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Kirscheis (German Edition)

Kirscheis (German Edition)

Titel: Kirscheis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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erarbeiten." Sie hätte ihm am liebsten vor die Füße gekotzt.
    "Da sterbe ich lieber." Sein Blick wurde hart und sie bereute ihre Worte schon im nächsten Moment.
    "Zwei Tage." Er reichte ihr eine Visitenkarte mit seiner Telefonnummer und ging schließlich. Scheiße. Wie sollte sie in zwei Tagen zehntausend Dollar zusammen bekommen? Ihre Gedanken schweiften zu Dominic, doch ihre Beziehung war gerade mal ein paar Wochen alt. Selbst wenn sie sich dazu überwinden könnte, ihn zu fragen, würde er ihr sicher nicht so viel Geld geben. Zumal sie ja noch nicht einmal sagen durfte, für was sie es brauchte. Verdammter Mist!
    Ihr Blick fiel wieder auf die Fotos. Sie hatte sich in Johns Anwesenheit nicht alle angesehen, aber nun wollte sie wissen, was er mit Johanna gemacht hatte. Nach nur wenigen Fotos musste sie sich setzen und war kurz davor, in Tränen auszubrechen.
    Es war nicht nur ein Mann an der Vergewaltigung beteiligt gewesen, sondern mindestens noch ein anderer. Leider wurde die Szene immer so fotografiert, dass man sein Gesicht nie sehen konnte. Nur Johanna war auf jeden Foto deutlich zu sehen. Als sie den Stapel mit den Fotos durchgesehen hatte, zitterten ihre Hände und heiße Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Wie konnten diese Männer nur so etwas mit Johanna machen? Das sie noch bei Verstand war und Dominic in ihrer Nähe tolerierte, war ein Wunder. Katharina an ihrer Stelle wäre jetzt in einer Anstalt und würde nur noch vor sich hin vegetieren.
     

15. Kapitel
     
    Katharina schloss die Tür hinter sich und drehte sich dann zu Johanna um.
    „Ich muss mit dir reden, Süße.“ Johanna schien schon an ihrem Tonfall das Thema des Gesprächs erraten zu haben.
    „Ich rede nicht darüber.“ Sie schüttelte dabei abwehrend den Kopf.
    „Das solltest du aber. Es macht dich kaputt.“ Johanna schüttelte immer noch den Kopf und wirkte sehr gestresst. Es konnte aber auch Angst sein. So genau konnte sie das nicht unterscheiden.
    „John war bei mir im Laden.“ Sie konnte hören, wie Johanna scharf Luft einzog. Außerdem wurde sie bedenklich blass.
    „Was...“ Ihre Stimme brach. „Was wollte er?“ Katharina zuckte mit den Schultern und reichte ihr das Kuvert.
    „Geld.“ Sie rührte sich nicht und machte auch keine Anstalten, den Briefumschlag zu öffnen.
    „Das sind Fotos. Er hat sie...“ Johanna liefen Tränen über die Wangen.
    „Hör bitte auf.“ Katharina kniete sich neben sie.
    „Johanna! Das darfst du nicht verdrängen. Wenn du schon nicht mit mir reden willst, dann rede mit einer Psychologin. Was ich auf den Fotos gesehen habe... Ich könnte nicht damit leben. Bitte tu mir diesen Gefallen. Ich habe Angst um dich.“
    "Es... es war damals nicht nur John, der..." Johanna raufte sich die Haare. Katharina konnte sich nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie schwer ihr das eben fiel. Wie schwer die Erinnerung auf ihr lastete. Sie legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin und riss sie dann in eine enge Umarmung.
    "Ich hätte dich damals zwingen sollen, mit mir zur Polizei zu gehen." Johanna schüttelte abwehrend den Kopf.
    „Das hätte ich nicht ertragen. John hätte die Tatsachen verdreht und mich als... als Hure hingestellt. Nein! Das hätte mich umgebracht.“ Katharina ließ es auf sich beruhen und wiegte ihre Freundin sanft hin und her. Wie ein Baby. Nach einer Weile klopfte es leise an der Tür.
    „Alles in Ordnung bei euch beiden?“ Als Katharina aufstehen wollte, hielt Johanna sie zurück.
    „Bitte erzähl es ihm nicht.“ Sie wusste nicht, wie lange sich Dominic noch mit Erklärungen wie: Das muss sie dir selbst erzählen oder ich erzähl es dir bald abspeisen lassen würde. Trotzdem nickte sie.
    „Wir kommen gleich.“ Sie zog Johanna auf die Beine und strich ihr die Haare zurecht, die sie sich zuvor gerauft hatte.
    „Wegen der Fotos ist alles geklärt. Du musst dir deswegen keine Sorgen mehr machen.“
    „Danke. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich ein seelischen Frack.“
    Als die beiden ins Wohnzimmer kamen, hatte Dominic den Tisch bereits gedeckt und den Kuchen angeschnitten. Er sah die beiden Frauen erwartungsvoll an, doch keine von beiden sagte etwas. Seufzend ließ er die Schultern hängen und nahm ein Paket vom Sofa. Katharina legte Johanna einen Arm um die Taille und führte sie zum Sofa.
    "Das ist von Dominic und mir." Die Erinnerung daran, dass sie heute Geburtstag hatte, schien ihre Laune wieder etwas zu bessern. Wie ein kleines Kind riss sie die Verpackung auf

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