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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal zurückgestellt. Diese Fatima und ihr verlorenes Volk oder wie auch immer, sind wichtiger. Wenn es uns gelingt, sie zu finden und wenn wir es ferner schaffen, aus ihr Informationen herauszuholen, dann können sich uns neue Welten öffnen, Professor.«
    »Ja.« Er blühte förmlich auf. »Dieser Meinung bin ich ebenfalls. Ich glaube fest daran, wirklich. Ich bin – ich bin – ahm, also, das ist ja ein Ding. Aber ich kann Ihnen versichern, daß wir uns dort zurechtfinden werden. Ich habe meine Beziehungen. Ich kenne mich aus, und ich werde alles tun, damit auch Sie…«
    »Moment mal«, unterbrach ich den Mann. »Ich habe von meinem Partner und mir selbst gesprochen.«
    »Glauben Sie denn, daß ich Sie allein reisen lasse?« Er staunte uns an.
    »Nein, das auf keinen Fall. Sie kämen sich in Kairo verloren vor. Ich kenne mich dort aus. Ich kann Ihnen vieles zeigen, und wir werden auch einen Weg finden, um diese Fatima zu finden.«
    »Vielleicht ist sie schneller«, sagte Suko. »Oder fürchten Sie sich davor, daß sie wieder Kontakt mit Ihnen aufnimmt?«
    Der Professor verzog das Gesicht. »Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen oder ob ich deshalb ängstlich sein soll. Es ist alles so normal und zugleich auch fremd. Ich komme damit noch nicht zurecht, aber ich werde mich schon darauf einstellen.«
    »Da fällt mir noch etwas ein«, sagte ich. »Wissen Sie eigentlich, ob diese Person auch mit anderen Menschen Kontakt gehabt hat?«
    »Das weiß ich nicht, Mr. Sinclair. Da habe ich wirklich keine Ahnung. Anders gefragt: Warum sollte ich der einzige sein? Warum? Bin ich so hervorgehoben? Der Succubus braucht Kraft. Er ist unersättlich, und er wird seine ungewöhnliche Nahrungsaufnahme all die Jahre durchgeführt haben. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Sie nehmen es nur an«, sagte Suko.
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Sie kennen keine weitere Person, die mit Fatima einen derartig intimen Kontakt gehabt hat.«
    »Die kenne ich leider nicht«, gab er zu.
    »Nun ja, vielleicht finden wir mit Ihrer Hilfe ja mehr heraus. Sie kennen sich bestimmt aus. Wann fliegt die nächste Maschine nach Kairo? Wo könnten wir dort wohnen? Oder sollen wir uns ein Hotelzimmer nahe der Pyramiden nehmen?«
    »Ich wohnte mitten in Kairo.«
    »Dann werden wir in demselben Hotel absteigen, in dem Sie gewohnt haben, Professor. Falls das möglich ist.«
    »Das kann ich abchecken.« Er war aufgeregt, schüttelte den Kopf und sprach mit sich selbst darüber, daß er alles nicht fassen konnte und letztendlich die Dinge wieder gerichtet hatte. Daß er auf eine unheimliche Art und Weise gealtert war, darüber dachte er nicht nach.
    Irgendwo ist jeder Wissenschaftler auch ein Stück besessen, und das traf bei ihm zu.
    Er war besessen von seiner Aufgabe, von seiner Arbeit, von einem Drang, Licht in ein frühgeschichtliches Dunkel zu bringen. Daß er jetzt noch zwei Helfer zur Seite hatte, das kam ihm sehr gelegen.
    An diesem Tag würden wir nicht mehr starten, aber am nächsten.
    Das machten wir noch vor dem Abschied klar. Sir James wollte sich um alles kümmern, was das Organisatorische anging, und als sich der Professor verabschiedete, da sah er richtig glücklich aus.
    Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und strich über mein Gesicht.
    »Verdammt noch mal, das war ganz schön anstrengend«, gab ich zu.
    »Nicht nur der Professor selbst, auch seine Informationen sind nicht einfach zu verdauen.«
    Sir James stimmte mir zu. »Und Sie beide sind davon überzeugt, den richtigen Weg gefunden zu haben?«
    »Wir werden es herausfinden«, sagte ich.
    Der Superintendent schüttelte den Kopf. »Es ist phantastisch«, flüsterte er, »einfach großartig. Da erfährt man Dinge oder wird mit ihnen konfrontiert, an die man doch früher nie gedacht hat. Oder sehe ich das falsch?«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte ich.
    »Deshalb mag ich meine Arbeit auch so. Obgleich ich nur hier im Büro sitze, zumindest die meiste Zeit, komme ich mir doch vor wie jemand, der zahlreiche Hebel vor sich hat. Er braucht nur den einen oder anderen zu bewegen. Damit kann er dann gewisse Dinge steuern und lenken. Er kommt sich vor wie jemand, der das Schicksal beeinflussen kann, aber das werden Sie beide auch kennen.«
    »Sir«, sagte Suko, »darüber habe ich noch nicht so recht nachgedacht.«
    »Das sollten Sie aber.«
    Ich hielt mich raus und schaute durch das Fenster dem Schneetreiben zu.
    Mochte Kairo einen noch so schlimmen Ruf haben, eines stand fest: Schneien

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