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Kirchweihmord

Kirchweihmord

Titel: Kirchweihmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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Spektakel auf der Regnitz sehen. Manche standen schon Stunden in der prallen Sonne, um sich einen idealen Beobachterposten zu sichern. Der Sportler, der in dem Kajak saß, hatte es dagegen eilig, wegzukommen. Katinka sah ihm nach. Er trug einen breitkrempigen Hut australischer Machart. Sie wollte schon wieder wegsehen, als ihr Blick wie magisch angezogen auf das Hinterteil des Kajaks fiel. Ein Weißkopfseeadler im Landeanflug.
    »Scheiße«, schrie Katinka. Sie sprang von ihrem Aussichtsposten zur Freude der hinter ihr Stehenden. Sofort kletterte einer auf ihren Platz.
    Sie stürmte zum Uferweg. Grob rempelte sie die Leute an.
    »Lassen Sie mich durch«, brüllte sie. Hysterisch überschlug sich ihre Stimme. Einige der Zuschauer starrten verschreckt zu ihr hinüber, aber die meisten waren nur über die Störung verärgert. Lautes Jubeln ertönte. Einer der beiden Kontrahenten war inzwischen baden gegangen. Katinka rannte am Wasser entlang. Kaum war sie außer Sicht des Fischerstechens, lag der Weg frei vor ihr.
    Das Kajak war verschwunden. Für Eagle mochte es ein Leichtes sein, anzulegen und das Boot ein Stück zu tragen.
    Als sie unter der Nonnenbrücke durchgerannt war und den Clarissenweg entlanglief, sah sie ihn. Das Kajak glitt gemächlich voran. Katinka rannte in einem Affenzahn weiter, umrundete das Eckhaus, sauste den Hollergraben entlang. Eagle war ausgestiegen. Das Kajak dümpelte im Fluss. Eagle hockte auf seinen Fersen und starrte ins Wasser. Er schien sie nicht bemerkt zu haben. Katinka zog mit zitternden Fingern die Beretta. »Eagle«, rief sie die Böschung hinunter. Sie keuchte vom Rennen. Ihre Stimme klang belegt, als wolle sie sich wehren, in dieser Sekunde gebraucht zu werden.
    Er drehte sich langsam um. Und entdeckte Katinka.
    Sein Grinsen erschreckte sie mehr, als es irgendeine heftige Bewegung seinerseits gekonnt hätte. Er winkte ihr lässig zu und sprang ins Wasser.
    »Fuck!«, fluchte Katinka. Natürlich konnte sie nicht auf ihn schießen. Er wusste das genau. Er kalkulierte mit ihrer Hilflosigkeit. Schon krabbelte er bei der Walkmühle wieder aus dem Wasser und verschwand um die Hausecke.
    Katinka jagte ihm nach, setzte über die kleine Holzbrücke und wandte sich nach rechts. Sie sah, wie er gegenüber dem Wasserschloss erneut in den Fluss hechtete.
    O.k., dachte Katinka. Dir zeig ich’s, du Mistkerl. Sie hielt ihren Rucksack hoch und sprang ins Wasser. Es war kälter, als sie gedacht hatte. Die Strömung trieb sie ein Stück ab, aber das Schwierigste war, über den Fluss zu schwimmen, ohne dass ihre Pistole und das Handy nass wurden. Eagle war schon längst ans gegenüberliegende Ufer geklettert, lief nun den Alten Graben hinauf und geriet außer Sicht. Katinka war eine gute Schwimmerin. Selbst mit nur einem Arm war sie schnell genug, um Eagle noch einholen zu können. Keuchend und Wasser spuckend kam sie auf der anderen Seite an. Sie krabbelte ans Ufer. Die nassen Hosen klebten ihr an den Beinen. Es fühlte sich an, als hielte jemand sie fest, als sie nun die Stufen erklomm. Die nassen Flecken auf dem Stein zeigten, dass gerade eben Eagle hier entlanggekommen war. Sie keuchte. Ein scharfes Stechen in ihrer Seite verwirrte sie kurz. Durchatmen, befahl sie sich. Atme mehr aus als ein. Dann sah sie ihn. Er lief den Stephansberg hinauf. Gerade als er sich umdrehte, gelang es Katinka, sich in einem Hauseingang zu verbergen. Das Wasser tropfte aus ihren nassen Kleidern und hinterließ eine Lache. Sie griff in ihren Rucksack und zog das Handy hervor. Es war staubtrocken.
    »Bravo, Palfy«, lobte sie sich selbst.
    Es dauerte eine Weile. Dann endlich seine Stimme: »Was gibt’s?«
    »Ich habe Eagle, Hardo!«
    Sie sah förmlich, wie ihm der Atem stockte.
    »Wo sind Sie?«
    »Am Stephansberg. Bleiben Sie mal dran.«
    Katinka lugte aus ihrer Deckung. »Er ist an der Ecke zur Sternwartstraße.«
    »Um Himmels willen, seien Sie vorsichtig.«
    »Sehen Sie lieber zu, dass Sie herkommen!«, gab Katinka zurück und drückte auf › Aus‹. Eagle hatte wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass sie ihn erkannte in seinem Kajak mit dem Trapperhut auf dem Kopf. Nun meinte er, sie abgeschüttelt zu haben. Sie würde ihn gleich haben. Es würde ganz einfach sein. Das Gewicht der Pistole in ihrer Hand gab ihr ein Gefühl von Sicherheit.
    Sie trat auf Eagle zu. Er ging über den verwaisten Parkplatz des Mahrs-Kellers . Die Wirtschaft war geschlossen.
    »Bleiben Sie stehen, Eagle!«
    Er hatte schon den

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