«
    »Genau. Ich weiß nicht, ob Cornell es erwähnt hat, aber wir ermitteln in einem Mordfall …«
    »Das hat er mir schon gesagt, aber es geht doch wohl nicht um Charisse?«
    »Wir haben sie noch nicht eindeutig identifiziert, aber es sieht danach aus.«
    »Nicht zu fassen. Was ist denn passiert?«
    »Sie ist erstochen worden, und dann hat man ihre Leiche in der Nähe von Lompoc abgelegt. Das war im August ‘69. Die Ermittler von der Sheriffbehörde haben monatelang ohne Ergebnis an dem Fall gearbeitet. Jetzt haben sie beschlossen, dass es an der Zeit ist, es noch einmal zu versuchen.«
    »Aber was hat Sie nach Quorum geführt? Charisse war doch nur ein paar Monate hier.« »Eine Art Riecher. Wir haben Glück gehabt und ein paar Anhaltspunkte gefunden.«
    »Was denn? Entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber mir kommt das alles spanisch vor.«
    »Ich weiß, dass es schwer nachzuvollziehen ist«, sagte ich. »Als ich bei Edna war, habe ich die Steppdecke gesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Stoff mit dem dunkelblauen Margeritenmuster mit dem Stoff identisch ist, aus dem die selbst genähte Hose des Opfers gemacht ist, Edna hat mir erzählt, dass Ihre Mutter die Decke genäht hat, also bin ich zu ihr gefahren. Haben Sie geglaubt, dass Charisse davongelaufen ist?«
    »Ja, schon. Jedenfalls bin ich garantiert nicht auf die Idee gekommen, das arme Mädchen könnte tot sein. Cornell und sein Dad hätten Ihnen bestimmt geholfen, wenn sie gewusst hätten, um wen es geht.«
    »Hoffen wir mal, dass das stimmt. Momentan versuchen wir die Ereignisse zwischen dem Zeitpunkt, als sie verschwunden ist, und dem Zeitpunkt, als ihre Leiche gefunden wurde, zu rekonstruieren.«
    »Wann war das noch mal?«
    »Am dritten August. Ihre Mutter hat gesagt, Charisse wäre im Juli weggegangen, aber sie konnte sich nicht an das genaue Datum erinnern.«
    »Charisse ist gekommen und gegangen, wie es ihr gerade gepasst hat. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass sie weg ist, bis Mom angefangen hat, wegen ihrem Koffer rumzuschreien. Die Hose, die Sie erwähnt haben, muss die gewesen sein, die meine Mutter mir genäht hat.«
    »Haben Sie Charisse die Hose geschenkt, oder hat sie sich die auch einfach genommen?«
    »Geschenkt hätte ich sie ihr nie. Sie hat sich andauernd bei meinen Sachen bedient.« »Was ist mit den anderen Dingen, die sie gestohlen hat?«
    »Ich kann mich jetzt an nichts Konkretes erinnern, aber sie hatte keinerlei Skrupel. Es war ihr egal, wen sie verletzt hat, solange sie gekriegt hat, was sie wollte. Die anderen Schüler auf der Quorum High wollten auch nichts mit ihr zu tun haben.« Sie schob das Armband ihrer Uhr zurecht und sah dabei nach, wie spät es war.
    »Haben Sie’s eilig?«
    »Es tut mir Leid, aber wir sind bei meinen Schwiegereltern zum Abendessen eingeladen, und ich muss noch die Mädchen abholen. Ich wollte nur kurz bei Mom vorbeischauen, weil es ihr in letzter Zeit nicht so gut ging.«
    »Wie sieht’s morgen aus? Ich würde Sie sehr gern noch mal sprechen.«
    »Oh, lieber nicht. Ich würde Ihnen ja gern helfen, aber Ruel ist ohnehin schon tierisch wütend. Er würde einen Anfall kriegen, wenn er wüsste, dass ich Ihnen auch nur das bisschen verraten habe.«
    »Gerade haben Sie gesagt, er wäre selbst hilfsbereiter gewesen, wenn er gewusst hätte, dass es um Charisse geht.«
    »Damit habe ich gemeint, wenn er es von vornherein gewusst hätte. Er ist unberechenbar, vor allem jetzt, wo er glaubt, Sie hätten ihn lächerlich gemacht.«
    »Tja, überlegen Sie sich’s und sagen Sie mir dann Bescheid.«
    »Da muss ich erst mit Cornell

Weitere Kostenlose Bücher