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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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schließlich erstochen hat?«
    »Das wäre meine Vermutung. Man ist ja nie dahinter gekommen, wer sie war. Ein Jammer, wenn Sie mich fragen. Die ganzen Jahre haben ihre Eltern nie erfahren, was mit ihr passiert ist. Wahrscheinlich glauben sie immer noch, sie kommt irgendwann heim, und dabei hat sie hier gelegen, die Kehle von einem Ohr zum anderen durchgeschnitten.«
    »Das Mädchen zu identifizieren ist ein Teil dessen, was wir erreichen wollen«, sagte Stacey.
    Dolan zündete sich bereits die zweite Zigarette an. »Danke, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben, Mr. Johanson. Sie haben sicher zu tun, und wir wollen Sie nicht aufhalten. War nett, dass Sie uns hier empfangen haben.«
    »Gern geschehen. Machen Sie sich wegen mir keine Gedanken. Ich tappe einfach mit, bis Sie fertig sind, und schließe dann das Tor wieder ab.«
    »Wir brauchen nicht lang. Und wir schließen gern das Tor wieder ab, wenn wir gehen.«
    »Das Warten macht mir nichts.«
    Stacey und Dolan wechselten einen Blick, doch keiner sagte auch nur noch ein Wort, während sie die restliche Strecke zum Rand des Abhangs zurücklegten.
    Johanson trottete hinter uns her. »Damals gab’s hier kein Tor. Ich schätze, der Kerl ist auf und ab gefahren, hat nach ‘ner Stelle Ausschau gehalten, wo er sie abladen kann, und sich dann den Platz hier ausgesucht. Von dem Steinbruch hat er wohl nichts gewusst. Auf der Straße ist zu jeder Tageszeit viel Verkehr. Leute, die zur Grube unterwegs sind. Bei schlechtem Wetter ist das anders. Da stellen sie den Betrieb ein, wenn es zu mies wird.«
    »Es wundert mich, dass sie nicht von einem von Graysons Angestellten gefunden worden ist«, sagte Stacey.
    »Weil sie gerochen hat?«
    » Genau.«
    »Könnte ja trotzdem sein. Viele von den Jungs sind aus Mexiko. Denen war es wichtig, nicht aufzufallen, vor allem, wenn die Polizei ins Spiel kam. Wahrscheinlich haben sie gedacht, es wäre ein Hund, falls sie überhaupt was gerochen haben. Dass es ein ermordetes junges Mädchen war, wäre ihnen garantiert als Letztes eingefallen.«
    Dolans Erwiderung war unverbindlich, vielleicht, weil er hoffte, so den Fortgang des Gesprächs abzublocken. Indem er Johanson ignorierte, kletterte er ein paar Schritte den Abhang hinab. Der Boden schien weich zu sein, obwohl seine Oberfläche staubbedeckt war. Dolan fasste ein Stück weiter unten am Abhang mit dem rechten Fuß Tritt, blieb mit den Händen in den Jeanstaschen stehen und studierte das Gebüsch. »Sie hat ungefähr da gelegen. Damals waren die Sträucher hier in der Gegend viel dichter.«
    »Die haben wir wegen der Feuerpolizei ausgedünnt«, erklärte Johanson. »Sie kommt meistens zweimal im Jahr. Der Besitzer schneidet die Sträucher erst, wenn man ihm droht. Zu knickrig.«
    »Bei der Feuergefahr hier oben darf man das Gestrüpp nicht ignorieren«, sagte Stacey, wie immer ausgesucht höflich.
    »Nein, Sir. Genau, was ich auch immer sage. Allerdings stehen jetzt mehr Bäume da. Damals, als das Mädchen hier runtergeschmissen worden ist, gab’s den da und den da noch nicht. Sind beides schwarze Akazien. Wachsen wie Unkraut. Ich würde sie ja selbst fällen, aber der Besitzer will nichts davon hören. Bloß Eichen fass ich nicht an. Nicht für Geld und gute Worte würde ich eine fällen, es sei denn, sie ist von innen her verfault.«
    Dolan und ich ignorierten ihn. Ich sah Dolan zu, wie er den Abhang wieder hinaufstieg, stehen blieb und den Teil des Highway 1 musterte, der von unserem Standort aus sichtbar war. »Ich vermute, dass er rückwärts hier reingefahren ist und dann den Kofferraum aufgemacht hat. Wahrscheinlich hat er die Malerplane dazu benutzt, um die Leiche das kurze Stück von dort nach hier zu ziehen. Die Plane war auf der einen Seite massiv verschmutzt, und man konnte eine Spur durch das Gebüsch sehen, wo die Sträucher von dem Gewicht platt gedrückt worden waren.«
    »Früher sind immer Jugendliche zu Petting-Partys hier reingefahren«, sagte Johanson. »Montagfrüh lagen überall Pariser, schlaff wie Schlangenhäute. Deshalb haben wir ja das Tor eingebaut, um Autos fern zu halten.«
    Ich sah Stacey an. »War sie in die Plane eingewickelt?«
    »Zum Teil. Wir glauben, dass er sie woanders ermordet hat. Im Gras waren zwar Blutflecken, aber nicht einmal annähernd so viel, wie es hätten sein müssen, wenn sie hier verblutet wäre. Wahrscheinlich hat er die Plane genommen, damit es im Kofferraum keine Flecken gibt.«
    Dolan sagte: »Wenn wir damals schon diese

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