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Kirscheis (German Edition)

Kirscheis (German Edition)

Titel: Kirscheis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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herein. Die ganzen verdrängten Erinnerungen. Die nun folgende Panikattacke war fast so schlimm wie damals, als sie sich entschlossen hatte, John zu verlassen.
     
    Er hätte seine kleine Schwester am liebsten umgebracht. Nicht nur, dass sie sich mehr oder weniger selbst eingeladen hatte, jetzt stahl sie ihm auch noch Katharinas Aufmerksamkeit. Melanie plapperte und plapperte, ohne Punkt und Komma. Und Katharina ging auch noch auf alles ein. Er stöhnte innerlich.
    Nur Johanna, Katharinas beste Freundin und Mitbewohnerin, hielt sich dezent im Hintergrund. Wenn eine Frage an sie gerichtet wurde, beantwortete sie diese so knapp wie möglich und konzentrierte sich dann wieder auf ihr essen. Warum war sie so schüchtern? Die Begegnung in der Stadt hatte ihn auch noch lange beschäftigt. Sie war wirklich nicht unbedingt hässlich, bis auf ihre unförmigen Kleidungsstücke, trotzdem erschien sie ihm völlig unsicher. Es war ihm fast so, als hätte sie Angst vor Männern. Auch in seiner Gegenwart schien sie sich nicht unbedingt wohl zu fühlen, obwohl sie es gut überspielte.
    Als er mit seiner Schwester herein gekommen war, hatte sie ihm, unter dem Vorwand, vom essen kochen dreckige Hände zu haben, nicht die Hand geschüttelt. Auch danach war sie sehr bestrebt darin, weder mit ihm allein in einem Zimmer zu bleiben noch in seine Nähe zu kommen. Deswegen saß sie auch am anderen Ende des Tisches. War er der Einzige, dem das auffiel? Oder war das normal?
    Mittlerweile war das Thema der beiden Frauen von aktueller Mode zu Schuhen umgeschlagen. Schuhe! Seine Schwester hatte dutzende. Und so wie Katharina reagierte, schien sie auch mehr als genug zu haben. Wieder wanderte sein Blick zu Johanna. Sie trug ihre hellen, blonden Haare kurz, Bob, hieß diese Frisur, oder? Sie sahen sehr weich aus. Auch ihre Haut war zart und glatt. Wohin gingen denn seine Gedanken gerade?
    Melanie lehnte sich verschwörerisch zu Katharina und flüsterte mit ihr. Was sollte denn das? Er hasste es, wenn jemand ihm Informationen vor enthielt. Und seine Schwester wusste eindeutig zu viel über ihn, was nicht unbedingt für Katharinas Ohren bestimmt war.
    Ganz nebenbei, als wäre es nichts, begann Katharina mit ihrem bestrumpften Fuß seine Waden entlang zu wandern. Hitze schoss ihm in die Lenden und er versuchte, seinen unbeeindruckten Gesichtsausdruck beizubehalten. Was Katharina anzuspornen schien. Ihr Fuß wanderte immer höher, bis sie den Beweis seiner Erregung deutlich unter ihrem Fuß spüren konnte. Unauffällig legte er seine Hand auf ihren Fuß und zwickte dann leicht in ihre Wade. Als er ihr ins Gesicht sah, bemerkte er nicht die geringste Regung.
    Plötzlich kam Bewegung in die Sache und sie massierte langsam und genüsslich seinen Ständer. Auch wenn das nicht der richtige Ort und schon gar nicht die richtige Zeit war, konnte er nur noch daran denken, sie nackt unter sich zu haben und bis zum umfallen zu vögeln. Scheiße. Wenn sie so weiter machte, würde er dann schnell auf dem Klo verschwinden müssen.
    Aber Johanna rettete ihn unbewusst. Sie schob ihren Stuhl zurück, stand auf und während sie ihren Teller in den Geschirrspüler stellte, murmelte sie "ich hab noch zu tun. Bis dann", und verschwand aus der Küche.
    Fast zeitgleich meldete sich sein Handy. Als er die Nummer sah, es war wieder mal seine Sekretärin, stand er ebenfalls auf und ging in den Flur, um ungestört zu telefonieren.
     
    Katharina mochte Dominics Schwester. Nicht nur, dass sie sich unheimlich ähnlich sahen, sie waren auch vom Charakter her gleich. Als Melanie ihr erzählt hatte, dass seine bisherigen Freundinnen nur auf seine Geld aus gewesen waren und nie den Kontakt zu seiner Familie unterstützt hatten, war ihr klar geworden, dass Dominic die Sache viel zu schnell und zu tief anging.
    Sie mochte ihn, um ehrlich zu sein vermisste sie ihn, sobald sie getrennt waren, aber sie wollte noch nicht dieses ganze gedusel von wegen zusammen ziehen, heiraten, Kinder. Und in seinen Augen sah sie den Wunsch nach diesen Sachen plötzlich.
    Natürlich war er schon etwas älter als sie, wobei man das nicht immer spürte, aber er hatte doch keine biologische Uhr, die ihm im Nacken saß. Und sie wollte ihre Boutique noch nicht gegen ein Kind tauschen. Vielleicht konnte sie ihn noch ein paar Jahre hinhalten.
    Auf ihre sexuellen Anspielung reagierte er immerhin mit einer Erektion, wenn er sich auch sonst nichts anmerken ließ, wenn andere im Raum waren. Als er mit seinem Handy die

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