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Kirchweihmord

Kirchweihmord

Titel: Kirchweihmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schmöe
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Sie sah, wie er das Mundstück an die Lippen setzte.
    »Duck dich!«, schrie Katinka. Melissa reagierte in letzter Sekunde. Der Pfeil schoss aus dem Blasrohr und verfehlte sie um Millimeter.
    »Genug jetzt, Denninger!«
    Hardo und Urban Dütsch traten aus dem Schatten des Durchgangs, Pistolen im Anschlag.
    Gott sei Dank, dachte Katinka. Eagle sah ungläubig drein.
    »Werfen Sie das Blasrohr weg.«
    Er gehorchte. Katinka sprang aus ihrer Deckung und wollte loslaufen, aber Hardo bellte: »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Er trat auf Eagle zu. Katinka fragte sich später, wie der Übeltäter es geschafft hatte, seine nächste Waffe zu zücken, ohne dass Uttenreuther oder Dütsch etwas gemerkt hatten. Er handelte einfach zu schnell. Als die Polizisten auf ihn zutraten, um ihm Handschellen anzulegen, machte Eagle eine kleine, spiralige Bewegung. Er hatte etwas in der Hand, das er Uttenreuther gegen den Hals drückte. Etwas, das metallisch in der Sonne blitzte und wie eine überdimensionierte Spritze aussah.
    »Bleiben Sie weg!«, schnauzte Eagle. Seine Stimme klang nun kalt. Katinka beobachtete betäubt, wie Eagle den Kommissar in die Wirtschaft zerrte.
    »Werfen Sie die Waffen weg!«, sagte er. »Die Konzentration hier drin reicht aus, um Ihren Boss postwendend ins Nirvana zu schicken!«
    »Macht, was er sagt.« Uttenreuthers Stimme schallte ruhig durch den Biergarten.
    »Melissa«, flehte Katinka leise, während sie ihre Pistole auf den Boden legte. »Verschwinde. Hau ab. Geh weg. Bring dich in Sicherheit.«
    Doch Melissa regte sich nicht. Wie angewurzelt starrte sie auf Eagle, der den Kommissar in seiner Gewalt hatte. Er hatte Hardos Pistole an sich gebracht und wedelte nun hektisch damit herum.
    »Wirf mir die Handschellen rüber«, kommandierte Eagle. Dütsch gehorchte. Mit einem fiesen KLICK fesselten die Handschellen, die den Giftmörder unschädlich hätten machen sollen, nun den Kommissar an den Türrahmen der Wirtschaft.
    »Jetzt gebt mein Blasrohr zurück.«
    Dütsch zögerte für Sekunden. Eagle trat Hardo in die Kniekehlen. Er stöhnte auf, Eagle lachte höhnisch. Dütsch bückte sich nach dem Blasrohr. Mit spitzen Fingern hob er es auf und legte es neben Eagle auf den Boden.
    »Und glaubt nicht, ihr könnt mich reinlegen. Ich weiß sehr genau, was ich tue«, trumpfte Eagle auf.
    Katinka ging geradewegs auf die beiden Männer zu. Es sah grotesk aus, wie Uttenreuthers große, mächtige Gestalt zusammengekrümmt an der Tür lehnte, in Schach gehalten von Eagle.
    »Ach, die Frau Detektivin«, sagte Eagle und grinste wieder.
    »Hauen Sie ab, Palfy«, sagte Hardo.
    »Nein«, sagte Katinka. »Ich will wissen, wo das Gift steckt.«
    Uttenreuther sah Katinka eindringlich in die Augen, aber er schwieg.
    »Ich verrate euch was«, sagte Eagle leise. »Sobald das Fischerstechen in die letzte Runde geht, startet der Höhepunkt des Tages. Und wenn ihr clever seid und den Anfang findet, dann findet ihr auch das Ende.«
    »Wie?«, wollte Katinka wissen. »Verraten Sie uns den genialen Schachzug.«
    »Meinst du, wenn du mir schmeichelst, kriegst du mich rum?«, fragte Eagle boshaft. »Das Rätsel musst du brav selbst knacken.«
    »Um Himmels willen, Katinka, bringen Sie sich in Sicherheit«, sagte Uttenreuther.
    »Och, wie süß, der Kommissar wird von ritterlichen Gefühlen übermannt«, spottete Eagle. »Kein Wunder. Die Detektivin sieht auch ausgesprochen reizend aus in ihren nassen Klamotten.«
    Katinka spürte, wie ihr Kopf heiß wurde, aber nur zum Teil wegen der Häme, die Eagle auf sie herabregnen ließ.
    Langsam zog sie sich zurück, ohne Uttenreuther und Eagle aus den Augen zu lassen. Melissa stand immer noch wie angewurzelt neben dem Durchgang zur Straße. Ka-tinka ging Schritt für Schritt rückwärts. Dann drehte sie sich um, packte Melissa am Arm und zerrte sie aus dem Biergarten.
    »Wo ist Florian?«, keuchte sie.
    »Er musste das Boot zurückbringen. Wir haben vom Wasser aus beobachtet, wie du weggerannt bist, und sind dir gefolgt, aber dann konnten wir nicht über den Fluss …«
    »… es sei denn, ihr wäret geschwommen, so wie ich«, fügte Katinka säuerlich an.
    »Wir sind beim Hotel Nepomuk über die Brücke gelaufen, und irgendwo in dem Gassengewirr trafen wir jemand, der dich gesehen hat. Eine Frau, nass wie ein Pudel …«
    Katinka beachtete Melissa nicht mehr weiter.
    »Wer leitet den Einsatz?«, fragte sie. »Wie kriegen wir Hardo da raus?«
    Dütsch stand belämmert auf dem Parkplatz neben dem

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