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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwischen der Geschichte und den anstehenden Klimaveränderungen.
    Die wiederum konnten nicht mehr wegdiskutiert werden. Die Erde erwärmte sich immer mehr. Die Ozonschicht wurde durch den Egoismus und die Unachtsamkeit der Menschen zerstört. Es gab immer weniger Schutz. In den südlichen Ländern stieg der Anteil der Menschen, die an Hautkrebs litten, rapide an. Ein böses Omen, wie Hogland fand, denn er dachte in anderen Kategorien.
    Stand die Welt wieder vor dem Umkippen? Wie damals, als von einer normalen Zivilisation nicht die Rede gewesen war und die Antarktis ganz anders ausgesehen hatte. Er konnte sich vorstellen, daß das Eis auf dem Südpol wieder taute. Er würde das nicht mehr erleben, aber die nachfolgenden Generationen, und in tausend Jahren konnte die Erde ganz anders aussehen. Er nahm sich vor, irgendwann darüber einen Bericht zu schreiben, auch wenn dieser nur aus Spekulationen bestand und man ihn unter Umständen auslachen würde. Dieses Schicksal teilte er dann mit vielen Sehern und Warnern, da brauchte er nur an den berühmtesten unter ihnen zu denken, an Nostradamus.
    Die Decke lag glatt über ihm. Der Professor merkte, wie die Müdigkeit durch seinen Körper zog und sich auch auf sein Sichtfeld ausbreitete.
    Für ihn verlor die Decke ihre Glätte. Sie teilte sich plötzlich in mehrere Wolken auf, die schichtweise übereinander lagen.
    Er sagte nichts. Er dachte nicht mehr. Er lag da wie gefesselt. Und er wußte plötzlich, daß sie ihn gefunden hatte. Ja, Fatima hatte bereits erfahren, daß er sich wieder in der Stadt aufhielt. Er sah diese Person nicht, nur hatte ihn das gleiche Gefühl überkommen, wie damals in der Pyramide und auch später im Zimmer dieses Hotels.
    Fatima hatte ihn gesehen und gespürt, aber er konnte sie nicht entdecken. Bis er ihre Stimme hörte. Sie war von einem Lachen begleitet, und sie stellte ihm eine Frage. »Hast du den Weg wiedergefunden, mein Freund? Bist du zurückgekehrt?«
    Der Professor zuckte zusammen. Er wollte in die Höhe schnellen, aber die Fesseln hielten ihn fest. Er konnte sich nicht mehr bewegen, Fatima schien auch da eingegriffen zu haben.
    »Was willst du?«
    »Dich begrüßen.«
    »Du hast mich gespürt?«
    »Ja, ich habe dich gefunden.«
    »Und weiter?«
    »Ich werde dich unter Kontrolle halten. Du hast sehr gut nachgedacht, mein Freund. Du hast Löcher in den Nebel der Vergangenheit gerissen, und ich weiß nicht, ob das gut ist.«
    »Wieso denn? Für wen soll es nicht gut sein?«
    »Für die Menschheit allgemein«, erklärte sie. »Die meisten sind nicht reif, um die Wahrheit zu erfahren, und du solltest sie auch für dich behalten.«
    »Das werde ich…«
    Er hörte ihr Lachen aus dem Unsichtbaren. »Nichts wirst du. Angelogen hast du mich.«
    »Nein, ich…«
    »Doch, denn ich weiß, daß du nicht allein gekommen bist. Du hast hier Freunde, aber sei versichert, daß ich dich auch jetzt unter Kontrolle halten werde, wie ich es schon einmal getan habe.«
    Walter Hogland krampfte sich auf dem Bett zusammen. Besonders deutlich an seinen Fingern zu sehen, die sich krümmten, als suchten sie im Bettuch einen Halt. Er fühlte sich plötzlich sehr unwohl und wollte aus dieser Umgebung verschwinden, aber die andere Kraft war stärker. Sie hielt ihn auf dem Bett fest, und der Mann spürte sie dicht über sich. Er konnte sie sich nicht erklären, er konnte sie auch nicht greifen, aber sie war einfach da. Wie eine Aura schwebte sie über ihm und kontrollierte seine Bewegungen.
    Fatima zeigte sich. Es geschah so plötzlich, daß der Mann zusammenzuckte. Zwischen seinem Körper und der Decke entstand sie plötzlich. Nur nicht in körperlicher Gestalt. Sie war ein Schemen, ein Geist, aber sie hatte sich nicht verändert, denn er konnte ihr Gesicht ebenso erkennen wie ihren Körper.
    Lächelte sie? Oder weshalb öffnete sie den Mund? Er sah sogar den kalten Glanz in ihren Augen. Nur für einen Moment, dann war er verschwunden, wie auch die Frau.
    Zurück blieb Walter Hogland. Er wollte nicht mehr auf dem Rücken liegenbleiben und wälzte sich mühsam der Bettkante entgegen. Mit zitternden Gliedern stand er auf und blieb vor dem Bett stehen, schweißnaß und nach Luft ringend.
    Aus großen Augen schaute er zum Fenster und dann auf den kleinen Tisch, auf dem eine Schale mit frischem Obst stand. Der Professor fühlte sich längst nicht mehr so wie noch vor einer Viertelstunde. Plötzlich war er wieder matt, als hätte ihm ein Succubus noch mehr Kräfte

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