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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Vielleicht landen wir über NCIC einen Treffer.«
    »Ich glaube nicht, dass sie darin auftaucht, wenn man bedenkt, wie jung sie gestorben ist«, wandte Dolan ein.
    »Es sei denn, sie wurde mal wegen Ladendiebstahl oder Prostitution festgenommen«, sagte ich, optimistisch wie immer.
    »Das Problem ist nur, wenn sie als Jugendliche festgenommen wurde, sind ihre Akten unter Verschluss oder man hat sie mittlerweile sowieso vernichtet«, erwiderte er.
    Ich hob die Hand. »Sie haben doch überlegt, warum sie nie identifiziert worden ist. Nehmen wir mal an, sie war aus einem anderen Bundesstaat, irgendwo im Osten. Ich habe den Eindruck, die Geschichte ist nicht bundesweit durch die Medien gegangen.«
    »Die Geschichte war ihnen wahrscheinlich nicht mal eine Erwähnung über den Landkreis hinaus wert«, sagte Dolan.
    »Gehen wir mal zu ihrer Kleidung über. Irgendwelche Ideen?«, fragte Stacey.
    Ich sagte: »Ich fand es interessant, dass ihre Hose selbst genäht war. Wenn man das mit der schlechten Zahnpflege verbindet, klingt es nach Unterschicht.«
    »Nicht unbedingt«, entgegnete Stacey. »Wenn ihre Mom ihr die Sachen genäht hat, lässt das auf ein gewisses Niveau an Zuwendung und Interesse schließen.«
    »Ja, gut. Das schon. Die geblümte Hose war jedenfalls auffällig. Dunkelblaue Margeriten mit einem roten Tupfen auf weißem Hintergrund. Vielleicht kann sich jemand an den Stoff erinnern.«
    Dolan sagte: »Ich würde gern noch mal auf die Aussage zurückkommen, die die Angestellte aus dem Lebensmittelladen über das Hippie-Mädchen gemacht hat, das reingekommen ist. Wie heißt die Frau gleich – Roxanne Faught? Wir müssen sie ausfindig machen und fragen, ob sie noch etwas hinzufügen kann.«
    »Ich habe zweimal mit ihr gesprochen, aber du kannst es gern noch mal versuchen«, sagte Stacey. »Gibt’s den Laden noch?«
    »Soweit ich weiß, schon. Er war eine Zeit lang geschlossen, also hat er vielleicht den Besitzer gewechselt. Soll ich hinfahren?«, fragte Dolan.
    »Lassen Sie mich das machen. Ich kann es heute Nachmittag erledigen«, sagte ich.
    »Gut. Was haben wir noch? Was ist mit den Größen?«
    Wir verbrachten mehrere Minuten damit, die Einzelheiten durchzusprechen. Diesmal blätterte Dolan in den Seiten zurück und suchte nach der Liste der Kleidungsstücke, die in Verwahrung genommen worden waren. »Da haben wir’s. Schuhgröße – 38. Höschengröße – medium. BH-Größe – 85A.«
    Ich sagte: »Das heißt, dass sie einen ziemlich breiten Oberkörper hatte, aber eine kleine Körbchengröße. Ein gewölbter Brustkorb. Solche Mädchen sehen dann oben herum ziemlich wuchtig aus, selbst wenn sie schlank sind.«
    Dolan blätterte eine Seite um. »Hier steht, dass sie Ohrlöcher hatte. ›Im linken Ohrläppchen hängt ein goldfarbener Ohrring in Hufeisenform. Im rechten Ohrläppchen ein goldfarbener Ohrring mit einer verbogenen Klammer am unteren Ende.‹ Daran könnte sich auch jemand erinnern.«
    Stacey schrieb auch das auf die Liste und fragte dann: »War’s das?«
    Ich hob die Hand. »Sie hatte die Nägel lackiert. Silbern.«
    »Hab’s notiert. Noch was?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Dolan erhob sich. »Dann entschuldigt mich bitte. Ich muss mal eine rauchen.«
    Gegen Mittag erbot ich mich, zum nächsten Laden zu gehen und die Zutaten für Sandwiches zu besorgen, aber sie hatten wohl von meiner Vorliebe für einen Belag aus Erdnussbutter und Essiggurken gehört und stimmten dafür, zum Chinesen zu gehen. Wir nahmen Cons Auto und fuhren quer durch die Stadt zum Great Wall mit seiner pagodenartigen Fassade und der vergoldeten Statue eines sitzenden Buddhas über der Tür. Auf dem Parkplatz musste ich warten, bis Stacey und Con ihre Waffen im Kofferraum verstaut hatten. Dann gingen wir alle drei rein. Drinnen waren die Wände im obligatorischen ChinaRot lackiert. Über roten Kunstlederbänken hingen runde, weiße Papierlampions aufgereiht wie Monde. Stacey hatte nicht viel Appetit, aber Con schien mehr als geneigt, dies wettzumachen. Ich war wie üblich ausgehungert. Wir bestellten gefüllte Reisklößchen und Frühlingsrollen, die wir in diesen blassen chinesischen Senf tunkten, der einem die Nebenhöhlen durchputzt. Dann machten wir weiter mit Schweinefleisch Moo Shu, Hühnchen Kung Pao und Rindfleisch mit Orangenschalen, begleitet von einem Berg weißem Reis. Con und ich tranken Bier, Stacey Eistee.
    Beim Essen stellten die Männer Spekulationen über den Mörder an, ein Thema, bei dem ich ihnen den

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