Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
Vom Netzwerk:
dass sie fünfundzwanzigtausend Dollar gestohlen hatte, und so ließ ich diesen Teil aus. »Reba hat eine Stripperin namens Misty Raine erwähnt, eine ehemalige Zellengenossin von ihr. Offenbar ist Misty nach Reno gezogen, nachdem ihre Bewährungsfrist abgelaufen war. Wenn Reba am Spielen ist, wäre es vielleicht klug von ihr, sich einen Ort zu suchen, an dem sie unauffällig agieren kann –«
    »Und dann versucht sie vielleicht, bei dieser Freundin unterzukommen«, ergänzte Nord, während er gedankenverloren den Kater streichelte.
    »Genau. Außerdem kann sie dann, statt Geld für ein Zimmer auszugeben, alles an den Spieltischen verpulvern und auf Gewinne hoffen. Laut Telefonauskunft gibt es in Reno jemanden namens ›M. Raine‹, allerdings ohne Adressangabe.«
    »Aber wäre eine Reise nach Reno nicht ein Verstoß gegen ihre Bewährungsauflagen?«
    »Das ist das Spielen auch«, entgegnete ich. »Es besteht ja immer noch die Möglichkeit, dass sie zurückkommt, ehe sie vermisst wird. Allerdings behagt es mir überhaupt nicht, dass sie dieses Risiko eingeht. Ist sie schon einmal in Reno gewesen?«
    »Oft«, antwortete Nord. »Aber woher wollen Sie wissen, dass sie dort ist? Ihre Freundin wird es wohl kaum zugeben.«
    »Das glaube ich auch. Und Reba hat Reno nicht erwähnt?«
    »Mit keinem Wort.«
    »Was ist mit Ihrem Telefonanbieter? Sie könnten nicht vielleicht nachfragen, was für Ferngespräche in den letzten sieben Tagen geführt worden sind? Wenn Mistys Nummer auftaucht, wäre das zumindest ein Hinweis darauf, dass die beiden Kontakt hatten.«
    »Ich kann es versuchen.«
    Ich holte das Telefonbuch, wählte an seiner statt die Nummer und fragte mich bis zur Rechnungsabteilung durch, ehe ich ihm den Hörer reichte. Er stellte sich mit Namen und Telefonnummer vor und erklärte sein Anliegen. Auf höchst gekonnte und überzeugende Weise ersann er eine Geschichte über einen Besucher von außerhalb, der etliche Ferngespräche geführt, aber vergessen habe, sich nach Dauer und Kosten zu erkundigen. Nachdem er der Frau sein Anliegen plausibel gemacht hatte, notierte er sich eine Nummer mit der Vorwahl 702, an die drei Anrufe gegangen waren. Er bedankte sich, legte auf und reichte mir den Zettel. »Ich fürchte nur, dass Sie damit noch immer keine Adresse haben.«
    »Aber ich habe einen Freund bei der Polizei. Er kann mir bestimmt weiterhelfen.«

25
    Als ich das Haus der Laffertys verließ, war es fast fünf Uhr. Es war sinnlos, noch einmal ins Büro zu fahren, und so machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich schloss die Tür auf und warf meine Tasche auf einen Stuhl. Cheney hatte zwei verdrossene Nachrichten hinterlassen und wollte wissen, wo zum Teufel Reba blieb, da sie ihre Verabredung mit Vince um ein Uhr und den Termin mit den FBI-Leuten um vier Uhr versäumt hatte. Ich wählte Cheneys Pager an, gab meine Nummer ein und wartete, dass das Telefon klingelte, was es zehn Minuten später tat.
    »Du hast angerufen?«
    »Du musst mir einen Gefallen tun. Kannst du eine Telefonnummer in Reno überprüfen und mir die Adresse dazu besorgen?«
    »Und wem gehört die?«
    »Der Freundin einer Freundin.«
    »Geht es um Reba?«
    »Um wen sonst?«
    Er überlegte kurz. »Sie hat mittlerweile mehr Ärger am Hals, als sie ahnt. Falls sie da oben ist, wäre es für alle Beteiligten das Beste, sie von der Polizei in Reno abholen zu lassen.«
    »Das ist eine Möglichkeit«, erwiderte ich. »Andererseits bist du aber auf ihre Mitarbeit angewiesen. Ich überlege, ob ich nicht nach Reno fahren und sie zum Zurückkommen überreden soll – vorausgesetzt, ich finde sie.«
    »Weiß Holloway, dass sie verschwunden ist?«
    »Wohl kaum, aber Reba hat erst am Montag wieder einen Termin bei ihr, womit uns fünf Tage bleiben, bis sie vermisst wird. Ich will nichts hinter Priscillas Rücken tun, also sag es ihr ruhig, wenn du willst. Oder …«
    »Oder was?«
    »Du kannst es auch deinen Kumpels vom Fiskus erzählen und fragen, was sie dazu meinen. Vielleicht ist Rebas Bedeutung für sie vorrangig, und sie können sich mit ihrer Bewährungshelferin einigen. Es bleibt noch genug Zeit, Priscilla zu verständigen, wenn Reba erst einmal vernommen worden ist.«
    »Gib mir die Nummer in Reno. Ich sage dir dann Bescheid.«
    »Sprich erst mit Vince, und ich gebe dir anschließend die Nummer. Dann sehen wir weiter.«
    »Vertraust du mir nicht?«
    »Natürlich vertraue ich dir. Aber er ist mir nicht ganz geheuer.«
    »Wie steht’s mit heute Abend?

Weitere Kostenlose Bücher