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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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nicht, ob er so was ohne richterliche Anordnung zulassen würde.«
    »Wir sind nur zwei Tage hier und hatten gehofft, Verzögerungen vermeiden zu können.«
    »Warten Sie einfach ab, was er sagt. Es ist nicht meine Entscheidung.«
    »Natürlich.«
    Ich setzte mich in eine Ecke und schaute die Illustrierten durch. Schließlich entschied ich mich für die neueste Ausgabe des Architectural Digest und vergnügte mich damit, mir eine Fotostrecke über meine Studiowohnung mit ihren stolzen neunundsiebzig Quadratmetern vorzustellen.
    Eine Viertelstunde später kam eine Frau mit geschwollener Lippe heraus und machte am Tresen Halt, um einen Scheck für die erbrachten Leistungen auszustellen. Ich wartete, bis sie gegangen war, legte die Zeitschrift beiseite und kehrte dann an den Tresen zurück.
    »Sollen wir es noch mal versuchen?« Mrs. Gary ging ins Sprechzimmer. Ich konnte das Gemurmel hören, als sie mein Ansinnen erläuterte.
    Dr. Spears kam heraus, um mich zu begrüßen. Er trug noch seinen weißen Kittel und wischte sich die Hände an einem Papierhandtuch ab, das er anschließend in den Müll warf. Er hatte graue Haare und blaue Augen, und nachdem wir uns die Hände geschüttelt hatten, rochen meine auch nach Seife. Obwohl er mein Problem offenbar nachvollziehen konnte, war er mir keine große Hilfe.
    Noch bevor ich ihm die Details schildern konnte, schüttelte er schon den Kopf. »Ohne Namen kann ich gar nichts machen. Die nicht mehr aktiven Unterlagen sind alphabetisch abgelegt. Und ich habe Hunderte davon. Soweit mich Mrs. Gary informiert hat, war das Mädchen minderjährig, was die Sache noch schwieriger macht. Ich wüsste nicht, wie Sie sie ausfindig machen wollen.«
    »Sie hatte jede Menge Füllungen, einen massiven Überbiss und einen schiefen Eckzahn auf der linken Seite.«
    »Die meisten meiner Patienten haben schiefe Zähne. Ich würde Ihnen ja gern helfen, aber was Sie verlangen, ist unmöglich.«
    »Wirklich schade. Ich hatte mir mehr erhofft, aber ich kann Sie verstehen. Was ist mit den anderen Zahnärzten, die es damals hier gab? Können Sie mir irgendwas über Dr. Towne oder Dr. Nettleton sagen? Ich habe gesehen, dass sie Ende der Sechziger Jahre beide hier praktiziert haben.«
    »Dr. Towne ist vor zwei Jahren gestorben, aber vielleicht ist seine Witwe bereit, Ihnen zu helfen, falls sie seine Unterlagen noch hat. Dr. Nettleton ist über neunzig. Sein Verstand ist noch ziemlich scharf, aber ich bezweifle, dass Sie viel erfahren werden.« Er wandte sich an Mrs. Gary. »Sie kennen doch die Familie, oder? Wo wohnt er denn jetzt?«
    »Bei seiner Tochter. Sie geht in dieselbe Kirche wie ich.«
    »Geben Sie doch Miss Millhone die Adresse. Vielleicht erinnert er sich ja. Einen Versuch ist es allemal wert.«
    »Danke. Das ist nett von Ihnen.«
    Mrs. Gary sah ihr Rolodex durch und schrieb mir Namen und Adresse der Tochter auf. Aus ihrem Gesichtsausdruck schloss ich, dass ich mich schon glücklich schätzen konnte, wenn Dr. Nettleton noch wusste, wie man sich die Schuhe band.
    Ich verließ die Praxis und blieb kurz draußen auf dem Gehsteig stehen. Dort zog ich Stadtplan und Liste zu Rate und ging zum nächsten Namen weiter. Ich wiederholte das gleiche Gespräch in Variationen bei meinen Unterhaltungen mit den drei restlichen Zahnärzten. Die Antworten waren höflich, aber entmutigend. Jeder von ihnen gab sich hilfsbereit, aber sie hatten auch alle genug zu tun, und keiner hatte Lust, auf die vage Aussicht hin, die Unbekannte zu finden, alte Akten durchzustöbern. Nicht genug damit, dass ich ihnen keinen Namen nennen konnte, hatte ich ja nicht einmal einen Beweis dafür, dass sie je in Quorum gelebt hatte oder ihre Zahnreparaturen hier ausgeführt worden waren. Meine einzige Hoffnung war gewesen, dass die mageren Fakten, über die ich verfügte, eine Erinnerung auslösen würden. Zwar hatte ich nun Dr. Nettletons Adresse, war aber mittlerweile zu müde, um die Sache weiter zu verfolgen.
    Es war schon fast sechs, als ich die zehn Straßen zurück zum Hotel marschierte, wo Dolan wartete. Ich gab nur höchst ungern zu, dass ich baden gegangen war, aber natürlich tat ich genau das, sobald er seine Tür aufmachte. Er zeigte sich ungewöhnlich großmütig. »Nehmen Sie sich’s nicht zu Herzen. Sie haben sich eine Menge Arbeit gemacht.«
    »Die hätte ich mir auch sparen können.«
    »Vergessen Sie’s einstweilen. Fangen Sie morgen frisch an. Dann haben Sie vielleicht mehr Glück. Jetzt stehen erst mal Drinks und

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