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Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
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seiner Aufforderung nach.
    »Wie klein doch die Welt ist«, grinste er.
    »Ja, erschreckend …«, keuchte ich. »Wie dem auch sei … Ich wünsche dir noch viel Spaß.« Mit diesem Worten bog ich auf einen anderen Weg.
    »Hey, jetzt warte doch mal!«, rief er und hängte sich erneut an meine Fersen.
    »Was willst du?«, fuhr ich ihn an und spürte, wie mir die Luft langsam ernsthaft knapp wurde. Vielleicht sollte ich doch lieber aufhören?
    »Ich jogge nicht gerne alleine«, lächelte er und rannte weiterhin neben mir her. Derart lässig, als wäre es seine gottverdammte normale Gangart! Ich konnte gar nicht sagen, wie sehr mich diese Tatsache frustrierte.
    Ich rang nach Atem. »Du joggst nicht gerne alleine, du schläfst nicht gerne alleine – Meine Fresse, aber was zum Teufel hat das alles mit mir zu tun, verdammt?« Ich grummelte und versuchte angestrengt, weiter zu laufen, während Elyas meine Aussage offensichtlich als witzig empfand.
    »So klein und so giftig«, grinste er süffisant.
    Warum redete ich überhaupt noch mit ihm? Ignorieren! Ich sollte ihn einfach ignorieren! Es war das Klügste, ihn komplett auszublenden und mich ausschließlich meinen Beinen zu widmen, die mich mittlerweile regelrecht um Gnade anflehten. Gnade gab es aber erst, wenn ich mein Ziel erreicht hatte. Deswegen: Rechts. Links. Rechts. Links …
    Doch nach wenigen Minuten schien selbst das beste Mantra nicht mehr zu helfen. Mir ging schlicht und ergreifend die Puste aus und meine Kondition war an ihrem Ende angelangt. Ich konnte nicht mehr. Das Tempo, das Elyas vorlegte, war einfach zu schnell für mich. Mein Kopf begann immer mehr zu schwirren und ich spürte ein seltsames Kribbeln um den Mund. Aber verdammt! Ich wollte mir vor ihm keine Blöße geben – vor jedem, aber mit Sicherheit nicht vor ihm!
    Weiterlaufen, weiterlaufen, weiterlaufen , war das Einzige, was mir durch den Kopf ging und mit jedem Schritt wurde es schwerer.
    »Sag mal, geht es dir nicht gut?«, fragte er mich plötzlich.
    »Alles bestens«, murmelte ich. Weiterlaufen … weiterlaufen …
    »Du bist ziemlich rot im Gesicht. Wir sollten besser eine Pause machen«, sagte er.
    Arroganter Fatzke, den Gefallen würde ich dir mit Sicherheit nicht tun.
    »Unnötig«, gab ich keuchend von mir und hatte kaum noch Luft zum Sprechen.
    »Sicher?«
    »Ja, … und jetzt … nerv mich nicht.«
    Dir werde ich’s schon zeigen, nahm ich mir überzeugt vor.
    Weiterlaufen … weiterlaufen … weiterlaufen …
    »Emely?«
    Irgendwer rief meinen Namen.
    »Emely!«
    Langsam öffnete ich die Lider und sogleich durchzuckten mich unerträglich pochende Kopfschmerzen. Ich fasste mir an die Stirn.
    Wo war ich?
    Ich blinzelte, weil der Schmerz nicht mal vor meinen Augen haltmachte und konnte zunächst rein gar nichts um mich herum erkennen. Nur langsam wurde der trübe Nebel um meine Sicht klarer und die Schemen meiner Umwelt formten sich nach und nach zusammen. Ich sah etwas Hellblaues, riesengroß und unendlich weit, was ich nach kurzem Zögern als Himmel identifizierte. Nach ein paar weiteren Sekunden, in denen ich meine Lider immer wieder auf und zugekniffen hatte, konnte ich ein paar Baumspitzen ausmachen.
    Was war geschehen? Und warum tat mir alles weh? Ich runzelte die Stirn und versuchte krampfhaft, mich zu erinnern, bis sich auf einmal ein Geistesblitz den Weg in mein Gedächtnis bahnte.
    Oh nein …
    Ich war doch nicht etwa …?
    »Geht’s dir wieder besser?«, fragte eine Stimme.
    Schwerfällig drehte ich den Kopf, um nach deren Besitzer zu suchen, und als ich fündig wurde, bestätigen sich meine schlimmsten Befürchtungen. Elyas stand zu meinen Füßen, hielt meine Beine nach oben und musterte mich besorgt.
    Nein. Das durfte nicht wahr sein. Wo war der verdammte Knopf, mit dem man alles rückgängig machen konnte?
    Erdboden. Versinken. Jetzt.
    Ich war umgekippt. Bei meinem erbärmlichen Versuch, weiter durchzuhalten, war ich tatsächlich umgekippt. Ging es noch peinlicher? Ja, es war in der Anwesenheit von Elyas Schwarz passiert!
    Jammernde Laute verließen meinen Mund, als ich mein Gesicht in den Händen versteckte. Ich hegte den unbändigen Wunsch, mich dadurch unsichtbar zu machen, hatte aber die böse Vermutung, dass es leider nicht funktionierte.
    Sterben … Ja, sterben wäre in diesem Moment echt nicht schlecht gewesen.
    Doch da Wünsche ohnehin nie in Erfüllung gingen, trat dieser Fall natürlich nicht ein. Stattdessen bemerkte ich, wie Elyas meine Beine gegen einen

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